Gegen den Strom

IFES bietet Mentoring-Programm für Berufseinsteiger

Um junge Christen darin zu unterstützen, inmitten des beruflichen Alltags fest in ihrem Glauben verwurzelt zu sein, hat die internationale christliche Studentenbewegung IFES das Programm Cross-Current gestartet. Mittlerweile treffen sich diverse Gruppen in Brüssel und Berlin, weitere Städte sollen bald dazu kommen.

Zoom
Zeit für Diskussionen in den politischen Meetings.
Berufseinsteiger erwarten häufig viele Herausforderungen: Ein neuer Arbeitsplatz, schwierige Arbeitsbedingungen, ein starker Leistungsdruck und das Einfinden in ein neues Kollegenteam. Am Arbeitsplatz auch noch ein «Botschafter für Jesus» zu sein, wie es in der Bibel genannt wird, und für biblische Werte einzustehen, wirkt oft wie eine zusätzliche Belastung.

Dem möchte die Internationale Gemeinschaft evangelischer Studenten (IFES) entgegenwirken. Seit etwa drei Jahren bietet sie das europaweite Programm «Cross-Current» (Gegenströmung) an. Hier treffen sich Interessierte mit anderen jungen Christen ihrer Berufsgruppe, um gemeinsam über die Themen zu diskutieren, die sie beschäftigen, und herauszufinden, auf welche Weise sie ihren Glauben in ihrem Berufsfeld aktiv leben können. «Das Programm Cross-Current soll dabei helfen, die aufsteigende Generation von jungen Christen zu Beginn ihres Arbeitslebens zu fördern und zu entfalten», erklärt Tim Vickers, der für das Programm verantwortlich ist. «In unseren Gesellschaften besteht ein Bedürfnis nach Gottes Erbarmen und seiner Gnade und wir möchten Studienabgängern dabei helfen, sich ein Leben lang dafür zu engagieren.»

Beziehung und Austausch statt reiner Theorie

Der Cross-Current-Kurs dauert drei Jahre, wobei sich die einzelnen Berufsgruppen nur an zwei Wochenenden pro Jahr treffen. Ein oder zwei Mentoren, engagierte Christen mit Erfahrung in ihrem jeweiligen Beruf, kümmern sich um 12 bis 16 junge Berufseinsteiger. Über die drei Jahre hinweg können die Teilnehmer Beziehungen zueinander aufbauen, aber auch ihren Glauben in der Bibel verwurzeln und ermutigt werden, um an ihrer Arbeitsstätte ein Zeugnis für Jesus zu sein. Das Programm startete mit drei Gruppen, einer Jura-Gruppe, einer Wirtschafts-Gruppe und einer Gruppe von jungen Lehrern. Mittlerweile trifft sich auch eine Gruppe ehemaliger Politik-Studenten. Die Wochenenden finden zurzeit in Berlin und in Brüssel statt, aber auch andere Städte sollen in Zukunft mit dazu kommen.

«Cross-Current ist nicht nur eine Konferenz oder Theorie, es geht auch um Beziehungen und um den Austausch von Ideen», berichtet Andrew Gnidets, Teilnehmer der Politik-Gruppe, der als Rechtsberater für das ukrainische Parlament arbeitet. Neben Themen wie Ruhezeiten und Familie, Weltanschauung oder Beziehungen am Arbeitsplatz, befasst sich die Politik-Gruppe zurzeit mit König David aus der Bibel und was man von ihm lernen kann. Eine weitere Teilnehmerin, Corinna Geissler, erklärt dazu: «Es ist in Ordnung, Fehler zu machen. Die Frage ist, wie man mit ihnen umgeht und wie sie einen durch Gottes Hilfe zum Wachsen bringen.»

Zukunftspläne: Städteweite Treffen und Konferenzen

Einige Gruppen sind mittlerweile zu Ende, doch die ehemaligen Teilnehmer suchen nach Möglichkeiten, um das Programm weiter auszubauen. Die Wirtschafts-Gruppe, die im vergangenen November beendet wurde, veranstaltet nun beispielsweise die jährliche Konferenz «Biblenomics», in welcher es darum gehen soll, was die Bibel zu Wirtschafts- und Finanzthemen zu sagen hat. Die erste Konferenz wird vom 8. bis 11. Oktober 2015 in Brüssel organisiert. Neben den Gruppen, die sich berufsspezifisch treffen, plant die IFES nun auch städteweite Treffen mit unterschiedlichen Berufsgruppen für Teilnehmer aus derselben Stadt. Die erste solche Gruppe wird in einem Ort im Kaukassus starten.

Die IFES ist eine weltweite Bewegung und ein Zusammenschluss von nationalen Gruppen, die junge Christen an den Universitäten in ihrem Glauben unterstützen. In der Schweiz sind dies die Groupes Bibliques des Ecoles et Universités (GBEU) und die Vereinigten Bibelgruppen in Schule, Universität und Beruf (VBG) zur IFES, in Deutschland die Studentenmission Deutschland (SMD). Zurzeit gehören etwa 500'000 Studenten in über 150 Ländern zur IFES.

Zu den Webseiten:
Cross-Current
IFES
VBG (Schweiz)
SMD (Deutschland)

Zum Thema:
Dossier: Glaube am Montag
Mission im Unternehmen: Christliche Geschäftsmänner drücken die Schulbank
Veränderung ist gefragt: Lebensperspektive konstruktiv gestalten

Datum: 25.04.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / EvangelicalFocus

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