Endlich gemeinsam beten

Klagemauer künftig für Männer und Frauen zugänglich

Wie das Kabinett von Premierminister Netanyahu am Sonntag beschloss, soll an der Klagemauer in Jerusalem eine «gemischte Zone» eingerichtet werden, welche sowohl Männer als auch Frauen künftig betreten und zum gemeinsamen Gebet nutzen dürfen.

Der Bereich der «gemischten Zone» im südlichen Abschnitt der Klagemauer soll 900 Quadratmeter betragen und noch vor Sommer fertig gestellt werden. Die Regierung erhofft sich hiermit «einen Kompromiss in diesem sensiblen Thema […] für die Einheit des jüdischen Volkes», so Netanyahu. Auf dem Platz sollen auch Bar-Mitzwa-Feiern erlaubt sein.

Sieg für «Frauen der Mauer»

Grund für die Abstimmung waren jahrelange Proteste und Verhandlungen, insbesondere der Gruppe von jüdischen Feministinnen, «Frauen der Mauer», die sich dafür einsetzen, dass auch Frauen laut beten und aus der Thora vorlesen dürfen. 15 Minister hatten am Sonntag für die Neuerung gestimmt, fünf Minister aus den Parteien der Ultraorthodoxen dagegen – sie verzichteten allerdings auf ein Veto, um die Koalition nicht zu gefährden.

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