Seit 22 Jahren führt Beat Baumann als Gründer und Geschäftsführer das christliche Medien- und Missionswerk Livenet. Zum Jahresabschluss zieht er mit Redaktorin Annina Bär Bilanz zum letzten und gibt einen Ausblick auf das kommende Jahr, das für ihn und für Livenet markante Veränderungen bringen wird.
Wenn Beat Baumann das vergangene Jahr mit
drei Wörtern beschreiben müsste, wären das für ihn «ermutigend, bewegt und
herausfordernd». Highlights waren für ihn einmal eine Leitungsretraite, an der
der «innere Kompass» neu auf den Auftrag geeicht wurde, Menschen auf ihrem Weg
zu begleiten, Jünger von Jesus zu werden. Das erste Livenet-Jahresfest, aber
auch die Hope-Regiozeitungen, die in 35
Schweizer Regionen verteilt wurden, sind ihm gut in Erinnerung.
Livenet ist nicht nur in der Schweiz, sondern
– mit der Koordination des GO Movement – auch weltweit tätig. Hier wurden in
vielen Ländern etwa eine Milliarde Menschen mit dem Evangelium erreicht – um
die 100 Millionen Christen wurden im GO Month Mai, aber auch jetzt im Dezember
evangelistisch aktiv. Im Jahr 2023 wurden hier vor allem Strukturen für die
Zukunft in den verschiedenen Kontinenten aufgebaut: «Viele tolle Kontakte, viel
feines Essen, ab und zu mal eine Darmgrippe.» Beat erlebte die Aussage von Epheser, Kapitel 2, Vers 10, dass wir in Gottes «vorbereiteten Werken» leben dürfen, sehr konkret: so
erlebte er viel übernatürliche Führungen, die ihn mit Menschen zusammengebracht
haben, die er treffen wollte.
Die Herausforderungen
Auf der anderen Seite: Livenet hat im Herbst
und Winter ein deutliches Minus bei den Finanzen erlebt. «Wir waren in einigen
Dingen zu optimistisch, aber es kamen auch äussere Umstände dazu», erklärt Beat
Baumann die Situation. Bereits vor 10 Jahren war das einmal so – «mit Ängsten,
Sorgen und sogar Herzbeschwerden», wie er heute bekennt; aber in diesem Jahr habe
das Werk doch erleben dürfen, «dass Gott sorgt, dass viele Menschen mitgetragen
und sich eingesetzt haben und dass Gott offenbaren will, dass das Werk
weitergeht». Besonders bewegt zeigt sich Baumann auch darüber, dass sich das Team und
die Livenet-Mitarbeiter aktiv engagiert haben, von Sponsorenlauf und
Guetzlibacken bis hin zum Lohnverzicht. Das alles habe nicht zuletzt die
Identifikation und das «ownership» der Mitarbeitenden mit Livenet unter dem
Strich sicher gestärkt.
Fürs nächste Jahr sei «Vorsicht»
angesagt, so Baumann. «Weitere Einsparungen müssen auf den Boden gebracht werden.»
Insgesamt gehe es auch um einen Prozess des gesunden Fokussierens – das Wort
«Gesundschrumpfen» will er nicht gerade in den Mund nehmen, aber es geht in die
Richtung.
Markante Veränderungen 2023: Stabübergabe
Florian Wüthrich
Im kommenden Jahr wird es – neben gesunder
Kontinuität und sogar Ausbau im Angebot – in der Leitungsstruktur von
Livenet deutliche Veränderungen geben: Die Geschäftsführung wird an Florian
Wüthrich übergehen, der seit knapp zehn Jahren als Redaktionsleiter dabei ist, und das «Fundraising»
wird als eigener Bereich in Zukunft von Markus Hess geleitet. Beat Baumann wird
– die Wahlbestätigung vorausgesetzt – als Präsident von Livenet Daniel Suter
ablösen und sich persönlich als Internationaler Leiter des GO Movement
engagieren. «Flo Wüthrich bekommt das schöne grosse Büro, damit er das Team
operativ leiten und weiterentwickeln kann», erklärt Baumann mit einem
Schmunzeln. Baumanns Ziel als Präsident ist es, dass der Vorstand einen guten
Rahmen für die operative Leitung von Livenet geben kann. Der bisherige
Präsident hatte den Prozess des Stabwechsels angestossen, und die richtigen
Personen waren bereits da – von daher freut sich Baumann über einen organischen
Übergang.
Wenn der Pionier in der Organisation bleibt, …
ist der Leitungswechsel nicht immer einfach,
das weiss man. Viele Fehler können passieren. Darum soll der Übergang
sorgfältig geplant werden, begleitet von einem Coach. «Wir haben eine gute
Interaktion auf allen Ebenen» freut sich Beat Baumann. «Flo Wüthrich kann sein
Wirkungsfeld in der Schweiz mit der Medien- und Missionsarbeit in der Schweiz
erweitern, und ich kann mich ganz dem GO Movement widmen.»
«Ich freue mich enorm, dass das alles so von
Gott eingefädelt wurde», hält Beat Baumann fest. Auch im Mitarbeiterteam gab es im
letzten Jahr ein «Nachrücken» - Einzelne bekamen neue Aufgaben, mehr
Verantwortung wurde übergeben. Für Beat als auch für Flo ist das Gefühl da,
«als würde man frisch anfangen»
Grosse Pläne für GO Movement
Stichwort GO Movement: Beat freut sich auch
auf die nächsten Schritte in der weltweiten Bewegung. So ist im Januar ein
Treffen globaler Leiter in Grindelwald geplant – ein Stück Vorbereitung auf den
offiziellen Launch der Dekade der Evangelisation, der für Mai 2023 in Jerusalem
geplant ist: «In 10 Jahren jeden Menschen erreichen, in 10 Jahren pro 1'000
Einwohner eine Gemeinde auf der Welt haben – GO hat grosse Pläne.»
Auf Gott hören – miteinander vorangehen
Beat Baumann erlebt es auch im christlichen
Netzwerk der Schweiz – wie bei Livenet intern – als positiv, dass «jeder von
Gott hört und vorangeht und man doch aufeinander hört». Es ist eine
Stossrichtung da – dass man alle Menschen erreicht – aber das macht man eben
gemeinsam.
Am Schluss gibt Beat Baumann einen Rückblick
auf die kleinen Anfänge von Livenet und zeigt sich extrem dankbar für die
Entwicklung, die dieses Werk nehmen konnte, das heute Millionen von Menschen
beschenkt, berät und beeinflusst – in der Schweiz, im deutschsprachigen Raum
und schlussendlich in der ganzen Welt. In all dem hat er persönlich gelernt,
mit Überfluss und mit Mangel umzugehen und zeigt sich zuversichtlich, dass die
vielfältige Arbeit des Medien- und Missionswerks gut weitergehen wird.
Sehen Sie sich den gesamten Livenet-Talk mit Beat Baumann an:
Meghan und Harry sorgten mit einer «Netflix»-Doku für mächtig Wirbel. Die Autorin und «Woman Alive»-Chefredaktorin Tola Doll Fisher machte sich dazu...