Libyen

Christen beten um Frieden

Während in Libyen die Kämpfe der Rebellen gegen die Truppen des bisherigen Machthabers Muammar al Gaddafi anhalten, trifft sich die verbliebene kleine christliche Minderheit zum Gebet.Rund 180.000 Christen, vor allem ausländische Gastarbeiter, sind seit dem Beginn des bewaffneten Aufstands am 15. Februar 2011 geflohen; nur noch etwa 150 einheimische Christen harren in der Hauptstadt Tripolis und anderen Orten aus. Jeden Tag um zwölf Uhr mittags treffen sie sich um miteinander zu beten und sich gegenseitig Mut zuzusprechen, berichtet das internationale Hilfswerk Open Doors.

Die Kommunikation untereinander sei schwierig, da das Telefonnetz häufig gestört ist oder zusammenbricht. Laut Open Doors ist die Zukunft für die christliche Minderheit unsicher. Die neue Regierung werde sicherlich islamisch geprägt sein, doch stelle sich die Frage, wie viel Religionsfreiheit der Staat nach der 42-jährigen Gaddafi-Herrschaft gewähre.

Gebet und Fürbitte seien daher entscheidend. Offiziell leben unter den 6,5 Millionen meist muslimischen Einwohnern Libyens rund 80.000 Christen. Sie kommen aus Afrika, Asien und Europa und gehören vor allem katholischen, aber auch anglikanischen, orthodoxen und pfingstkirchlichen Gemeinden an.

Diakonie hilft beim Minenräumen

Die Deutsche Diakonie-Katastrophenhilfe hofft auf ein schnelles Ende der Gewalt in dem nordafrikanischen Land. Mehr als 850.000 Menschen seien ins Ausland geflohen. Das evangelische Hilfswerk versorgt zusammen mit der katholischen Caritas und dem ökumenischen Hilfsnetzwerk ACT Alliance libysche Flüchtlinge in den Nachbarländern Ägypten und Tunesien. Es ist auch im Inland im Einsatz, etwa mit einem Minenräumteam in der Stadt Misrata.

Der Leiter der Programmabteilung der Diakonie-Katastrophenhilfe, Martin Kessler, hofft, dass es nach den schweren Kämpfen zur Aussöhnung zwischen den Konfliktparteien kommt und so der Weg zum Aufbau eines neuen Staats frei wird.

Zum Thema:
Hilfswerk Open Doors
Christin warnte Gaddafi vor dem Untergang

Datum: 26.08.2011
Quelle: idea.de

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