Die
Existenz von Engeln oder Dämonen gehört bei vielen Menschen nicht mehr zur
Weltanschauung. Obwohl viele Christen vorgeben, an die Realität solcher Wesen
zu glauben, hat dies oft keine praktische Auswirkung.
Gemäss christlicher Lehre gibt es neben der
sichtbaren auch eine unsichtbare Wirklichkeit. Die Bibel spricht sogar davon,
dass das Unsichtbare einen Vorzug hat, weil es, anders als das Sichtbare, ewig
ist. Bekennende bibeltreue Christen werden dies bejahen – aber: Hat dies auch
praktische Konsequenzen oder ist der Glaube an das Unsichtbare nur
theoretischer Natur und damit bedeutungslos?
Die Existenz unsichtbarer Mächte
Schon im Alten Testament erhalten wir zahlreiche
Hinweise auf die Existenz unsichtbarer Wesen und im Neuen Testament nehmen
entsprechende Verweise noch deutlich zu. Es ist die Rede von Engeln, Dämonen,
Mächten, usw. Die angedeutete Menge dieser unsichtbaren Wesen lassen die
Vermutung zu, dass es Milliarden davon geben könnte.
Die Wesen sind überall,
mitten unter uns. Die Bibel lehrt, dass zwei Drittel davon Gott loyal sind,
während sich ein Drittel unter das Kommando des Satans gestellt hat. Wenn wir
diesen Schilderungen glauben, müssen wir davon ausgehen, dass in unsichtbarer
Sphäre Kämpfe ausgetragen werden, die wir nicht direkt sehen, deren
Auswirkungen wir aber durchaus sehen können.
Der moderne Mensch glaubt nicht ans Unsichtbare
In westlichen Ländern glauben heute viele
Menschen nicht mehr an eine unsichtbare Realität und schon gar nicht an
Geistwesen. Auch wenn heute ein starkes spirituelles Bewusstsein herrscht, ist
unser Denken doch stark materialistisch. Das Unsichtbare gehört für viele
einfach nicht zur Weltanschauung.
Das prägt natürlich auch Christen. Selbst
unter treusten Kirchgängern lässt im täglichen Verhalten kaum etwas auf einen
Glauben an eine unsichtbare Realität schliessen. Der Glaube ans Unsichtbare wird
somit rein theoretisch, ohne Auswirkungen aufs praktische Leben.
Spirituelle Ebene in Psychologie, Kriminalität
und Politik
Wenn wir den Menschen rein psychologisch
verstehen und jegliche spirituelle Komponente ausblenden, werden in der
Therapie viele Probleme nicht in der Tiefe gelöst werden können. Der Mensch hat
nun mal neben dem Körper und der Psyche auch einen Geist. Wenn wir der Bibel
glauben, dass böse unsichtbare Mächte dabei versuchen, die Menschheit zu
zerstören, sollten wir damit rechnen, dass auch kriminelle Handlungen oder
Süchte eine spirituelle Komponente haben. Viele Straftäter werden von einer
Kraft in ihrem Innern getrieben, die auf rational-materialistische Weise nicht
erklärbar ist.
Dasselbe gilt für die Politik. Extreme
Sichtweisen und Ideologien scheinen sich jährlich zu steigern. Wenn Debatten
primär im Diffamieren der Gegenseite besteht und Argumente pauschal unter
Verleugnung von Gegenargumenten geschieht, wirkt das Ganze wirr. Ein
materialistisch denkender Mensch wird die Regierenden der Boshaftigkeit oder
Dummheit beschuldigen, während ein Christ mit praktischem Glauben an die
Existenz einer unsichtbarer Realität eher die Dringlichkeit zum Gebet verspürt.
Entsprechende Beispiele gäbe es noch viele. Die
Fragen an uns bleibt aber stets die gleiche: Erkennen wir nur, was wir mit
unseren natürlichen Sinnen wahrnehmen? Oder beurteilen wir die Geschehnisse um
uns herum im Wissen, dass auch eine unsichtbare Realität mitspielt?
Das Erkennen der unsichtbaren Realität führt zum
Gebet
Wer im Wissen um die Existenz der unsichtbaren
Welt lebt, wird manche Erfahrungen anders interpretieren. Dabei geht es nicht
darum, materielle Dinge zu «vergeistlichen», sondern schlicht mit der Realität
des Unsichtbaren zu rechnen. In Epheser, Kapitel 6, Vers 12 lesen wir,
dass wir nicht gegen Fleisch und Blut kämpfen, sondern mit geistlichen Mächten
der Finsternis. Das Ärgern über Menschen sollte also nicht vordergründig sein.
Christen, die mit der Realität unsichtbarer
Mächte rechnen, mögen unterschiedlich darauf reagieren. Eine Sache haben sie
aber auf jeden Fall gemeinsam: Sie beten. Beim Forschen in der Geschichte
stossen wir auf Frauen und Männer, die durch ihr Gebet einen Einfluss auf den
Verlauf der Geschehnisse hatten und es ist wahrscheinlich, dass das Werk der
meisten wirkungsvollen Fürbitter im Verborgenen geblieben ist. Um bösen Mächten
die Stirn zu bieten, gehört auch das Einstehen für die Wahrheit dazu. Wenn
Christen beim Einstehen für die Wahrheit aber Menschen beleidigen, sind sie im
Sichtbaren verhaftet.
Fragen, um sich selbst zu prüfen
Wie sehr sind wir dem materialistischen
Gedankengut unserer Zeit verfallen? Um uns selbst zu hinterfragen, wie sehr wir ganz
praktisch mit der Realität des Unsichtbaren rechnen, können folgende Fragen
eine Hilfe sein.
Suche ich
eher im Internet oder im Gebet nach innerer Klarheit (einem klaren Blick)?
Verbringe ich mehr Zeit damit, über Politiker zu
schimpfen als für sie zu beten?
Ziehe ich eine geistliche Komponente in Betracht,
wenn ich von Straftaten in meinem Umfeld höre? Und wie ist es bei Menschen mit
Suchtverhalten?
Machen mich negative Aussagen über den
christlichen Glauben eher wütend oder traurig (wegen der «Blindheit» dieser
Menschen)?
Wie
reagiere ich auf die hereinbrechenden gottlosen Ideologien unserer Zeit? Blicke
ich auf die «gottlosen Menschen» oder erkenne ich den unsichtbaren Gott, der
über allem steht?
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