Heilsarmee wehrt sich

Keine Suizidhilfe im Heilsarmee-Altersheim

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Die Heilsarmee sagt Nein zur Volksinitiative «Suizidhilfe in Alters- und Pflegeheimen» und zum Gegenvorschlag, über die in der Waadt am 17. Juni abgestimmt wird. Sie führt in La Tour-de-Peilz ein Alters- und Pflegeheim, das von einem Ja direkt betroffen wäre.
 
Die Heilsarmee stütze sich bei ihrem Nein «auf die christlichen Werte, an denen sie sich orientiert, ihre ethischen Grundsätze und auf ihre praktische Erfahrung im Umgang mit Menschen in der letzten Lebensphase», schreibt sie in einer Medienmitteilung. «Le Phare Elim ist ein Ort des Lebens», betont Didier Bourqui, Direktor des Alters- und Pflegeheims in La Tour-de-Peilz.

Kein «Suppe, Seife, Suizid»!

«Die Heilsarmee setzt sich nach Kräften für die Würde des Menschen ein – insbesondere für Betagte», erklärte heute (30.5.2012) Kommissär Franz Boschung, Territorialleiter der Heilsarmee Schweiz, Österreich und Ungarn, an einer Pressekonferenz der FREE in Lausanne. Das Motto «Suppe, Seife, Seelenheil» stehe denn auch in fundamentalem Widerspruch zur drohenden Maxime «Suppe, Seife, Suizid».

Ein Ort des Lebens und nicht des Sterbens

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«Um die Würde jedes Einzelnen zu wahren» heisst es sinngemäss auf der Website von Phare Elim. Im Hinblick auf die Abstimmung plädierte Direktor Didier Bourqui für Sterbebegleitung statt Suizidhilfe: «Diese kann als Fortsetzung oder Schlusspunkt der palliativen Versorgung angesehen werden.» Die Direktionsassistentin Eliane Blanc präzisierte: «Auch wenn der Gegenvorschlag die Nichtbeteiligung des Personals vorsieht und dieses vor dem eigentlichen Akt des Suizids schützt, ist ebendieses Personal verpflichtet, die betreffende Person bei den Vorbereitungen auf diesen Suizidmoment zu begleiten.» Und sie ergänzt: «Die Umsetzung des Rechts, sich umzubringen, kann von einer christlichen Einrichtung nicht verlangt werden, denn sie widerspricht dem christlichen Gebot des Respekts vor dem Leben und des von Gott gewählten Zeitpunkts, einen Menschen zu sich zu rufen.»

Einer Person, die sich für ein Alters- und Pflegeheim der Heilsarmee entscheidet, werde zugesichert, dass sie bis ans Lebensende eine christliche Betreuung und Pflege erhält, die ihre Würde achtet.

Und bei einem Ja der Stimmbürger?

Bei einem Ja der Stimmbevölkerung zur Initiative oder zum Gegenvorschlag will die Heilsarmee das weitere Vorgehen mit (christlichen) Trägerschaften anderer Heime im Kanton absprechen und koordinieren, wie Franz Boschung gegenüber Livenet erklärte.

Webseiten:
Heilsarmee
«Le Phare Elim»

Datum: 30.05.2012
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Heilsarmee Schweiz

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