Eine Mega-Gemeinde in Costa Rica (Bild: pavlochaves.com)
Das
Forschungsinstitut M&R Consultants hat die erste zentralamerikanische
«Umfrage über Religionszugehörigkeit, Glauben und Praktiken» durchgeführt – mit
interessanten Ergebnissen.
Die Umfrage wurde vom 7.
Oktober bis zum 15. November 2022 mit einer Stichprobe von viertausend Personen
in Guatemala, Honduras, Costa Rica, Nicaragua und El Salvador durchgeführt.
Laut der Umfrage stellen die
Evangelikalen mit 37 Prozent die Mehrheit der Bevölkerung, während der Anteil der
römisch-katholischen Gläubigen stark zurückgegangen ist und nur noch 32,6 Prozent
beträgt. 29,1 Prozent gaben keine Zugehörigkeit zu einer Kirche an, und 1,3 Prozent bezeichnen
sich als «nicht gläubig».
Von den Katholiken besuchen
19,3 Prozent mehr als einmal pro Woche ihre Kirche und nehmen an kirchlichen
Aktivitäten teil. Evangelikale nehmen fast dreimal so häufig wie Katholiken an
kirchlichen Aktivitäten teil (58,4 Prozent).
Rückgang
des römischen Katholizismus
Die Umfrage zeigt, dass in
Mittelamerika 61,5 Prozent der Bürgerinnen und Bürger von Kindheit an katholisch
erzogen wurden, aber 29,9 Prozent haben aufgehört, an den Katholizismus zu glauben. «Die
Protestanten übernehmen allmählich die Führung und wachsen in Mittelamerika
immer mehr», erklärte Raúl Obregón, Präsident von M&R Consultants. Er wies
darauf hin, dass «wir bedenken müssen, dass der römische Katholizismus früher praktisch
100 Prozent der Bevölkerung umfasste und sich in einem Prozess des Niedergangs
befindet, der seit den 1990er Jahren in der gesamten zentralamerikanischen
Region zunimmt».
Rituale
ermüden
Für Obregón «stellt die
Bevölkerung fest, dass der Katholizismus sehr ritualisiert wird, was die
Gläubigen tendenziell ermüdet. Andererseits sind die Priester in den letzten
Jahren näher an ihren Gemeinden und besuchen sie mehr persönlich». Dennoch: «Es
gibt eine starke Abwanderung von Katholiken zu anderen Religionen, wo sie unter
Beibehaltung ihrer Prinzipien die Möglichkeit haben, sich aktiver um die Seele
zu kümmern, was das Evangelium Christi ist», fügte Analyst Xavier Díaz Lacayo
hinzu.
Sexualität
und Religionsfreiheit
Laut der Studie sind 83,9 Prozent
der mittelamerikanischen Bürgerinnen und Bürger nicht mit gleichgeschlechtlichen
Beziehungen einverstanden. Was die Abtreibung angeht, so ist sie für 61,3 Prozent nur
dann akzeptabel, wenn das Leben der Frau in Gefahr ist, und für 54,6 Prozent, wenn
gesundheitliche Gründe vorliegen. Sexualaufklärung und die Verwendung von
Verhütungsmitteln werden von 90,2 Prozent der Befragten akzeptiert. Für 46,8 Prozent sollten
sowohl Männer als auch Frauen bei der Heirat jungfräulich sein.
Die Daten zeigen auch, dass
96,2 Prozent der Bürgerinnen und Bürger überzeugt sind, dass es in Zentralamerika
Religionsfreiheit gibt.
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