Anne Löwen mit ihrem Buch «Minimalismus Mom» (Bild: Livenet)
Die unzähligen Habseligkeiten in der Haushaltung werden vielen Menschen zur Last. Da hilft es, sich von Besitz zu trennen. Anne Löwen ist diesen Weg mit ihrer Familie gegangen – mit Gewinn.
Anne Löwen ist Grossfamilienmutter, Instagrammerin und Autorin und sie geht der Frage nach, wie weniger Besitz den Familienalltag erleichtern kann. Unter dem Titel «Minimalismus Mom» hat sie ein Buch geschrieben, in welchem sie ihre Gedanken und Anregungen weitergibt. Auch im Livenet-Talk berichtet sie von dem, was ihr wichtig ist.
Die befreiende Wirkung von Minimalismus
Nachdem das vierte Kind geboren war, empfand sich Anne Löwen inmitten von Gegenständen, die gepflegt, geputzt oder verräumt werden sollten. «Irgendwann hatte ich das Gefühl, von allem überrollt zu werden und es hat mich frustriert, ständig mit Gegenständen, anstatt mit Menschen zu tun haben zu müssen.»
«Zu diesem Zeitpunkt kannte ich das Wort Minimalismus noch gar nicht. Ich begann aber, irgendwelches Zeug loszuwerden und merkte, dass mich das sehr befreit.» Irgendwann stolperte sie dann über die Thematik des Minimalismus und fühlte sich angesprochen. Sie hat einige Bücher gelesen, die sie sehr geprägt haben.
Was sagt die Bibel über Minimalismus?
«In der Bibel finden wir überall das Prinzip, dass wir nicht unnötiges Zeug auf der Erde ansammeln sollen.» Anne Löwen betont, dass wir mit leichtem Gepäck durchs Leben gehen sollten, damit wir frei dafür seien, für das, was Gott mit uns machen möchte. «Viel Besitz bedeutet ja viel Arbeit und Last und das steht dem Menschen oft im Weg.» Auf jeden Fall wollte sich Anne nicht durch ihren Besitz in ihrem Leben mit Jesus behindern lassen.
Anne wirft auch den Gedanken des Teilens auf. Die Bibel fordert wiederholt dazu auf, mit denjenigen zu teilen, die weniger haben. «Es ist nicht genug, beim Blick auf die Not der Welt zu sagen: Wir beten für euch. Gebet ist gut, doch wir sollen auch praktisch anpacken. Und das kann bedeuten, dass ich selbst mit weniger lebe und meinen Reichtum mit anderen teile.» Sie ist überzeugt, dass Gott der Schweiz oder Deutschland nicht deshalb grossen Reichtum anvertraut hat, damit wir ihn einfach für uns selbst geniessen. Vielmehr dürfen wir andere mit unserem Überfluss beschenken.
Gewinn für die Familie
«Als wir damit angefangen haben, unseren Besitz zu minimieren, entwickelte sich das Aussortieren von Spielsachen zu einer Katastrophe.» Anne erinnert sich an das Geheule und den Stress ihrer Kinder, sich von Dingen zu trennen, die längst nicht mehr gebraucht wurden. «Am Ende haben sie aber nur noch diejenigen Spielsachen gesehen, die sie am liebsten hatten.» Anne berichtet von einem Freudetanz der Kinder und wie sie sich anschliessend in ihr Spiel vertieft haben. «Das gab es vorher nie. Es ist interessant, wie Kinder mit weniger Spielsachen glücklicher sind.»
Es geht um eine Entlastung
«Die Bibel ist nicht besitzfeindlich», stellt Anne klar. «Wir dürfen Dinge besitzen und konsumieren bedeutet ja irgendwie auch, dass wir leben.» Trotzdem sei es bemerkenswert, wie oft die Bibel davor warnt, das Herz an irdischen Besitz zu hängen. Es soll in einem guten Rahmen sein und wir sollten nicht so viel besitzen, dass es uns belastet. Das Reduzieren des Besitzes sei ein aktueller Trend, der für viele Menschen eine Entlastung darstellt.
Aufs Zählen der Gegenstände in der Haushaltung hat sich Anne nie eingelassen. «Ich bin einfach nicht der Typ, der sich auf Zahlen festlegt.» Für manche Menschen könne es aber durchaus hilfreich sein, einmal die Sachen zu zählen und so zu sehen, was man eigentlich alles besitzt.
In einer Grossfamilie kommt immer einiges zusammen
Bei verschiedener Familiengrösse und unterschiedlichem Lebensstil sei eine andere Anzahl von Gegenständen sinnvoll. «In unserer Garderobe gibt es natürlich eine Menge Jacken und Schuhen», gibt sie ein Beispiel. «Jede Person hat pro Jahreszeit aber nur eine Jacke und ein paar Schuhe. Durch die Personenzahl summiert es sich dann aber.» Als grosse Familie, die gerne auch einmal eine grosse Familie zu Gast hat, sei natürlich auch eine entsprechende Menge an Geschirr nötig.
Nein, es sollte nicht um Regeln bezüglich einer maximal zulässigen Anzahl von Gegenständen gehen, sondern darum, sich der Last einer Übermenge an Besitz zu entledigen. In diesem Sinne lohnt es sich, immer wieder zu fragen, ob die Dinge, die wir besitzen, wirklich nötig sind.
Sehen Sie sich den Livenet-Talk mit Anne Löwen an:
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