Beispielhaftes Zusammenleben

Juden und Araber studieren gemeinsam an der Ariel-Universität

Ein Vorbild für den Rest des Landes, das möchten die Studenten der Ariel-Universität in Judäa und Samaria sein. Denn es sind religiöse und nichtreligiöse Juden sowie Araber, die hier problemlos miteinander studieren. Dennoch ist die Universität umstritten.

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Ariel-Universität
Im Westjordanland befindet sich seit 1982 die israelische Ariel-Universität, die mittlerweile von 15'000 Studenten besucht wird. Das Besondere: Unter den Studenten befinden sich sowohl säkulare und religiöse Juden wie auch Araber mit israelischer Staatsangehörigkeit. Sie alle leben friedlich miteinander. Eli Ron ist israelischer Soldat und studiert Elektro-Technik an der Uni. Er berichtet: «In der Wohnung neben mir wohnen Araber und wir haben eine gute Beziehung. Es gibt nie Probleme!» Ein weiterer Student, Yasser, ist selbst Araber mit israelischer Staatsangehörigkeit. «Meine Beziehung zu den anderen ist ebenfalls gut, ich habe keinerlei Probleme mit anderen», berichtet Yasser im Interview mit CBN.

Boykott für die «verbotene Uni»

Diese Universität scheint also ein Vorbild für das ganze Land im friedlichen Zusammenleben zu sein. Dennoch wurde sie seit Bestehen oft boykottiert und kritisiert, insbesondere von europäischen und US-amerikanischen Politikern. Der Grund: Sie befindet sich in Judäa und Samaria, im Westjordanland, in der Gegend, in welcher Israel eigentlich seine Siedlungspolitik hätte stoppen sollen.

In einem Artikel der Tageszeitung «Zeit» wird die Uni sogar als «verbotene Universität» bezeichnet. Eher linksgerichtete Studenten hätten es an der Uni nicht immer einfach, gab die Psychologie-Studentin Alisa Batsevitsky gegenüber der «Zeit» zu. Alle Studenten müssten «Wahlpflichtveranstaltungen in israelischer Geschichte und in Theologie belegen. Ich bin mir sicher, dass sich die arabischen Studenten in diesen Vorlesungen manchmal unwohl fühlen – selbst mir geht es so. Die Professoren sind hier politisch eher rechts eingestellt. Trotzdem hat jeder Student das Recht, seine Meinung zu vertreten. Es ist nicht so, dass man in den Seminarräumen oder auf den Fluren aufpassen muss, was man sagt.»

Keinerlei Spannung trotz Intifada

Doch trotz allem Widerstand ist Rektor Yigal Cohen Orgad dankbar, dass es innerhalb des Uni-Campusses immer friedlich war. «Wir haben in Israel zwei Intifadas erlebt. Doch an keinem Tag und keinem Abend gab es an dieser Uni jegliche Spannungen zwischen den Juden und den Arabern, die hier studieren.»

Der Boykott und die damit verbundenen gekürzten Mittel verhinderten vielmehr Entwicklungshilfe, welche die Uni beispielsweise den arabischen Dörfern im Umkreis anbieten könnte. «Anstatt die Zusammenarbeit zu ermöglichen, anstatt Forschung zu unterstützen, die der palästinensischen Bevölkerung helfen würde, einen höheren Lebensstandart zu erlangen, verhindern oder verlangsamen solche Entscheidungen die Möglichkeit der Forschung und somit die Unterstützung der Umwelt und der Dörfer in der gesamten Region», so Orgad gegenüber CBN News.

Zur Webseite:
Ariel University (english)

Zum Thema:
Erklärung von 25 Rabbis: «Jesus brachte einen doppelten Segen in die Welt»
Umfrage in Israel: Amerikas Christen mischen sich zu stark ein
Der Staat und die Siedler: Wie bleibt Israel jüdisch?

Datum: 24.03.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / CBN

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