8'000 Indianer finden Christus

El Impenetrable – der Undurchdringliche

Francisco Mendez war erschöpft. Das würde ein langer Trip werden – die Region El Impenetrable (Der Undurchdringliche) hatte ihren Namen nicht umsonst. Und als ein gewaltiger Wolkenbruch die Strasse in ein Schlammbett verwandelte, ging gar nichts mehr.

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Francisco Mendez auf seinem Motorrad
Das Gebiet im Norden von Argentinien ist eines der letzten unberührten Gebiete der Welt: ein Labyrinth von fast 100'000 Quadratkilometern an dichten Bäumen und dornigem Unterholz.

Auf den primitiven Wegen kommt man kaum vorwärts, ausser man kennt sie wirklich gut. Der dichte Dschungel ist voll von Raubtieren und giftigen Pflanzen. Tagelang im Dschungel reisen, ohne einen anderen Menschen zu sehen, ist nicht jedermanns Ding. Was suchte Francisco hier? 

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Wichis
Wenn man nur tief genug in El Impenetrable eindringt, findet man über 1 Million Menschen, die Jesus brauchen. Darum war Francisco hier. Die Eingeborenenstämme waren ein Schwerpunkt des Sommereinsatzes von Every Home for Christ Argentinien, und er versprach, ein ganz besonderer zu werden. Auf einem Motorrad durch den Dschungel zu fahren, um sie zu erreichen, ist eine ganz eigene Herausforderung – körperlich ermüdend und gefährlich. Dazu kommen die geistlichen Herausforderungen. Es kann sehr schwer sein, in Dörfer zu kommen, die von Medizinmännern und Hexendoktoren kontrolliert werden.

Eine nasse Nacht

Aber es war soweit ein erfolgreicher Einsatz gewesen. Francisco hatte zehn Stammesdörfer besucht und war offen empfangen worden. Obwohl er müde war und gern heim wollte, hatte Gott mehr mit ihm vor. Ein gewaltiger Wolkenbruch überfiel ihn. In ein paar Minuten wurde der Weg zu einem Schlammfluss, und die Räder seines Motorrads verschwanden völlig. Nach vielen Versuchen, sich aus dem Schlamm zu befreien, merkte Francisco, dass er nicht weiter voran kam. Er zog sein Telefon aus der Tasche und rief seinen nationalen Direktor an, Rino Bello. Gerade als Rino antwortete, wurde der Anruf unterbrochen. Rino war besorgt und rief Fürbitter zusammen, die begannen, intensiv für Francisco zu beten. Der steckte eine lange, nasse Nacht lang in den Tiefen von El Impenetrable.

Das unbekannte Dorf

Am nächsten Morgen schob Francisco sein Motorrad ein paar Kilometer durch den trocknenden Schlamm, als er plötzlich ein Zelt sah. Er kam näher und fand ein Wichi-Dorf, das so gut versteckt war, dass es auf keiner Karte verzeichnet war. Für Francisco war es eine ungeplante Verlängerung seiner Reise.

Die Dorfbewohner empfingen Francisco herzlich und gaben ihm Nahrung und einen Platz zum Ausruhen. Er benutzte die Gelegenheit und erzählte ihnen von Gottes Liebe und der guten Nachricht von Jesus Christus. Bevor er am nächsten Tag abreiste, hatten 400 Bewohner in diesem unbekannten Indianerdorf ihr Leben Christus übergeben.

Every Home for Christ hatte bereits 1993 begonnen, die Wichis in diesem Gebiet zu erreichen. Seit dann hat sich die Arbeit auch unter andere Eingeborenenstämme erweitert und ist auch in den Nachbarländern Bolivien und Paraguay vorgedrungen. Heute leben im dichten Dschungel im Norden Argentiniens fast 8'000 Indianer, die an Christus glauben, Jüngerschaft erleben und eingeborene Gemeinden gegründet haben.

Wenn der Fluch nicht funktioniert

Eines Sonntags, nachdem er aufgestanden war, um in einer Gemeinde in einem Dorf zu predigen, kam ein etwa siebzigjähriger Mann auf Francisco zu. Francisco dachte, dass er Gebet suchte. Aber das war nicht der Fall. Stattdessen sagte der wettergegerbte alte Mann: «Mein Name ist Victor, ich bin ein Zauberer von den Wichis in Bolivien. Ich habe zwei Nächte lang gearbeitet, um dich mit Flüchen zu belegen, die dich töten und die Arbeit, die du tust, stoppen sollen. Aber es funktionierte nicht. In einer Nacht, als ich die Geister anrief, die zu schaden, sah ich einen Mann in weissen Kleidern, der mir befahl, dich nicht anzurühren. Er sagte, dass das meine letzte Chance sei. Ich sollte dich finden und dich fragen, was ich tun soll. Jetzt bin ich hier. Was soll ich tun?»

Francisco erzählte dem Mann von der Liebe Christi und dass es der einzige Weg in den Himmel ist, durch sein Blut gereinigt und ein Kind Gottes zu werden. Er zitierte 2. Korinther, Kapitel 5, Vers 17: «Gehört jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas Neues hat begonnen.» An diesem Morgen gab der alte Zauberer sein Leben Jesus. Bevor er wieder heim kehrte, bat er Francisco inständig, ein Team nach Bolivien mitzunehmen und das Evangelium seinen Leuten zu bringen.

Kürzlich haben 120 eingeborene Gläubige den Kurs «Seid fruchtbar und mehret euch» von Every Home for Christ abgeschlossen. Nach dieser Jüngerschafts- und Evangelisationsschulung bringen sie das, was sie gelernt haben, heim in ihre Dörfer. Ein Dorfhäuptling beschrieb seine Erfahrung: «Gott hat mich in einer besonderen Art berührt. Ich möchte es jetzt meinen Leuten weitergeben, was Gott mich gelehrt hat.» 8'000 Indios, die Christen wurden, sind der lebende Beweis, dass für Gott kein Urwald und kein Widerstand «Impenetrable» (unüberwindlich) ist.

Every Home for Christ ist eine internationale Missionsorganisation, die seit über 68 Jahren die Strategie verfolgt, systematisch jedes Haus der Erde mit der Guten Nachricht von Christus zu erreichen.

Diese Geschichte und verschiedene andere finden Sie im EveryHome-Magazin vom Februar 2015, herausgegeben von Every Home for Christ / Christus für alle Schweiz.

Noch mehr Geschichten, Ereignisse und Berichte aus der weltweiten systematischen Haus-zu-Haus-Evangelisation finden Sie auf der Seite von Every Home vor Christ. Stöbern erlaubt!

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Weitere Geschichten aus dem EveryHome-Magazin:
Verprügelt, verhöhnt, verjagt: So stark sind Zwölf
Von Skepsis zu Überraschung: Ein Wunder war nötig

Wenn Probleme zu gross werden: Der Mann auf dem Baum

Datum: 26.06.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / EHM

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