Nach Abstimmung

Luzern: Christliche Wandbilder dürfen stehen bleiben

Die Stimmbürger der Stadt Luzern haben einer Teilrevision des Friedhofsreglements mit 60,1 Prozent Ja-Stimmen zu 33,9 Nein-Stimmen zugestimmt. Ein überparteiliches Komitee hatte mittels Referendum verlangt, dass der Erhalt der christlichen Wandbilder in der Abdankungshalle im Reglement festgeschrieben würde. Obschon dies nun nicht geschieht, sollen die Bilder erhalten bleiben.

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Abdankungshalle im Luzerner Friedental.
Stein des Anstosses bei diesem Geschäft war die Absicht des Stadtrats, im Zusammenhang mit einer Sanierung die Abdankungshalle im Friedhof Friedental konfessionsneutral zu gestalten. Ein überparteiliches Komitee «Kein Bildersturm im Friedental» ergriff daraufhin das Referendum. Dieses richtete sich nicht gegen die Anliegen der Teilrevision, sondern wollte mit einer neuen Bestimmung den Erhalt der christlichen Wandbilder garantieren. Das Komitee begründete sein Referendum damit, dass diesen Bildern und Symbolen an einem Ort des Abschieds eine wichtige Bedeutung zukomme.

Bilder nach Bedarf mit Stoffbahnen abdecken

Auf politischen Druck nahezu sämtlicher Parteien hin hatte der Stadtrat schon vor der Abstimmung eingeschwenkt und sich zu einer flexiblen Lösung bereit erklärt, die er in der Mitteilung vom Sonntag bekräftigt: Die Wandbilder sollen mit Stoffbahnen flexibel gezeigt oder abgedeckt werden können. Diese bildeten «einen würdigen und stimmungsvollen Bestandteil der neu gestalteten Räume», heisst es in der Mitteilung.
Lukas Steffen (CVP), Präsident des Referendums-Komitees, bedauert persönlich den Entscheid der Stimmbürger, hält aber gleichzeitig fest, dass damit gerechnet werden musste. Die Stoffbahnen sind für ihn ein gangbarer Weg. Das Komitee erwarte allerdings, dass der Stadtrat dieses Versprechen auch wirklich einhalte. «Im Moment gibt es keinen Grund, das Komitee weiterzuführen», entgegnete er auf die Frage nach zukünftigen Aktivitäten des Komitees.

«Kein Sakralraum»

Der Stadtrat hatte im Vorfeld der Abstimmung festgehalten, dass die Räume im Friedhof Friedental der Stadt gehörten und somit keine sakralen Räume seien. Sie stünden den Angehörigen Verstorbener vielmehr als Alternative zu Kirchen zur Verfügung. Die Räume würden zudem von allen Steuerzahlern finanziert.  Mit dieser Begründung hatte er die Teilrevision zur Annahme empfohlen.

Das Komitee hatte die Entfernung der 1912 gefertigten Malereien als «falsches Zeichen politischer Korrektheit und übertriebener Toleranz» gewertet. In «Facebook»-Kommentaren war beispielsweise zu lesen: «Vor wem müssen diese Bilder abgedeckt werden? Warum zelebriert man dann einen Trauergottesdienst oder eine Trauerfeier?»

Zum Thema:
Die Kopftuch-Debatte: Wie gehen Christen mit religiösen Symbolen um?
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Datum: 27.09.2016
Quelle: Livenet / kath.ch

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