Interview mit ICF-Paar Bigger

«Die Sünde ist schlimmer als das Coronavirus»

Gemeinden sind herausgefordert – unabhängig ihrer Grösse. Davon sprechen Susanna und Leo Bigger, die Pastoren von ICF Zürich, im Livenet-Interview (hier auch als Youtube-Video). Aber eines habe sich auch durch die Coronakrise nicht verändert: Die Menschen brauchen das Evangelium von Jesus Christus.

Zoom
Susanna und Leo Bigger (Bild: Screenshot Youtube)
Das Coronavirus hat unsere Welt verändert. Und dies in sehr kurzer Zeit. Was dies genau für uns und für den Alltag in einer Megachurch wie dem ICF Zürich bedeutet, war Thema des Gesprächs von Florian Wüthrich, Redaktionsleiter Livenet und Susanna und Leo Bigger (Video-Interview auch ganz unten in diesem Artikel).

«Wir alle wurden überrollt»

«Ohne dass wir gefragt wurden, hat uns das Coronavirus überrollt», erzählt Leo Bigger. «Es ging uns allen gleich und das macht es irgendwie einfacher.» Doch auch wenn das Virus und die Massnahmen der Behörden für alle die gleichen sind, hat es doch nicht auf alle die gleichen Auswirkungen. «Die ganze Umstellung auf digitale Kanäle wie Livestream war für uns keine grosse Sache. Das machten wir ja schon lange.» Doch die vielen Entscheide zum weiteren Vorgehen bei organisierten Konferenzen, Reisen und Events brachten fürs ICF Zürich eine Menge Arbeit mit sich.

Mit den Leuten über den Zustand ihres Herzens reden

Leo Bigger glaubt nicht, dass es die primäre Aufgabe der Kirche ist, die Leute dazu aufzurufen, zu Hause zu bleiben. Diese Aufgabe übernimmt der Bundesrat und viele andere. «Wir müssen nicht auch noch ständig über das Coronavirus sprechen, während die Menschheit von einem noch schlimmeren Virus befallen ist.» Er meint damit die Sünde, der nur mit der Botschaft des Evangeliums begegnet werden könne. «Wir wollen mit den Leuten über den Zustand ihres Herzens reden.» Und genau dies ist die Botschaft, die Gott der Gemeinde anvertraut hat. Eine Botschaft, die heute noch genauso aktuell ist wie vor der Krise.

Konstruktive Sicht für die Zukunft

Susanne und Leo Bigger strahlen eine positive Haltung aus. Es gibt Möglichkeiten und die gilt es nutzen, ist ihre Botschaft. Susanna betont den Wert von Beziehungen. Sie stellt fest, dass Treffpunkte auf Zoom (ein Programm für Videokonferenzen, Anm. d. Redaktion) in kleineren Gemeinden verheissungsvoller seien als in grösseren. Trotzdem sehen die beiden auch die Vorteile grosser Gemeinden. Durch die personellen und finanziellen Ressourcen würden sich ihnen ganz andere Möglichkeiten eröffnen als kleineren Kirchen.

«Als wir noch klein waren, wurden wir durch grosse Gemeinden gesegnet. Genauso wollen wir in dieser Zeit auch für andere ein Segen sein.» Leo spricht sogar davon, dass die Privilegien des ICF Zürichs mit der Pflicht zum Teilen einhergehen würden. «Als Gemeinden müssen wir uns als ein Gemeinsames erkennen und entsprechend handeln.»

Neu Mitglied in der Schweizerischen Evangelischen Allianz

Einen aktiven Schritt für dieses Miteinander hat das ICF Zürich vor kurzem auch unternommen, als es die Vollmitgliedschaft zur Schweizerischen Evangelischen Allianz beschloss. Man sei schon lange in freundschaftlichen und partnerschaftlichen Beziehungen unterwegs, so Bigger, von daher sei das für sie kein grosser Schritt mehr gewesen.

Hier sehen Sie das Interview mit Susanna und Leo Bigger:

Zum Thema:
ICF Zürich: Ostern online erleben
Erste virtuelle Kirche Irans: «Es gibt riesigen Bedarf»Erste virtuelle Kirche Irans: «Es gibt riesigen Bedarf»
«Best Practices» im Zoom-Talk: «Sehr ermutigend, was in der Gemeinde passiert»

Datum: 17.04.2020
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

Glaubensfragen & Lebenshilfe

AKTUELLE NEWS

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Leihmutterschaft
«Gebärmutter zu vermieten. Suche: Paar mit Kinderwunsch. Biete: Neun Monate Unterkunft für einen Embryo mit Vollpension. Miete gesamt 12000 CHF.» So könnte die Anzeige einer Leihmutterschaft, die in Europa noch verboten ist, aussehen.
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch was bedeutet das? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet veröffentlicht die täglichen Andachten, heute mit SEA-Generalsekretärin Viviane Krucker-Baud.
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in China sind mehr Menschen nicht religiös.
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landes rund 1,9 Prozent aus.
Ganz ohne Angst
Locker und in jugendlicher Sprache erzählt Tabea Tacke in «Fearless – 24 mutige Vorbilder aus der Bibel» die Geschichten von zwölf Männern und zwölf Frauen aus dem Buch der Bücher.

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...