Früher schaute die Singer-Songwriterin Billie Eilish eine Menge Pornos. Das hinterliess bei ihr grosse Schäden, sagt die siebenfache Grammy-Gewinnerin im Rückblick. Sowohl ihre Kindheit wie ihr Liebesleben seien dadurch zerstört worden.
Die 20-jährige US-Amerikanerin äusserte sich in der
«Howard Stern Show» über ihre Kindheit und ihr Liebesleben. Sie hätte stark unter dem Einfluss des Pornokonsums gelitten, so die Influencerin.
Mit elf Jahren erste Pornos geschaut
«Um ehrlich zu sein, habe ich mir früher eine Menge Pornos
angeschaut. Ich hatte damit im Alter von elf Jahren begonnen. Schon im Alter von 14 Jahren habe ich mir
Missbrauchs-Pornos angeschaut.» Rückblickend stellt sie fest, dass dies wohl ihr Gehirn zerstört habe. «Deswegen hatte ich Schlafstörungen und fast jede Nacht Schreck- und Albträume.» Zu dieser Zeit, so Eilish, war sie noch Jungfrau.
Über die Zugänglichkeit von Pornos in der Gesellschaft
ärgert sich Eilish: «Ich bin wütend, dass Pornos so beliebt
sind. Die Körper von Frauen sehen nicht so aus. Als Frau denke ich, dass Pornos eine
Schande sind.»
100 Millionen Follower auf Insta
Ihre Haltung zu diesem Thema ist aufgrund ihrer
Popularität und ihrer Social-Media-Plattform von aussergewöhnlicher Bedeutung.
Allein auf Instagram zählt sie fast 100 Millionen Follower. Und ihr TikTok-Kanal
ist von 30 Millionen Menschen abonniert.
Das «National Center on Sexual Exploitation»
(Nationales Zentrum gegen sexuelle Ausbeutung) dankte Eilish für ihr Votum und
den Mut, sich so zu äussern. «Billie Eilish hat absolut Recht: Pornografie ist
zerstörerisch», betont Dawn Hawkins, CEO des Zentrums. «Ihre Aussage deckt sich
auf traurige Weise mit dem, was die Forschung über die Schäden durch
Pornografie zeigt, nämlich dass der Kontakt mit Pornografie in der Kindheit das
sich entwickelnde Gehirn beeinträchtigt und die sexuelle Gewalt, die Ausbeutung
und den Missbrauch normalisiert.»
Auch andere Promis warnen vor Pornos
Billie Eilish ist nicht die einzige Prominente, die
sich kritisch zu Pornografie äussert. Auch Pamela Anderson sprach sich dagegen
aus. Im «Wall Street Journal» schrieb sie gemeinsam mit Rabbi Boteach: «Wir haben
oft davor gewarnt, dass Pornografie einen zerstörerischen Effekt auf die Seele des Mannes hat und auf seine
Fähigkeit, als Ehemann und als Vater zu funktionieren.» Und weiter: «Pornografie
ist eine öffentliche Gefahr von nie dagewesener Ernsthaftigkeit.» (Livenet berichtete).
Ebenso warnte «Metallica»-Frontmann James
Hetfield gleich mit einer ganzen Dokumentation vor der Pornografie: «Addicted to
Porn: Chasing the Cardboard Butterfly» («Pornosüchtig: Den Papp-Schmetterling
herausfordern») war eine Dokumentation, die in den USA sogar im Kino zu sehen
war. Sie beschäftigte sich mit den negativen Auswirkungen der Pornografie auf
die Gesellschaft. Im Film kamen zudem Personen vor, deren Ehen und Familien
durch Pornografie zerstört wurden. Durch die moderne Technologie ist solches
Material für Kinder und Jugendliche einfacher zugänglich – wie nun auch Billie
Eilish eindrücklich bezeugt.
Keine realistische Darstellung
Es gibt zahlreiche Studien, die das Vorkommen von
Gewalt gegen Frauen in der Pornografie belegen, berichtet das Online-Portal
«Faithwire». Dennoch gaben mehr als die Hälfte der Jungen (53 Prozent) und mehr
als ein Drittel der Mädchen (39 Prozent) an, dass sie glauben, dass Pornos eine
realistische Darstellung von Sex sind.
In ihrem neuen Song «Male Fantasy» singt Eilish über
ihre damalige Pornosucht:
Home alone
Allein zu Hause
Trying not to eat
Ich versuche nicht zu essen
Distract myself with pornography
Ich lenke mich mit Pornografie ab
I hate the way she looks at me
Ich hasse die Art, wie sie mich ansieht
I can’t stand the dialogue
Ich kann den Dialog nicht ertragen
She would never be that satisfied,
Sie würde nie so zufrieden sein
it’s a male fantasy
es ist eine männliche Fantasie
I’m going back to therapy
Ich gehe zurück zur Therapie
Hilfsangebot bei Problemen mit Pornokonsum:
Für ein erfülltes Leben ohne Pornos setzt sich das von Livenet initiierte Beratungs-Netzwerk «Porno-frei.ch» ein. Porno-frei.ch ist ein Kooperationsprojekt verschiedener Organisationen im deutschsprachigen Raum, die gemeinsam das Ziel verfolgen, Menschen in eine Beziehungssexualität zu führen, die befriedigend ist und die ein Paar in guten wie in schlechten Zeiten zueinander hinzieht. Im September 2021 fand dazu auch eine Konferenz in Aarau statt (Livenet berichtete).
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