Die EU hat eine ambitionierte Offensive angekündigt, in
allen Mitgliedsländern die Rechte von «LGBTIQ»-Menschen zu «schützen» –
einschliesslich Sanktionen gegen Länder, die nicht kooperieren.
Berlaymont-Gebäude beleuchtet mit der Regenbogenflagge (Bild: European Commision)
Bereits im September hatte die
Präsidentin der EU-Kommission, Ursula van der Leyden, sie als Priorität
angekündigt, am 12. November wurde sie nun präsentiert: Die erste EU-Strategie
für die «Gleichheit von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans-, nichtbinär-,
Intersexpersonen und Queeren (LGBTIQ)»
Der Vorstoss kommt mitten in
einer sozialen Debatte in europäischen Ländern wie Polen, wo etwa hundert
Gemeinden sich zu «LGBTIQ-Ideologiefreien Zonen» erklärt haben. EU-Offizielle
hatten massiv darauf reagiert, van der Leyden nannte sie «Zonen ohne
Menschlichkeit». Die Kommission hat bereits angekündigt, dass Länder und
Regionen, die die neue Regelung nicht akzeptieren, Beiträge der EU verlieren
könnten.
«Hassrede»
EU-weit kriminalisiert
Die EU-Kommission hat nun als
Ganzes die umstrittene Regelung angenommen, die bereits in einigen Ländern
aktiv ist und die «Hassrede» gegen LGBTQ-Menschen kriminalisiert. «Die
Strategie schlägt vor, die Liste der EU-Verbrechen um Hassverbrechen zu erweitern,
eingeschlossen homophobe Hassrede…» heisst es im offiziellen Pressetext. Die
Kommissarin für Gleichheit, Helena Dalli, verlangt, dass alle Länder
spezifische Pläne zur Förderung der Rechte von LGBTQ-Personen entwickeln
sollten. So wird Geld versprochen, um die «Rechte von Regenbogenfamilien zu
schützen». Damit will die EU eine Führungsrolle im «Ruf nach der Gleichheit von
LGBTQ-Menschen überall auf der Welt» einnehmen.
Konflikt
der Rechte
Die neue Strategie der EU wird
voraussichtlich zu einer hitzigen Debatte über die Konflikte der Freiheiten
führen. Westeuropäische Länder unterstützen die Rechte der LGBTQ-Gruppen,
während viele zentral- und osteuropäische Länder sich dagegen wehren. Im Moment
sind gleichgeschlechtliche Partnerschaften in 21 der 27 EU-Länder erlaubt, 14
Länder gestatten es solchen Paaren, Kinder zu adoptieren.
Evangelische Christen in
Deutschland, Schweden, Italien, Spanien und der Schweiz kritisieren solche
übergreifenden Vorschriften, weil sie die Redefreiheit, die Religionsfreiheit
und die Rechte von Eltern, ihre Kinder nach ihren eigenen Werten zu erziehen, verletzen.
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