Die christliche Country-Musikerin
Dolly Parton wurde vom «People»-Magazine zur «Person des Jahres 2021» gekürt,
will aber nicht als Idol verehrt werden. Sie sei besorgt darüber, dass manche
Menschen Berühmtheiten mehr verehren als Gott.
Das «People»-Magazine kürte die
75-jährige Dolly Parton zusammen mit Simone Biles und Sandra Oh sowie Amerikas
Lehrern zu den Empfängern des «People of the Year»-Preises 2021, einer
jährlichen Auszeichnung, die «transformative Arbeit» in der Gesellschaft
würdigt.
«Unsere 'People of the Year'-Titelstars
haben alle in ihren Bereichen den Weg geebnet, um die Welt ein bisschen besser
zu machen», heisst es im «People»-Artikel, in dem die Preisträger angekündigt
werden.
«Dolly Parton hat immer ihren Teil
dazu beigetragen, zum Beispiel durch ihre 'Imaginary Library', die bis heute
mehr als 170 Millionen Bücher an bedürftige Kinder verteilt hat. Zu Beginn der
Pandemie sah sie eine weitere Möglichkeit zu helfen und spendete eine Million
Dollar an das 'Vanderbilt University Medical Center', um die Covid-Forschung zu
unterstützen, aus der der Moderna-Impfstoff hervorging, der seit diesem Jahr
allgemein verfügbar ist.»
«Geben ohne erwarten
In einem Interview mit People sagte
Parton, dass man etwas zurückgeben sollte, ohne im Gegenzug Lob und Bewunderung
zu erwarten.
Als jemand, der sich selbst als
gläubige Christin bezeichnet, die einen Grossvater hatte, der
Prediger war und die eine sehr gläubige Mutter hatte, sagt Parton, dass sie
in der Bibel nach Beispielen dafür suche, wie man angemessenes Geben
praktiziert.
«Ich möchte nicht angebetet werden,
denn in meiner Bibel gibt es eine Stelle, in der von Götzenanbetung die Rede
ist», erklärte Parton. «Und ich sehe das ständig bei Filmstars und anderen
Berühmtheiten. Die Menschen beten sie buchstäblich mehr an als sie Gott
anbeten. Und ich erschaudere manchmal darüber.»
Obwohl Parton den Titel «Person des Jahres»
annahm, blieb sie bei dem Gedanken, Aufmerksamkeit für ihre wohltätige Arbeit
zu bekommen, skeptisch. «Ich muss Ihnen ehrlich sagen, dass
ich ein wenig skeptisch war, als einer der Menschen des Jahres auf das Cover zu
kommen, weil das eine Menge Druck bedeutet», fuhr sie in ihrem Interview fort. «Aber
wenn ich ein Beispiel sein kann, dann ist das grossartig.»
Stiftung gegründet
Zu Partons vielen wohltätigen
Bemühungen gehört ihre im April 1988 gegründete gemeinnützige «Dollywood
Foundation», die im vergangenen Oktober 700'000 Dollar für die Opfer der
Überschwemmungen in den Gebieten von Middle Tennessee sammelte.
Über 170 Millionen Kinder unter fünf
Jahren haben zudem im Rahmen ihres 1995 gegründeten «Imaginary Library Project»
kostenlose Bücher erhalten. Inspiriert wurde die Buchinitiative,
wie auf ihrer Webseite zu lesen ist, durch Partons persönliche Erfahrungen mit
ihrem Vater, der weder lesen noch schreiben konnte. Ursprünglich hatte sie die
Wohltätigkeitsorganisation mit der Hoffnung ins Leben gerufen, die Kinder in
ihrem Bezirk East Tennessee mit Büchern zu erreichen. Inzwischen hat Partons
Programm fünf verschiedene Länder erreicht und verschenkt jeden Monat über eine
Million Bücher.
Kinder sollen träumen können
«Als ich in den Hügeln von
Ost-Tennessee aufwuchs, wusste ich, dass meine Träume in Erfüllung gehen
würden. Ich weiss, dass es in Ihrer Gemeinde Kinder gibt, die ihre eigenen
Träume haben. Sie träumen davon, Arzt, Erfinder oder Pfarrer zu werden. Wer weiss,
vielleicht gibt es ja auch ein kleines Mädchen, dessen Traum es ist,
Schriftstellerin und Sängerin zu werden», so Parton auf der Webseite. «Die Samen
dieser Träume sind oft in Büchern zu finden, und die Samen, die Sie in Ihrer
Gemeinde pflanzen helfen, können auf der ganzen Welt wachsen.»
In dem Interview mit People erzählte
Parton, wie sehr sie es liebt, anderen zu helfen. «Ich bin irgendwie süchtig nach dem
Gefühl des Gebens – zu wissen, dass ich etwas Gutes für jemand anderen tue»,
sagte sie. «Es gibt meinem Herzen ein gutes Gefühl, wenn ich weiss, dass ich
etwas für jemand anderen tun kann.»
Von Jesus Christus geprägt
In einem Interview mit der «Christian
Post» im Jahr 2019 sagte Parton, der christliche Glaube sei seit ihrer
Kindheit ein Teil ihres Lebens. Jesus habe ihr Leben über Jahrzehnte geprägt
und das Aufwachsen in der Kirche habe ihr unvergessliche Erinnerungen beschert,
die sie bis heute begleiten.
«Das hat mich nie losgelassen. Ich
habe mich immer Gott gegenüber verantwortlich gefühlt, dass ich etwas für Gott
tun sollte», sagte sie.
Sie arbeite nach wie vor hart. «Aber
ich liebe meine Arbeit. Ich habe das Gefühl, dass ich eine Berufung habe. Ich habe
das Gefühl, dass Gott mir schon früh gesagt hat, dass ich wirken soll, bis er
mir sagt, dass ich aufhören soll. Er hat noch nicht gesagt, dass ich aufhören
soll», fügte sie hinzu. «Also habe ich noch nichts über das Aufhören gesagt.
Aber ich weiss einfach, dass ich weitermachen werde, bis ich nicht mehr kann,
weil ich glaube, dass ich dieser Welt etwas geben kann. Bis Gott sagt, dass ich
aufhören soll, werde ich weitermachen.»
Meghan und Harry sorgten mit einer «Netflix»-Doku für mächtig Wirbel. Die Autorin und «Woman Alive»-Chefredaktorin Tola Doll Fisher machte sich dazu...