Palästina zieht Antrag zurück

Klagemauer wird nicht zu islamischer Heiliger Stätte

Mitten in internationaler Schelte hat Israel am Mittwoch einen Sieg bei den Vereinten Nationen errungen: die palästinensische Delegation zog ihren Antrag bei der UNESCO zurück, die Klagemauer als islamische heilige Stätte zu deklarieren.

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Die Klagemauer in Jerusalem
Die Resolution, die im Namen der palästinensischen Autoritätsbehörde von sechs arabischen Staaten eingebracht worden war, hatte verlangt, dass die Klagemauer als «integraler Teil» der Al-Aksa-Moschee betrachtet wird. Die Klagemauer ist ein Teil der heiligsten Stätte des Judentums, des Tempelbergs. Während dieser Antrag nun fallen gelassen wurde, verlangen die Palästinenser immer noch, dass das Grab der Rahel in Bethlehem und das Grab der Patriarchen in Hebron als islamische Stätten deklariert werden.

Israel ist entschlossen, die Resolution zu bekämpfen, die die UN auch aufruft, Israel dafür zu verurteilen, dass es seinen Bürgern empfiehlt, im Lichte der neuesten Terrorwelle Waffen zu tragen, und für die Sicherheitsmassnahmen von Armee und Polizei in der «besetzten Hauptstadt von Palästina».

Palästinensische Stellen haben bestätigt, dass die augenblickliche Welle von Terroranschlägen gegen die vermeintlichen Versuche Israels, den Status Quo auf dem Tempelberg zu ändern, gerichtet seien.

Spannungen nicht noch weiter schüren

Am Dienstag hatte die Generaldirektorin der UNESCO, Irina Bokova, ihr Bedauern über den palästinensischen Antrag ausgedrückt. Sie warnte, dass er «als ein Versuch betrachtet werden könnte, den Status der Altstadt von Jerusalem und seiner Mauern zu verändern und weitere Spannungen hervorzurufen.» Bokova rief die UNESCO auf, «Entscheidungen zu treffen, die die gegenwärtigen Spannungen nicht noch verschärfen und zum Respekt für die Heiligkeit dieser Stätten aufrufen».

in Israel selbst sagte Präsident Reuven Rivlin in einem Treffen mit dem UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, dass alle Versuche gestoppt werden müssten, die Spannungen in Israel noch zu verstärken. «Die Vereinten Nationen und all ihre Institutionen haben eine Verantwortung, jeder Eskalation des Konflikts entgegenzuwirken» hielt der Präsident fest. «Die UNESCO muss jeden Versuch zurückweisen, den jüdischen Anspruch auf den Tempelberg zu leugnen.»

Die antike Westmauer («Klagemauer») unterhalb des Plateaus der Al Aksa-Moschee ist die heiligste jüdische Stätte. Die Klagemauer ist der Stelle am nächsten, auf der der zerstörte Tempel einmal stand.

Mahmud Abbas will die Vergangenheit Israels zerstören

Laut Israel heute kritisierte auch Stephen Greenberg, Vorsitzender der «Grossen Amerikanischen Jüdischen Organisationen» den Antrag: «Bevor der jüdische Staat 1948 ausgerufen wurde, haben sich Jahrhunderte lang keine arabischen Führer für Jerusalem interessiert... Für die jetzige Forderung gibt es keinerlei berechtigte Gründe. Es ist eine blasphemische Initiative... Israel unternimmt grosse Anstrengungen, um die Muslime an ihrer heiligen Stätte zu schützen, wobei die Muslime den Zugang für Juden und Christen einschränken... Keine UNESCO- und keine UN-Resolution können 2000 Jahre Geschichte ungeschehen machen oder verändern. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas möchte nicht nur die Zukunft der Israelis zerstören, sondern auch ihre Vergangenheit.»

Zum Thema:
Publikumsmagnet Klagemauer: 10,5 Millionen besuchten das Monument
Der Bundesrat soll...: Christen und die neue antisemitische Welle
Jerusalem: Auf dem Tempelberg baggern die Muslime

Datum: 22.10.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Breaking Christian News / Israel heute

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