Die Christenverfolgung ist in bestimmten Ländern extrem gross. Der Grund: Diese Länder haben Blasphemie-Gesetze und wenden diese auch rigoros an, darunter Indien, Pakistan und der Iran. Doch ein Drittel aller Länder weltweit haben Blasphemie-Gesetze, auch in Westeuropa – sie werden nur mehr oder weniger stark beachtet.
In einem kürzlich veröffentlichten Bericht der United States Commission on International Religious Freedom (USCIRF, deutsch: Kommission der Vereinigten Staaten zur Internationalen Religionsfreiheit) heisst es, dass 71 Länder dieser Welt über Blasphemie-Gesetze verfügen.
Die Gesetze dieser Länder wurden verglichen im Bezug auf die Härte der Strafen, wie genau oder ungenau die strafbaren Handlungen im Gesetz aufgeführt sind und inwieweit sie die Diskriminierung bestimmter religiöser Gruppen unterstützen – und das Ergebnis führte zu einer Liste. Angeführt wird die Liste von fünf mehrheitlich muslimischen Ländern, nämlich Iran, Pakistan, Jemen, Somalia und Katar. Doch schon auf Rang sieben folgt Italien. Auch Kanada und die Schweiz haben in ihren Gesetzen Artikel gegen Gotteslästerung, die aber kaum Anwendung finden – somit befinden sich diese Länder auf den unteren Rängen der Liste.
Gesetze führen zu Übergriffen
Laut USCIRF-Vorsitzenden Daniel Mark beinhaltet Religionsfreiheit «das Recht, eine weite Bandbreite an Gedanken und Glaubensvorstellungen zu äussern, auch solche, die andere als gotteslästerlich empfinden». Mark fügt hinzu: «Befürworter von Blasphemie-Gesetzen argumentieren vielleicht, dass diese nötig sind, um die Religionsfreiheit zu beschützen, aber diese Gesetze tun dies nicht. Blasphemie-Gesetze sind vom Prinzip her falsch und sie laden zu Missbrauch ein und führen zu Übergriffen, Mord und Angriffen durch Mobs. Wo auch immer sie existieren, sollten sie aufgehoben werden.»
Aufruf, ein Beispiel zu sein
Viele Länder, von der Schweiz bis zum Sudan, würden weiterhin darauf bestehen, den Ausdruck von Meinungen, die als «gotteslästerlich» empfunden werden, zu verbieten. Doch andere Länder, darunter Kanada, würden diese Gesetze nicht mehr aktiv anwenden. «Wir rufen diese Länder auf, ein Beispiel für andere zu sein und ihre Blasphemie-Gesetze aufzuheben. Und wir rufen alle Länder auf, jegliche solcher Gesetze aufzuheben und diejenigen zu befreien, die aufgrund von Blasphemie in Haft sind oder verurteilt wurden.»
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