Afghanistan

Verborgene Kirchen

Während sich Afghanistan immer mehr zu einem radikal-islamischen Land entwickelt, breitet sich im Untergrund der christliche Glaube aus.

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Kabul, Afghanistan
Nach Angaben des iranischen christlichen Informationsdienstes «Mohabat News» wenden sich vor allem Jugendliche dem Christentum zu. Hausgemeinden wüchsen «gewaltig». Eine schiitische Internetseite im Iran habe einen «kenntnisreichen afghanischen Offiziellen» mit den Worten zitiert, dass sich «christliche Propaganda» ausbreite. Es sei bewiesen, dass mehr als zehn Gemeinden im Geheimen in Wohngebieten operierten.

Diese Angaben werden von christlichen Afghanistan-Kennern gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea bestätigt. Für unglaubwürdig halten sie indes die Behauptung, dass auch Parlamentsabgeordnete Christen geworden seien.

Keine öffentliche Kirche mehr

Mehr als zehn Jahre nach dem Sturz des radikal-islamischen Taliban-Regimes Ende 2001 gibt es in Afghanistan keine einzige öffentlich zugängliche Kirche mehr. Die letzte wurde 2009 geschlossen. Auch sucht man christliche Schulen vergeblich, berichtete die US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit (Washington). Mit der Religionsfreiheit für Minderheiten, etwa einheimische Christen, ist es nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) schlecht bestellt. Besonders für Konvertiten sei die Lage unter der Herrschaft von Staatspräsident Hamid Karsai wegen der islamisch-fundamentalistischen Prägung der Gesellschaft eher noch schlechter als im Iran.

Datum: 17.04.2012
Quelle: idea

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