Arabische Welt

TV-SAT-7: Eine Stimme für Christen

Durch die politischen Umbrüche in Nordafrika und im Nahen Osten sind die dortigen Christen verunsichert. Einerseits hoffen sie auf mehr Freiheit, andererseits befürchten sie neue Verfolgungen.Der Fernsehsender SAT-7, der im gesamten Mittelmeerraum und am Persischen Golf zu empfangen ist, will der christlichen Minderheit eine Stimme geben, betonte der Regionaldirektor des Senders für Nord- und Westeuropa, Kurt Johansen.

Der Sender mit Hauptsitz in Nikosia (Zypern) unterhält vier Kanäle: SAT-7 Arabisch, SAT-7 Persisch, SAT-7 Türkisch und SAT-7 Kinder. Bis zu sechs Millionen Zuschauer pro Woche verfolgen die Sendungen.

120 hauptamtliche und 200 freie Mitarbeiter produzieren die Programme in Studios in Limassol (Zypern), Beirut (Libanon), Kairo (Ägypten) und Istanbul (Türkei). Der Sender arbeitet eng mit rund 20 meist orthodoxen Kirchen des Orients zusammen. Seine Sendungen können digital per Satellit von Marokko bis Tadschikistan und vom Sudan bis nach Nordeuropa empfangen werden.

Identität per TV bewahren

Laut Johansen haben die dortigen Christen in SAT-7 einen starken Partner, der ihnen helfe, ihre Identität zu bewahren. SAT-7 wolle dafür sorgen, dass so viele wie möglich «ihre Sorgen, Tränen und Wünsche vor einem grossen Publikum äussern können».

Zum einen wolle der Sender vermitteln, wie Christen und Muslime in Frieden zusammenleben können; zum anderen wolle er deutlich machen, dass Christen seit Jahrtausenden in diesen Ländern leben und wichtig für die Gesellschaft seien. Laut Johansen schalten beispielsweise im Irak täglich 1,5 Millionen Menschen SAT-7 ein. Ein Mitarbeiterteam berichte aus dem krisengeschüttelten Land und schildere auch Leid und Verfolgung.

Einen Schwerpunkt will SAT-7 auf den Ausbau des türkischen Zweiges legen. Bisher werden vier Stunden am Tag auf Türkisch ausgestrahlt. In maximal fünf Jahren soll der Kanal rund um die Uhr auf Sendung sein.

Fragen und Antworten

Der persische Zweig sendet 20 Stunden täglich in Farsi. In Live-Programmen könnten Zuschauer anrufen und aus ihrem Alltag erzählen, so Johansen. Zehntausende Christen im Iran und den Nachbarländern hätten sonst kaum eine Möglichkeit, Fragen zur Bibel und zum Glaubensleben zu stellen. «Wir erhalten Tausende E-Mails persischer Christen mit Fragen wie: ‚Wie betet man?’ oder ‚Brauche ich eine Orgel für den Gottesdienst?’», berichtet Johansen.

Webseite:
Fernsehsender SAT-7 (in englischer Sprache)


Buch zum Thema:
Christine Darg: Wunder unter Muslimen

Datum: 28.11.2011
Quelle: idea.de

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Im Iran
Viele Christen versammeln sich jeden Abend im Iran, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern und das Abendmahl zu nehmen. Im Vergleich zu einmal pro Monat...
Isaak und Abimelech
Evan Thomas hat über 40 Jahre der Versöhnung zwischen lokalen Nachfolgern Jesu im israelisch-palästinensischen Konflikt gewidmet. Er stellt das...
Neuausrichtung
Vreni Müllhaupt ist in einer Bauernfamilie gross geworden. Dass sie einmal Strassenkinder der peruanischen Hauptstadt Lima aufsuchen würde, hatte sie...
In Mikronesien
Ein Missionsflugdienst leistet humanitäre Hilfe im Inselgebiet Mikronesien. Er nimmt aber auch Passagiere an Bord und breitet das Evangelium aus.

Anzeige