282 neue Gesetze zum Schutz der Ungeborenen in den USA
Die Lebensrechtsbewegung in den USA, in der Kritiker der gegenwärtigen Abtreibungspraxis zusammenarbeiten, ist nach Einschätzung ihrer führenden Vertreter «stärker denn je». Das sagte der republikanische Kongressabgeordnete Chris Smith beim «Marsch für das Leben» am 22. Januar in Washington.
Tausende Abtreibungsgegner zogen durch die Strassen von Washington.
Wie die Nachrichtenagentur «idea» berichtete, sind es einerseits immer mehr junge Menschen, die sich der Lebensrechtsbewegung anschliessen. Auf der anderen Seite verabschieden immer mehr Bundesstaaten Gesetze, die die Abtreibungspraxis einschränken. So seien seit 2010 bereits 282 Gesetze zum Schutz ungeborener Kinder erlassen worden. Smith nannte das «historisch». So ist etwa in einigen Bundesstaaten bei minderjährigen Schwangeren eine Einverständniserklärung der Eltern erforderlich. Andere Staaten verlangen Wartezeiten vor einem Abbruch oder strengere Kontrollen für Abtreibungskliniken.
Tausende demonstrieren trotz Schneesturm
Der republikanische Kongressabgeordnete Chris Smith.
Die Demonstration fand am 43. Jahrestag der Legalisierung der Abtreibung in den USA statt. Tausende Abtreibungsgegner zogen trotz des Schneesturms «Jonas» durch die Strassen von Washington.
In den vergangenen Jahren waren bis zu einer halben Million Lebensrechtler aus allen christlichen Konfessionen und Denominationen auf die Strasse gegangen. In diesem Jahr seien es auffällig viele jugendliche Demonstranten gewesen, stellten Beobachter fest. Wegen des Wintersturms an der US-Ostküste blieben zahlreiche Teilnehmer des Marsches auf ihrer Heimreise im Schnee stecken. Eine Gruppe junger Katholiken nutzte die Zeit, um aus Schnee einen Altar zu fertigen und im Freien einen Gottesdienst zu feiern.
Unterstützen Christen die Abtreibungsindustrie?
Seit 1973 sind in den USA insgesamt etwa 58 Millionen Babys im Mutterleib – teilweise bis kurz vor der Geburt – getötet worden. Schätzungen zufolge sollen es 1,1 Millionen pro Jahr sein. Studien zufolge treiben auch viele Frauen ab, die sich selbst als Christen bezeichnen. Das hat der Leiter des evangelikalen Netzwerkes für Schwangere in Not «Care Net», Roland C. Warren, scharf kritisiert. Die Kirche wolle zwar einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben, thematisiere Abtreibungen in den eigenen Reihen aber kaum: «Wir sehen den Splitter im Auge der säkularen Gesellschaft, aber den Balken in unserem eigenen sehen wir nicht», so Warren. Er kritisierte, dass Christen auf der einen Seite «Planned Parenthood» die Unterstützung streichen wollten, auf der anderen Seite aber die Abtreibungsindustrie mit riesigen Summen unterstützten, indem jedes Jahr vermutete 200'000 Christinnen selbst abtreiben würden. «Planned Parenthood» ist einer der grössten Abtreibungsanbieter in den USA.
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