Lebewesen verändern sich

Das stellt die Evolutions-Theorie vor ein Problem

Die Bildung von Hornhaut oder die Bräunung der Haut sind Beispiele für die Plastizität der Lebewesen. Lebewesen können sich als Reaktion auf Umweltreize verändern. Doch dies stellt die Evolutions-Theorie vor ein Problem, bilanziert der Biologe Reinhard Junker, Mitarbeiter der Studiengemeinschaft «Wort und Wissen».

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Reinhard Junker, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Studiengemeinschaft «Wort und Wissen»
Reinhard Junker, Plastizität bei Lebewesen – was ist das?
Reinhard Junker: Mit Plastizität bei Lebewesen ist gemeint, dass sie auf unterschiedliche Umweltreize verschieden reagieren können. Bestimmte Merkmale fallen unterschiedlich aus, je nachdem in welcher Umwelt die Lebewesen existieren. Ein bekanntes Beispiel beim Menschen ist die Bräunung der Haut, wenn man vielen Sonnenstrahlen ausgesetzt ist oder auch die Bildung von Hornhaut an den Händen oder Füssen, wenn man da die Haut mechanisch stark beansprucht. Das sind Fähigkeiten, die bei Bedarf abgerufen werden können, wenn bestimmte Umweltreize oder Stressbedingungen da sind.

Das zeigt, dass sich die Lebewesen verändern können. Somit ist das ein Hinweis auf die Evolution?
Nein, sie können sich zwar verändern, aber die Änderungsmöglichkeiten sind schon komplett vorhanden. Das heisst, es sind schon Programme im Erbgut oder in anderen Teilen der Lebewesen vorhanden. Diese können bei Bedarf abgerufen werden. Das hat also – auch wenn es etwas mit Veränderung zu tun hat – doch nichts mit Evolution zu tun. Evolution würde ja heissen, dass Fähigkeiten erst ganz neu erworben werden. Und das ist hier ja gerade nicht der Fall. Es werden stattdessen vorhandene Fähigkeiten abgerufen. Das stellt für die Evolution eher ein Problem dar. Denn es sind Fähigkeiten, die nur bei Bedarf gebraucht werden und die praktisch auf Vorrat hin schon mal da sind, für den Fall, dass man sie in Zukunft mal braucht.

Wenn jemand immer barfuss läuft, verändert es sich nicht so, dass es bei den Nachkommen immer da ist?
Theoretisch könnte eine Reaktionsmöglichkeit von dicker Hornhaut oder anderen Eigenschaften, die immer benötigt werden, im Erbgut fixiert werden, so dass sie bei den Nachkommen ausgeprägt sein werden. Dann hat sich aber auch hier nichts Neues eingestellt, sondern eine Variante der Möglichkeiten der Ausprägungen ist dann fixiert worden und andere Varianten werden gar nicht mehr abgerufen und haben sich dann aus dem Möglichkeitsspektrum verabschiedet.

In den letzten 20 Jahren ist dazu viel Literatur enstanden. Warum wird das Thema jetzt stärker publiziert?
Meiner Meinung nach liegt es daran, dass man merkt, dass die Standartvorstellung, wie Evolution ablaufen soll - mit Mutation, Genveränderung, Auslese und anderen Faktoren - nicht ausreicht, um die Entstehung von echten Neuheiten zu erklären. Jetzt sucht man an verschiedenen Stellen nach neuen Wegen, wie die Evolution neuer Organe vonstattengegangen sein könnte.

Da gibt es auch noch andere Ideen als die Vorstellung, dass die Plastizität der Lebewesen eine Quelle sein könnte. Die Rede ist von verborgenen Programmen, die nur bei Bedarf abgerufen werden, um dann bei extremen Umwelten ausgelöst zu werden und dass auf diese Weise vielleicht auch Evolution passieren könnte. Aber ich halte das für unglaubhaft, denn wenn sich im Verborgenen Dinge verändern, verändern sie sich meist zum Negativen. Änderungen, die nicht durch Auslese kanalisiert werden, sind grösstenteils negativ. Das heisst, wenn es im Verborgenen ein paar positive Änderungen gibt – das kann schon sein – dann gibt es zur gleichen Zeit sehr viel negative Änderungen und das ist keine Quelle, aus der etwas Neues, Weiterentwickeltes entstehen kann.

Wo steht die Evolution heute? Früher wurde sie als gesichert dargestellt …
Evolution ist für die Biologie eine Tatsache, bei der nicht hinterfragt wird, ob es sie gegeben hat. Das ist eine Vorgabe, die nicht wirklich gerechtfertigt ist, die aber in der akademischen Welt fest verankert ist. Gleichzeitig merken mittlerweile viele, dass es erhebliche Defizite gibt und die bisherigen Vorstellungen nicht zu befriedigenden Antworten führen. Da versuchen verschiedene Leute neue Antworten zu finden, aber stets unter der Vorgabe, dass Evolution als solche nicht angetastet wird. Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist das sehr fragwürdig. Naturwissenschaft sollte die Frage zulassen, ob Evolution überhaupt stattgefunden hat.

Was spricht für eine Schöpfung?
Es ist sehr viel Geist und Plan, den man in den Lebewesen entdecken kann. Darüber hinaus können Gruppen von Lebewesen durchaus voneinander abgegrenzt werden.

Das Buch «Evolution – Ein kritisches Lehrbuch» von Reinhard Junker und Siegfried Scherer kaufen:
Schweiz
Deutschland

Webseiten:
Wort und Wissen
GenesisNet

Zur Serie «Wunder der Schöpfung»:
Werner Gitt: Naturgesetz spricht gegen Evolution
Geheimnis des Goldregenpfeifers: 200-Gramm-Vogel bietet Evolution die Stirn
Wunderwerk Schöpfung: Libellen fliegen Kurven mit bis zu 10G

Datum: 11.08.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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