Notfallmediziner
Gor Khatchikyan dient an der Front der Covid-19-Pandemie in den Niederlanden.
Inmitten von Chaos und Panik findet er Hoffnung darin, dass Gott Wunder tut –
und diese Hoffnung gibt er auch seinen Patienten weiter.
Gor Khatchikyan (Bild: Facebook)
«Wenn ich morgens
aufwache, fühle ich mich wie im falschen Film», sagt Gor Khatchikyan. «Ich bin
ausgebildet für hektische Situationen und Notfälle, aber das hier übersteigt
alles, was zu erwarten war. Praktisch wie in einem Kriegsgebiet. Aber trotz der
enormen Herausforderungen spüre ich: Gott hat mich berufen – für eine Zeit wie
diese! Inmitten von Panik und Chaos kann ich Frieden und Heilung bringen.»
Armenischer
Flüchtling
«Vor jeder neuen
Schicht sagt Gott zu mir: 'Fürchte dich nicht!'» Khatchikyan weiss aus eigener
Erfahrung, was es bedeutet, wenn man aus dem Gewohnten herausgerissen und so
entwurzelt wird: Als Zwölfjähriger floh er mit seiner Familie aus Armenien in
die Niederlande. Nach acht Jahren in mehreren Unterkünften geschah das Wunder –
die Familie erhielt eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis und Khatchikyan
durfte an die Uni.
«Ich war 14 und
wohnte mit meinen Eltern im Asylbewerberheim – und mein Traum war, Arzt zu
werden. Aber so viel sprach dagegen: Ich war in einem fremden Land, kannte
keinen, konnte die Sprache kaum und unser Asylantrag wurde seit Jahren
abgelehnt. Damals kapierte ich einen Bibelvers: 'Fürchte dich nicht, denn ich
stehe dir bei; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark,
ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand beschütze ich dich' (Jesaja, Kapitel
41, Vers 10). Seitdem habe ich diesen Vers immer im Geldbeutel, und wann immer
ich Ermutigung brauchte, war Gottes Verheissung da.»
Covid-19-Patient
mit einer grossen Tasche voller Geld
Neulich sei ein
Covid-19-Infizierter angekommen mit einer grossen Tasche voller Bargeld: «Wenn
ich daran denke, kriege ich immer noch Gänsehaut. Der Mann kann einem so
leidtun! Er hatte Angst, mutterseelenallein sterben zu müssen, deshalb meinte
er, mit genügend Geld könnte er vielleicht jemanden überreden, in seinen
letzten Minuten bei ihm zu bleiben. Er klammerte sich an die Krankenschwestern,
flehte sie an, ihn nicht allein zu lassen. Herzzerreissend! Das fährt einem in
die Knochen. Was manche Leute jetzt durchmachen an Angst und Not, dafür fehlen
einem die Worte. Ehrlich gesagt: Ich mache mir Sorgen darüber, was noch kommt.»
«Gott tut Wunder»
Was gibt
Khatchikyan dennoch Hoffnung? «Gott tut Wunder, das weiss ich sicher. Ich
hoffe, dass wir eines Tages aufwachen und sehen, dass unsere Gebete erhört
wurden, dass die Massnahmen sich gelohnt haben, dass die Zahl der Fälle
deutlich zurückgegangen ist. Aber dazu braucht es ein Wunder.» Auch Ostern gibt
ihm Hoffnung: «Das neue Leben in Christus, dem Auferstandenen – das ist das
Einzige, was mir Hoffnung gibt. Jeden Tag bringen wir Leichen ins Grab; dabei
bezeugen wir, dass Christus aus dem Grab auferstanden ist – und dann das
Pauluswort 'Tod, wo ist dein Stachel?'. Dies ist eine Prüfung. Alles wird auf
die Probe gestellt, alles, worauf wir vertraut und was wir aufgebaut haben.
Sorgen wir dafür, dass wir auf dem sicheren Boden der Verheissungen Gottes
stehen.»
Fast täglich wird
der junge Arzt in Fernseh- und Radiosendungen eingeladen, um zu erklären, wie
er mit der Coronakrise fertigwird und dabei sein Bestes gibt. Seine
entwaffnende Ehrlichkeit öffnet ihm Türen, den Glauben zu bezeugen. Zwischen
den Schichten arbeitet Khatchikyan an einem Buch mit Hoffnungsgeschichten von
der Corona-Front.
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