Eine Reihe von riesigen
Skulpturen des renommierten britischen Künstlers Damien Hirst wurde vor dem
neuen 8-Milliarden-Dollar-Krankenhaus in Katar enthüllt. Die Kunstwerke, die
neben dem Sidra-Medizinkrankenhaus in Doha aufgestellt wurden, zeigen die Entwicklung
eines ungeborenen Babys von der Empfängnis bis zur Geburt.
Damien Hirsts Skulpturen begrüssen die Krankenhausgäste in Doha.
Es ist eigentlich eine Pro-Life-Statement: «The Miraculous Journey» («Die wunderbare
Reise») zeigt einen Fötus, der in der Gebärmutter wächst, bevor die Serie in
Form eines 14 Meter grossen Neugeborenen zum Tragen kommt. Die erstaunlichen
Skulpturen haben in der muslimischen Mehrheitsnation zu Kontroversen geführt.
«Kulturell gesehen, ist es die erste nackte Skulptur im
Nahen Osten... Sie ist sehr mutig», sagte Hirst über seine Arbeit zu «Doha
News». «Ich nehme an, die kulturellen Unterschiede sind etwas schwierig. Wissen Sie, in England gäbe es kein Problem mit einem nackten Baby, man sieht den Embryo,
die Eizelle und das Sperma.»
«Wir erwarten nicht,
dass es allen gefällt»
Besorgt über die möglichen Folgen, eilten angeblich einige Beamte, um einen kleinen Jungen zu veranlassen, einen Abschnitt aus dem
Koran zu rezitieren, der sich mit der Entstehung vom Leben befasst.
«Wir erwarten nicht, dass sie jedem gefallen», sagte die
katarische Kunstspezialistin Layla Ibrahim Bacha nach Angaben des «Guardian». «Wir
erwarten nicht, dass jeder sie versteht. Deshalb sind sie da, um dieses Element
der Debatte, dieses Element des Denkens tatsächlich zu schaffen.»
«Die Leute machen
Fotos»
«The Miraculous Journey»
Trotz einiger Vorbehalte sagte Bacha, dass die
Kunstinstallation den Auftrag des Krankenhauses, Frauen und Kindern einen hohen
Versorgungsstandard zu bieten, perfekt widerspiegelt.
«Ich denke, es ist perfekt für den Ort; wie man sieht,
machen viele Leute Fotos, ich denke, es wird zur Ikone», fügte sie hinzu.
Hirst ist bekannt geworden durch seine Skulpturen, die zum Nachdenken anregen. «In der Kunst geht es um das Leben und es kann nicht wirklich um
etwas anderes gehen», schreibt er auf seiner Website.
Gleichzeitig kann in diesem Monument ein
grosses Pro-Life-Statement zu gesehen werden – ob eine solche Skulptur auch in
Bern, Berlin oder Wien aufgebaut werden könnte?
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