Weihnachtslieder sind traditionell, wunderschön und
manchmal … einfach unpassend. Die Sängerin Lisa Clow schrieb einen Klassiker
neu und ermutigt damit gerade viele Menschen.
In die Advents- und Weihnachtszeit gehören
Plätzchenduft, Kerzen und viel, viel Hoffnung. Manchmal sieht es einen kurzen
Moment lang so aus, als ob auch Zweifel und Dunkelheit Raum bräuchten, doch
meist werden sie schnell übertönt: Es gibt so schöne Weihnachtslieder, die vom
Sieg des Lichts über die Finsternis sprechen und von triumphierender Hoffnung.
«Herbei, o ihr Gläubigen!»
Vor ein paar Jahren sass Lisa Clow im musikalischen
Gottesdienst ihrer Kirchengemeinde, mit dem traditionell die Adventszeit eingeläutet
wurde. Die Jahre vorher hatte die Sängerin vorne gestanden und mitgesungen –
diesmal ging das nicht. Sie erzählt:
«Ich hatte zu kämpfen. Schwere und lange anderthalb Jahre lagen hinter mir. Das
Geld war knapp, bei einer Fehlgeburt verlor ich meine Zwillinge und ich kämpfte
mit einer tiefen Verbitterung. In der Kirche hatte ich gesagt, dass ich diesmal
nicht in der Lage wäre zu singen, aber die Wahrheit war, dass ich mich zu sehr
schämte, um vor meiner Gemeinde auf der Bühne zu stehen.» Dann begann der Chor
zu singen:
Come, o ye faithful
joyfully triumphant!
O come ye, o come ye to Bethlehem! …
Herbei, o ihr Gläubigen,
Fröhlich triumphierend,
O kommet, o kommet nach Bethlehem! …
Lisa setzte sich wieder hin. Das konnte sie unmöglich
mitsingen. Sie war weder gläubig noch fröhlich und schon gar nicht
triumphierend. Im Gegenteil: Sie war gerade triumphal gescheitert. In diesem
Gottesdienst sang sie nichts mehr mit.
Auf dem Heimweg hing sie trüben Gedanken
nach: Stimmte das? Waren es wirklich nur die freudig Triumphierenden, die bei
Jesus willkommen waren? Plötzlich dachte sie an einen Vers aus dem
Matthäusevangelium (Kapitel 11, Vers 28):
«Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.» Am gleichen Abend setzte sich die Sängerin hin und schrieb ein Lied
für sich selbst und alle anderen Müden, Zerbrochenen und Beschämten.
«O come, all you unfaithful»
Mit dem Kirchenlied «Come o ye faithful» im Ohr
schrieb sie ihre Version der Einladung zu Jesus selbst:
O come all you unfaithful
Come weak and unstable
Come know you are not alone
O come barren and waiting ones
Weary of praying,
come see what your God has done.
Oh, kommt alle, die ihr untreu seid
Kommt, ihr Schwachen und Unbeständigen,
Kommt und wisst, dass ihr nicht allein seid.
O kommt, ihr Unfruchtbaren und Wartenden,
die des Betens müde sind,
kommt und seht, was euer Gott getan hat.
Die Perspektive des Liedes tröstete nicht nur Lisa
Clow, sondern viele andere. Der Leiter des Musiklabels «Sovereign Grace Music»,
Bob Kauflin, überarbeitete es noch einmal mit ihr. Es erschien auf einer
Weihnachts-CD des Verlags und ausserdem als YouTube-Clip,
bei dem einzelnen Menschen in offensichtlich angespannter Lebenssituation das
Lied in seiner Aussage unterstreichen. Dieser Clip hat inzwischen eine knappe
Million Zuhörerinnen und Zuhörer gefunden. Denn die Weihnachtsbotschaft besteht
aus Freude und Triumph – und genauso aus der Einladung an alle «Untreuen»:
«Christ is born! – Christus ist geboren!» Trotzdem!
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Hören Sie sich das Lied «O come, all you unfaithful» von Lisa Clow an:
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