Freie Tage, Zeit, Familie und Freunde treffen, sich beschenken lassen und gut essen. Geht es nur darum an Weihnachten? Was für einen Einfluss hat die Geburt von Jesus damals und heute? Diese Fragen stellen Kirchen aus Winterthur.
«Weihnachten ist für viele Menschen eine Zeit der Sehnsucht nach
Frieden und Harmonie», stellt Daniel Schenker (44) fest. «Deshalb wollen
wir gerade jetzt vom bewegendsten Friedensangebot erzählen», erklärt
der Projektleiter von «Whynachten?» und Pastor der Chile Grüze in
Winterthur. Die Evangelische Allianz der Stadt Winterthur wird eine
Online-Plattform anbieten, auf der es zum Thema Frieden Impulse und
Kontakte gibt. In VideoClips erzählen Menschen, wie sie Frieden erleben
oder sich dafür eingesetzt haben. Dabei sind es nicht nur alltägliche
Situationen, die bereinigt werden konnten. Manchmal geht es um Leben und
Tod.
Friede, Freude – vergiss es!
Auch in Beziehungen gelingt es nicht immer, Frieden zu bewahren, sei
es im Job, in der Familie oder Nachbarschaft. Manche verlieren die
Hoffnung darauf, dass sie das je erleben. Und sie leiden darunter. «Aber
Hoffnung und Frieden gehören zusammen», so Schenker. Der Pastor und
Coach begleitet immer wieder Menschen, die durch Konflikte belastet
sind. Nicht immer sei es möglich, sich zu versöhnen. Sei es, weil die
Gegenseite ihren Anteil nicht einsieht oder weil der Betreffende nicht
mehr zu erreichen ist.
Manchmal bleibe auch die Bereitschaft, eine Sache
wirklich zu klären, auf der Strecke. Deshalb ist der erste Schritt in
der Konfliktbearbeitung, seinen eigenen Anteil am Konflikt zu
reflektieren und anzuerkennen, was herausfordert. Auszuweichen und sich
anderem zuzuwenden, scheint einfacher zu sein. «Auch wenn Versöhnung
nicht möglich ist, kann man vergeben», betont der Fachmann. «Vergeben
heisst nicht, zu tun, als ob nichts passiert wäre.» Aber es heisse, den
anderen aus seiner Schuld zu entlassen, sie ihm nicht mehr nachzutragen,
das bringe Freiheit und Frieden.
Vergeben und versöhnen
Ist der eigene Glaube nicht Privatsache? Warum treten Winterthurer
Christen mit ihrer Überzeugung an die Öffentlichkeit? Schenker erklärt
es anhand eines Beispiels aus der Bibel: «Die zwölf Jünger, die Jesus
begleiteten, waren sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Handwerker
und Gelehrte, aufbrausende Typen und stille Wasser. Auch politisch und
idealistisch waren sie sehr unterschiedlich.» Es gleicht einem Wunder,
dass die Jünger nicht permanent über ihre jeweiligen Lieblingsthemen
gestritten haben. Trotz ihrer Unterschiedlich- keit liessen sie sich auf
den gemeinsamen Auftrag ein, Gottes Friedensreich zu verkündigen», so
der Grüze-Pastor.
Jesus bringt Frieden, selbst da, wo unüberbrückbare Gräben sind. Das
ist die Botschaft der Kampagne «Whynachten?». Bis zum heutigen Tag
geschieht diese Vergebung und Versöhnung durch Jesus, dem Begründer von
Weihnachten. Seine Botschaft ist aktueller denn je.
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