Tobias Rentsch und Bernhard Jungen beim Livenet-Talk in Bern (Bild: Livenet)
Bernhard Jungen und Tobias Rentsch haben zusammen eine mobile Velobar – die sogenannte «Unfassbar» – gebaut. Mit dieser gehen sie an Openair-Anlässe, um den Menschen zuzuhören und ganz locker über Gott ins Gespräch zu kommen. Im Livenet-Talk vom 10. Juni 2021 berichten sie von spannenden Begegnungen bei einem Bier und wie sie die Zeit während der Pandemie erlebt haben.
«Das unfassbar Schöne wird gefeiert, das Unverständliche ausgehalten, das Schwere mitgetragen.» So beschreiben die beiden Pfarrer und Barkeeper Bernhard Jungen und Tobias Rentsch die Vision ihrer Velo-Bar auf der Unfassbar-Homepage. 2017 haben sie damit begonnen, an Quartierfesten, Musik-Festivals oder anderen Anlässen die Fässer der Unfassbar anzuzapfen und Getränke auszuschenken.
«Dialog auf Augenhöhe während Pandemie noch wichtiger»
Auf ein Bier mit den beiden «Unfassbar»-Theologen. (Bild: www.unfassbar.ch)
Sofern sich die epidemiologische Lage weiter entspannt, werden sie diesen Sommer wieder unterwegs sein – unter anderem jeweils am Freitagabend beim traditionellen «Fyrabebier» mit der Unfassbar im Berner Nydegghof, wo sie mit Passantinnen und Passanten ins Gespräch kommen. «Es ist wichtig, dass wir einander zuhören und miteinander sprechen», sagt der 40-jährige Tobias Rentsch. Gerade während der Pandemie sei der Dialog auf Augenhöhe noch wichtiger geworden, berichtet er im Livenet-Talk vom 10. Juni 2021.
Der umtriebige Berner Pfarrer, der auch als Moderator der Sendung «Nachgefasst» im lokalen TV «Telebärn» zu sehen ist, hat vor kurzem als Gastroseelsorger in der Stadt Bern gestartet. Mit dieser Rolle ist sein «Geschäftspartner» und Pfarrkollege Bernhard Jungen bereits bestens vertraut. Er ist seit ein paar Jahren als Gastroseelsorger für die Stadtmission Basel tätig. Eine Aufgabe, die ihn sehr erfüllt, aber während der Pandemie auch traurig gemacht hat: «Es war hart mitanzuschauen, wie die Wirtinnen und Wirte unter dem Gastro-Lockdown gelitten haben», erzählt Jungen.
Ein Buch über Schicksal und Leidenschaft der Basler Wirte
Buchcover «Unfassbar» (Bild: Reinhardt Verlag)
Die Not der Gastroszene beschäftigte Bernhard Jungen so stark, dass er nach einem Weg suchte, diesen Berufskollegen, die seiner Meinung nach «so viel für den Zusammenhalt der Gesellschaft tun», etwas Wertschätzung zurückzugeben.
So entstand ein Buch mit 25 Gesprächen über Lockdown und Leidenschaft. Sinnigerweise trägt auch dieses den Namen . Im Livenet-Talk erzählt Gastroseelsorger Jungen mehr über dieses Buch.
«So viel unfassbar Schönes und Schweres im Leben»
Im Livenet-Talk berichten die beiden Pfarrer von spannenden Begegnungen an der Bier-Bar. Oft gestalte sich der Gesprächseinstieg rund um dieses Wort «Unfassbar». Man lasse es aber ganz natürlich entstehen und versuche nicht zwanghaft, das Thema auf Gott und den Glauben zu lenken, betont Tobias Rentsch: «Oft steigen wir damit ein, dass wir einfach unserem Staunen Ausdruck geben, wie viel unfassbar Schönes es doch gibt, auf das wir heute anstossen können. Gleichzeitig gibt es natürlich auch unfassbar Schweres im Leben.»
Hier
hakt Bernhard Jungen im Talk ein und gibt Beispiel einer sehr
bewegenden Begegnung, als ein älteres Paar ihn darauf ansprach, was er
denn schon Schweres erlebt habe. Da habe er sehr offen vom Tod seines
Sohnes erzählt. «Danach sagten sie, sie mir, dass sie vor 14 Tagen ihren
Enkel verloren haben. Da umarmst du einander und weinst eine Zeit lang
miteinander über dieses unfassbar Schwere in unserem Leben.»
Talk «Unfassbar» im Livenet-Bistro:
Hören Sie von weiteren Begegnungen, welche die beiden Pfarrer erleben, hier im Livenet-Talk «Unfassbar: Pfarrer und Barkeeper»:
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