Er konnte seine Tränen nicht mehr halten. Als das Gespräch auf die verfolgten Christen im Land kam, brachen bei einem irakischen Moderator alle Dämme. Vor laufenden Kameras zeigte er sein Mitgefühl und seine Trauer über die aktuelle Situation im Irak.
Vor laufenden Kameras zeigte ein Moderator sein Mitgefühl und seiner Trauer über die aktuelle Situation im Irak.
Die Terrororganisation «Islamischer Staat» (ISIS) wütet schonungslos im Land. Seit Januar 2014 sind mehr als 5'500 irakische Zivilisten ums Leben gekommen. Mehr als 11'600 wurden verletzt und mehr als 1,2 Millionen Iraker wurden aus ihren Häusern vertrieben. Das war das Thema der Talkrunde am 20. Juli 2014, die über den Sender AsiaTV ausgestrahlt wurde.
Tränen für verfolgte Christen
Ein Talkgast sagte: «Es ist schrecklich, wenn man gezwungen wird, sein Zuhause zu verlassen. Und das passiert den Christen unseres Landes in diesem Moment.» Darauf bekundete der irakische Moderator Nahi Mahdi sein Mitgefühl: «Ja, die Christen. Wegen ihnen musste ich heute daheim schon einmal weinen.»
Dann übermannen den Muslim erneut seine Gefühle. Er stockt, die Tränen fliessen und er trocknet sie mit seiner Keffiyeh. Ein Gast kommentiert: «Das ist der wahre Irak, den wir hier haben.» Mahdi fügt hinzu: «Sie sind doch unser Fleisch und Blut. Manche sind bereits nach Schweden geflohen, andere nach Deutschland. Wer glauben sie (ISIS) dass sie sind, dass sie unsere eigenen Landsleute vertreiben? Ich möchte mir die Einwohner der Stadt Mossul und die Regierung zur Brust nehmen. Sie müssen dringende Massnahmen ergreifen um diesen Menschen zu helfen.»
Weiter erklärt der Moderator: «Unser Land ist wie eine Rose. Ihre Blätter bestehen aus Christen, aus Arabern, aus Kurden, Mandäern und den Schabak. Sie alle sind unsere Landsleute.»
Solidarität für die Verfolgten
Auch ein anderer Talkgast, der irakische Dichter Abu Al-Hassanein Al-Rub'i ergreift Partei für die Verfolgten: «Die Christen haben nichts falsch gemacht. Sie haben keiner Menschenseele etwas zuleide getan. Ganz im Gegenteil. Sie sind friedfertige Menschen, die ihre Mitmenschen lieben, ganz gleich woran sie glauben.» Ein weiterer Gast fügt hinzu: «Sie sind ehrbare Leute mit hohen Moralvorstellungen. Sie bleiben ihrem Gerechtigkeitssinn treu. Wir stehen hundert Prozent solidarisch hinter ihnen.»
Seit Monaten terrorisiert die ISIS grosse Teile des Iraks und Syriens. Die Hauptstadt der Provinz Ninive, wurde von den Extremisten im Juni eingenommen und noch immer laufen Kämpfe um die Kontrolle der Stadt Mossul.
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