China in der Krise

Wuhans Christen nutzen die Situation zur Evangelisation

Das Coronavirus hält weiterhin die ganze Welt in Atem. Die Situation wird gerade in den abgeschlossenen Städten Chinas immer kritischer. Doch Christen werden kreativ, um ihre Nachbarn zu ermutigen und auf Jesus hinzuweisen.

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Wuhan unter Quarantäne (Bild: codigonuevo.com / wikipedia)
Die Zahl der Fälle, die am Coronavirus erkrankt sind, steigt weltweit und auch in den Ländern, die bisher verschont wurden, wächst die Angst vor Krankheitsfällen. Währenddessen sieht die Situation in China schlimm aus: 20'445 Fälle, davon 425 Todesfälle (Stand: 4. Februar), wie die Frankfurter Rundschau berichtet. Mehrere Städte stehen unter Quarantäne, dazu gehört auch die Acht-Millionen-Stadt Wuhan, in welcher der Virus im Dezember ausbrach.

Offener Brief eines chinesischen Pastors

Hier wird die Situation immer kritischer, denn zu der Angst vor der Krankheit gesellt sich jetzt auch Lebensmittelknappheit. In einem offenen Brief an die Christen Wuhans und weltweit schreibt ein anonym verbleibender Pastor der Stadt: «Im Bezug auf meine Familie habe ich Masken und Lebensmittel gesammelt und versucht, so wenig wie möglich das Haus zu verlassen. Wenn ich in der Öffentlichkeit war, hatte ich eine Maske auf, und den Rest habe ich in die Hände des Herrn übergeben. Im Bezug auf die Kirche, die Sicherheit der Gemeinde, ein treuer Zeuge zu sein, die Möglichkeit, dass Mitglieder die Krankheit bekommen könnten, all dies ist zu einem grossen Kampf geworden. Es ist offensichtlich, dass gerade unser Glaube geprüft wird.»

Riskante Aktionen

Doch – und davon schreibt auch der Pastor – dürfen Christen inmitten der Krise Frieden spüren und Sicherheit, dass sie in Gottes Hand sind. Und genau dieses Empfinden nutzen mutige Christen in Wuhan: In einem Video, veröffentlicht von Pater Francis Liu auf Twitter, ist zu sehen, dass Christen Predigten über Lautsprecher auf Balkonen ertönen lassen, um so ihren Nachbarn ermutigende Worte zu bringen.

Ein anderes Video desselben Twitter-Kontos zeigt Christen, die im Schutz der Dunkelheit auf die Strassen gehen und dort kostenlos Gesichtsmasken verteilen, zusammen mit evangelistischen Broschüren, welche die Menschen der Stadt ermutigen sollen.

Praktischer Frieden für die Menschen Wuhans

Unter anderen Umständen könnten solche Aktionen im Gefängnis enden. Doch die Strassen sind fast menschenleer und die Polizei ist jetzt mit anderen Dingen beschäftigt – genau das nutzen Wuhans Christen. Dazu ermutigt auch der oben erwähnte Pastor in seinem Brief: «Wir müssen Frieden suchen für diese Stadt, Frieden für diejenigen, die unter der Krankheit leiden, Frieden für das medizinische Personal, das in den ersten Reihen kämpft, Frieden für jeden Regierungsbeamten auf jedem Posten, Frieden für alle Menschen in Wuhan! Und wir können das, indem wir sie im Internet in Netzwerken anleiten, oder indem wir unsere Freunde und Lieben mit dem Evangelium trösten und sie daran erinnern, dass unser Leben nicht unserer Hand liegt – und dass sie ihr Leben in Gottes Hand legen, der treu und wahrhaftig ist.»

Er bittet zudem die Christen weltweit um Gebet. «Wenn Sie keine Verantwortung zum Gebet verspüren, bitten Sie den Herrn um eine liebevolle Seele, ein ehrliches, betendes Herz. Wenn Sie nicht weinen, bitten Sie den Herrn um Tränen. Denn wir wissen, dass diese Stadt allein in der Hoffnung auf Gottes Erbarmen gerettet wird.»

Zum Thema:
Krankheit, Leiden und Tod: Schnell liegt ein Leben in Scherben
Manuela Huwiler: Geheilt von einer medizinisch unheilbaren Krankheit
Mutige Christin in China: «Gott ruft Xi Jinping»

Datum: 05.02.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Noticia Cristiana / chinasource.org

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