Zum zweiten Mal rief ein breites christliches Bündnis vor dem Osterfest dazu auf, gemeinsam zu beten. Zehntausende Christen beteiligten sich bei «Deutschland betet» am Mittwochabend, dem 31. März 2021.
Auch dieses Mal fiel die Aktion in eine Zeit, die von den Herausforderungen der Corona-Pandemie bestimmt war. Es stand unter dem Leitwort «Herzen verbinden – trotz Social Distance». Zu den Initiatoren und Unterstützern gehörten Leitende aus ökumenischen und freikirchlichen Bewegungen sowie Bischöfe aus den evangelischen Landeskirchen und der katholischen Kirche sowie der orthodoxen Kirche.
«Keine Gebets-Show»
Viele Teilnehmende zeigten Ihre Begeisterung für das virtuelle Treffen im Chat: «Danke! Diese Einheit und Liebe zueinander, wunderschön. Jesus ist unser König!» In einem anderen Kommentar hiess es: «Es tut so gut, gemeinsam mit euch allen für unser Land zu beten, zu glauben und zu hoffen. In all diesen Nöten schauen wir auf Jesus, unseren Retter.»
Beke Riecken (Bild: Gebetshaus Augsburg)
Beke Riecken, Mitarbeiterin des Gebetshauses Augsburg, moderierte den Livestream und hob hervor, dass es nicht um eine «Gebetsshow» gehe, sondern darum, möglichst viele Menschen zum Beten zu ermutigen. Der Livestream war auf der Seite des Veranstalters, auf Youtube sowie live auf Bibel-TV und EWTN zu sehen.
Die gut 90 Minuten bildeten eine Abfolge von Gebeten und Liedern und Input. Bestimmend waren die Gebete von Leitungspersönlichkeiten, kirchlichen Amtsträgern und Menschen, die verschiedene gesellschaftliche Bereiche vertraten und für sie beteten: Darunter ein Arzt, der auf einer Corona-Station arbeitet, eine junge Unternehmerin, die ihren kleinen Laden geschlossen halten muss, eine Lehrerin, eine Familie, eine Alleinstehende und ein Jugendlicher.
Gebet für Politikerinnen und Politiker
Im Fokus der Gebete stand die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Herausforderungen. Frauke Teichen, Leiterin der ICF-Gemeinde München, rief dazu auf, für politisch Verantwortliche, ganz gleich, wie sie politisch zu ihnen stehen, zu beten, als wären «sie dein Freund, deine Freundin, Schwester oder Bruder». Auf Teichens Hinweis nannten Teilnehmende dann im Chat zahllose Namen von politisch Verantwortlichen aus allen Bereichen (Bund, Länder, Kommunen, aber auch international) und der verschiedensten Parteien.
Miteinander statt Spaltung
Fadi Krikor (Bild: zvg)
Fadi Krikor, einer der Initiatoren und ebenfalls Moderator, wies darauf hin, dass «Deutschland sich im letzten Jahr in vielerlei Hinsicht gespalten» habe. Demgegenüber seien Christen zum Miteinander gerufen. Alle Teilnehmende versammelten sich «um Christus, um den, der uns eins macht«. Die Gesamtheit der Jesus-Gläubigen (ganz gleich welcher Kirche) sei wie eine Braut, die die «Buntheit und Schönheit des Volkes Gottes» repräsentiere; sie sei die Braut, die Jesus liebe.
Hoffnung sei wie Liebe und Glaube etwas, für das alle Menschen Gott bitten dürften, so Dr. Johannes Hartl, Leiter des Gebetshauses Augsburg. Denn zum Leben gehöre mehr als Wohlstand und Gesundheit. Er forderte die Zuhörenden auf: «Bitte um den Heiligen Geist, dass er dich neu mit Hoffnung erfüllt.»
Mit Blick auf die Aktion «Deutschland betet» bezeichnete die Bild-Zeitung Mitinitiator Johannes Hartl als einen «Gewinner». Sie beschloss die kurze Vorabmeldung mit den Worten: «Bild meint: Stille Einkehr statt Ausgangssperre.»
Deutlich weniger Teilnehmende
Mit 150'000 lag die Zahl der Teilnehmenden in diesem Jahr deutlich unter der Million, die nach Angaben der Veranstalter im letzten Jahr dabei waren. Trotzdem, so Stefan Dobner vom Gebetshaus Augsburg, seien die Veranstalter zufrieden und die Resonanz «akzeptabel». Die geringere Zahl an Teilnehmenden führte Dobner gegenüber Livenet darauf zurück, dass das Gebets-Event viel kurzfristiger vorbereitet und von weniger Massnahmen im PR-Bereich begleitet gewesen sei. Trotzdem sei der Impuls der Veranstaltung für Deutschland wichtig gewesen.
Sehen Sie sich hier den ganzen Event auf Youtube an:
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