Mahnwache für Glaubensverfolgte in Winterthur (Bild: CSI)
Zum zehnten Mal ging in dieser Woche die Mahnwache von
«Christian Solidarity International» (CSI) über die Bühne. Die Idee stammte von
einem Leser des CSI-Magazins. Mittlerweile wird die Aktion in mehreren Ländern
durchgeführt.
Maria Fischer, Öffentlichkeitsarbeiterin bei CSI, die
jüngste Mahnwache ist vorüber – wie sah die Ausgabe 2021 aus?
Die Mahnwache fand in 43 Schweizer Ortschaften sowie
in Strasbourg und in vier CSI-Projektländern statt. Über 900 Menschen waren am
15. Dezember in der Schweiz auf der Strasse. Ein grosser Erfolg, vor allem aber
ist es ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit Menschen, die wegen ihres
Glaubens verfolgt werden.
Was soll mit den Mahnwachen erreicht werden?
Über 300 Millionen Christen werden weltweit wegen
ihres Glaubens verfolgt. Mit der Mahnwache wollen wir ein Zeichen der Solidarität
setzen und auf die Problematik der Glaubensverfolgung aufmerksam machen. Wir
wollen auch den Menschen in der Schweiz eine Plattform bieten, auf der sie
konkret für Religionsfreiheit einstehen können.
Wie ist die Mahnwache damals entstanden?
Ein Leser äusserte den Wunsch, nicht nur Geld
zu spenden, sondern konkret etwas für Glaubensverfolgte auch hier von der
Schweiz aus zu machen. Wir haben diesen Wunsch aufgenommen und daraus ist die Mahnwache
entstanden.
Mahnwache im Südsudan
Wie hat sich die Mahnwache in den letzten Jahren
entwickelt?
Die erste Mahnwache im Jahr 2012 fand in drei Städten
statt. Teilnehmende, die zum Teil extra aus anderen Städten oder Dörfern
anreisten, fühlten sich inspiriert und stellten sich zur Verfügung, bei sich
eine Mahnwache durchzuführen. Dies zog immer weitere Kreise und so waren wir
dieses Jahr in 43 Ortschaften präsent.
Können Sie ein, zwei besondere Erlebnisse rund um die
Mahnwache schildern?
Die Mahnwache nimmt immer wieder spontane, neue Formen
an. In St. Gallen hat im Jahr 2020 beispielsweise auch ein Pfarrer der
syrisch-orthodoxen Kirche Münchwilen teilgenommen. Nach dem Gebet hat er das
Unser Vater auf Aramäisch gesungen. Eine Frau, die spontan dazustiess, sagte: «Hier
in der Schweiz hört und liest man so wenig über das grosse Leid der Christen in
Syrien. Wie schön, dass ihr uns nicht vergessen habt und die Mahnwache
durchführt. Danke!»
Wir wissen nie im Voraus, wie viele Menschen an der Mahnwache
erscheinen werden. Dies war auch der Fall in Wetzikon, als sie dort die
Mahnwache im Jahr 2020 zum ersten Mal durchführten. Die lokale Leiterin meinte:
«Es lohnt sich, 'in der Sache Gottes' gross zu denken. Es kamen weit über 100
Personen.»
Die Mahnwache findet in mehreren Ländern statt, wie
sieht dies im Ausland aus?
Je nach Land müssen die Menschen natürlich sehr
vorsichtig sein; sie halten die Mahnwache deshalb auf einem geschlossenen
Kirchengrundstück ab. Doch die CSI-Projektpartner sind auch sehr mutig und
finden, sie wollen sich nicht unterkriegen lassen und dieses Zeichen der
Religionsfreiheit in der Öffentlichkeit sichtbar werden lassen. So gab es zum
Beispiel in Bangladesch eine grosse Kundgebung durch die Stadt mit Slogans und
Kerzen.
Wie soll die Mahnwache weiterwachsen, sind weitere
Städte und Länder geplant? Wir würden uns sehr
freuen, wenn die Mahnwache auch in Zukunft wächst. Wie gesagt, liegt es nicht
so fest in unserer Hand. Es sind die Menschen in den Dörfern und Städten, die
entscheiden. Wir beten ernstlich, dass sich auch in Zukunft viele Menschen
angesprochen fühlen und den Mut haben, bei sich eine Mahnwache zu leiten, um so
immer grossflächiger ein Zeichen der Solidarität mit den verfolgten Menschen zu
zeigen.
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