Weihnachten stimmt viele Kinder vorfreudig. Es ist eine
besondere Zeit fürs Familienleben, bestätigten die Gäste im neusten Livenet-Talk.
Wie können Familien gerade in dieser Zeit zusammen den Glauben ausleben?
Susanna Aerne und Matthias «Kuno» Kuhn erzählten im Talk von ihren Erfahrungen.
Susanna Aerne und Matthias Kuhn (Bild: Livenet)
Zum Adventsstart lud Livenet zwei Gäste zum Thema
«Weihnachten und Kinder» ein, die ein Herz für Familien haben. «Ich finde es
eine ganz schöne Zeit. Die vielen Kerzen, Tee trinken und Zeit füreinander zu
haben», meinte Susanna Aerne auf die Frage, worauf sie sich in der
bevorstehenden Zeit freue. Sie ist Familienberaterin und Bildungsleiterin vom
Schweizerischen Weissen Kreuz. Matthias «Kuno» Kuhn, Co-Leiter vom G-Movement, antwortete:
«Je näher es kommt, desto schöner dünkt es mich, einfach den Geburtstag von
Jesus zu feiern.» Diese Vorfreude sei bei ihm in einer Lebensphase etwas
verloren gegangen. «Doch als die Kinder kamen, hat es mich wieder gepackt.»
Das Geburtstagskind fragen
Die vier Adventssonntage sah Susanna Aerne als gute
Möglichkeit, um als Familie zusammenzusitzen, miteinander zu beten und darüber
zu reden, was es bedeute, dass Jesus auf die Welt kam. Gerade seinen Geburtstag
solle man sich vor Augen halten, so Matthias Kuhn. «Das hat uns geholfen, den
Fokus von Weihnachten zu behalten. Denn seinen Geburtstag wollen wir mit
anderen richtig zelebrieren.» Dabei könne man auch Jesus fragen, wie er will,
dass man Weihnachten feiert. «Das ergab eine spannende Weihnachtszeit», sagte
Kuno, der sich gemeinsam mit seiner Familie dieser Frage stellte.
Glauben gehört zum Familienleben
Susanna Aerne
«Auch wenn der Glaube mal etwas untergeht bei all den 'Päcklis',
wir können auch nächsten Sonntag wieder darüber reden», sagte Susanna Aerne zum
Weihnachtsrummel. Denn das Glaubenteilen sei nicht nur für die Weihnachtszeit,
das gehe auch weiter. «Der Glaube ist die grösste Ressource, die wir den
Kindern mitgeben können», ergänzte sie. Doch viele Eltern überlassen die
Glaubensangelegenheiten der Kirche. Auch Kuno beobachtete dies: «Über Jahre hat
man die geistliche Entwicklung der Kinder den Kirchen abgegeben. Da haben wir
einen Dualismus gebildet: Der Glaube, den man in der Kirche lebt, ist ganz
anders als der zuhause.»
Dabei müsse er fast ein Bestandteil vom Familienleben sein.
«Gott lieben von ganzen Herzen, wenn das nicht Teil von der Familie wird, ist
es ja wie nebensächlich.» Die Qualität der Kirchen messe sich deshalb auch
nicht am Sonntagmorgen, sondern darin, wie die einzelnen Familien den Glauben
umsetzen. Aerne wies zudem darauf hin: «Wenn sich eine Familie über den Glauben
austauscht, wächst sie selber zusammen.»
Entspannt und ohne Druck
Und wie reagieren, wenn die Kinder nicht wollen? «Ganz
entspannt», antwortete die Familienberaterin. Sie müssen auch reinwachsen vom
begleiteten zum eigenständigen Glauben. «Das muss man ihnen zutrauen, dass sie
es gut machen ohne Druck.» Kuno fügte an: Gleichzeitig lasse ich mich vom
Verweigern des Kindes auch nicht unter Druck bringen.» Manchmal beobachte er eine
falsche Zurückhaltung: «Teils haben Eltern Angst, die Kinder fromm zu
manipulieren. Das gab es und das geht gar nicht. Aber ich meine, dass wir
manchmal zurückhaltend sind, unsere Begeisterung den Kindern weiterzugeben.» Denn
das Böse sei gar nicht zurückhaltend und wolle auch Einfluss nehmen. «Das Kind
muss selber den Weg finden, aber ich darf etwas dazu beitragen und diesen Teil übernehme
ich leidenschaftlich».
Mit Bibelgeschichten begeistern
Matthias 'Kuno' Kuhn
Diese Leidenschaft zeigt sich bei Kuno besonders im Geschichtenerzählen:
«Kindern das Wort Gottes zu vermitteln ist mega wichtig. Und zwar nicht in
einer religiösen Art, sondern in der Begeisterung, was Gott auf dem Herzen hat.»
Im Lockdown stellte er für Familien Videos auf YouTube, in denen er frei und
auf verständliche Art Geschichten aus dem Alten Testament erzählte. Solche, die
man vielleicht nicht so kennt. Das spreche an, bestätigte Susanna Aerne, die sich die Videos von Kuno ebenfalls anschaute. «Sein Herz für Jesus klingt auch
im Herz der Zuschauer an.» Gerade für Eltern, die das Wort Gottes noch nicht so
kennen, sei das eine Unterstützung.
Für den Advent hat der Co-Leiter von G-Movement nun eine neue Reihe
geplant. In 24 Videos erzählt er die Apostelgeschichte. Dabei ging er im Talk
auf die Brücke zu Weihnachten ein. «Ohne Weihnachten gibt es keine
Apostelgeschichte», sagte er. Mit diesen Videos will er in den Familien eine
Leidenschaft wecken, «wie wir der verlorenen Welt dienen können». Seine
Sehnsucht sei, dass seine Geschichten nicht zur Unterhaltung dienen, sondern
dass sich die Familien danach fragen, wie Jesus zu ihnen geredet hat. Susanna
Aerne wies ausserdem darauf hin: «Der kindliche Glauben ist so gross. Den
müssen wir nähren. Wenn du von klein auf eine Basis hast, löscht es den Glauben
nicht so schnell aus.» Dann können noch viele Herausforderung kommen.
Im Livenet-Talk sprachen die Gäste ausserdem von den Chancen
von Weihnachten, der Weihnachtsgeschichte und darüber, wie sie konkret in ihren
Familien den Glauben teilten. Hier geht es zum Talk:
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