Leo und Susanna Bigger im Livenet-Talk (Bild: Livenet)
Im
Livenet-Talk teilen Susanna und Leo Bigger ihre Sicht eines gesunden Vorwärtsgehens
und geben Einblick in ihr Familienleben. Sie ermutigen zum beständigen Gehen
der kleinen Schritte.
Seit 25 Jahren prägt ICF die Kirchenlandschaft – inzwischen
weit über die Schweiz hinaus. Beim Betrachten der ICF Geschichte wird aber
schnell klar, dass es keine Senkrechtstarter-Kirche ist. «Wir entwickeln uns
beständig, in kleinen Schritten, vorwärts», blickt Leo Bigger zurück. Es waren
keine riesigen Schritte, sondern viele kleine.» Ein Druck, ständig vorwärts
preschen zu müssen, sei nicht angebracht. «Wir glauben ans Prinzip der kleinen
Schritte.» Das Prinzip der kleinen Schritte kann überall Anwendung finden.
«Wenn beispielsweise deine Ehe nicht mehr 'on fire' ist, kannst du Gott fragen,
welche Schritte du tun kannst.»
Über (un)gesunden Antrieb
Susanna meint, dass die Grenze zwischen gesundem
und ungesundem Antrieb oft dünn sei. Deshalb sei es wichtig, sich vom Heiligen
Geist führen zu lassen. In ihrem Vorwärtspreschen habe sie auch schon schlechte
Motive ausgemacht. «Wo ist es lebensspendend, wenn ich weitergehe?», fragt sie.
«Und wo ist es nur ermüdend und überhaupt nicht das Ziel des Lebens, mich
selbst immer vorwärts zu pushen?»
Lebenssituationen verändern sich und damit
zusammenhängend auch die Möglichkeiten. Dass Eltern von kleinen Kindern weniger
Zeit für gemeindliche Aktivitäten zur Verfügung haben, versteht sich von
selbst. An dieser Stelle spricht Leo Folgendes an: «Es ist wichtig, dass
diejenigen, die Kinder haben, nicht die Regeln definieren, wieviel möglich ist,
denn andere haben mehr Möglichkeiten.» Im ICF sei es so, dass diejenigen, die
viel Zeit zur Verfügung haben, etwas schneller vorwärtsgehen, während andere
langsamer nachkommen. «Es ist wichtig, beides nebeneinander stehenzulassen.
Sonst brennen die einen aus, während die anderen unterfordert sind.» Beides solle
vermieden werden.
Familienleben bei Biggers
Jeder Mensch hat begrenzte Energie. Das ist auch
bei Biggers nicht anders. Als Leo merkte, dass er für seine Familie weniger
Kraft zur Verfügung hatte als für die Church, wollte er etwas ändern. Termine
mit seinen Kindern trug er in der Agenda ein und plante Familienanlässe so, wie
er es auch fürs ICF machte. «Ich sagte nicht mehr einfach: 'Wir gehen zu den
Grosseltern', sondern fragte mich, wie dieser Besuch Spass machen kann.»
Susanna bestätigt, dass die Kinder dies positiv wahrgenommen hätten. An dieser
Stelle hält Leo fest, dass viel Gutes aufgrund von Fehlern oder aus einer Not
heraus entstanden ist. Es brauche aber eine gewisse Lernbereitschaft, um Dinge
zum Guten zu verändern. Im Livenet-Talk erzählen Susanna und Leo hierzu von praktischen
Beispielen aus ihrem Familienleben.
Dass ihre Erziehung erfolgreich scheint, nehmen
Biggers als Gnade Gottes an. Trotzdem sagt Leo: «Manchmal wird Gnade auch
überbetont. Wir sind nicht entbunden zu tun, was wir tun können. Am Ende des
Tages ist es immer ein Zusammenspiel von unserem Tun und dem Wirken Gottes.»
Susanna ergänzt, dass auch die Entscheidungen der Kinder bei deren Entwicklung einen
wichtigen Teil ausmachen.
Eine konstruktive Vorwärts-Mentalität
«In meinem Denken bin ich immer nach vorne
gerichtet», sagt Leo. Stets mache er sich Gedanken, wie man etwas verbessern
und optimieren und wie letztlich mehr Menschen für Jesus gewonnen werden
können. Diese Denkweise ist das DNA vom ICF, sogar in den Smallgroups. «Wir
überlegen uns, was wir vom nächsten Jahr erwarten und welche entsprechenden
Actionsteps wird gehen.»
Solche Überlegungen seien normal. Und genau diese
Mentalität kommt dem ICF auch während Corona entgegen. Die Pandemie bringt tatsächlich
manche Herausforderungen mit sich, doch Leo sieht Schwierigkeiten auch als
Ansporn, sich zu verbessern und neue Wege zu gehen. Dass seine Predigten eine
Million mal gehört werden würden, hätte sich Leo vor Corona nicht vorstellen
können. Jetzt wurde es real und damit wurde auch eine Prophetie über seinem
Leben erfüllt – wenn auch auf eine Art, wie er es sich nie hätte vorstellen
können.
Zu
einer guten Vorwärts-Mentalität gehöre auch das Coachen von Menschen. Wesentlich
sei das Fördern von Jungen. «Gerade junge Menschen müssen wir im Auge halten»,
ist Leo überzeugt. «Überall, in jeder Kirche, gibt es junge Menschen. Wir
müssen uns in sie investieren, sonst haben wir plötzlich keine Jungen mehr.»
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