Durchbruch wartet

Israel: Coronavirus-Impfstoff sorgt für Tauwetter mit Iran

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Erneut bekräftigen israelische Forscher, kurz vor dem Corona-Impfstoff-Durchbruch zu stehen. Das sorgt für Blüten, die eingangs Jahr ganz einfach undenkbar waren: Tauwetter gegenüber dem Iran.

«In wenigen Wochen werden wir den Impfstoff haben», sagen die Wissenschaftler des israelischen Forschungsteams MIGAL. Gegenüber der «Jerusalem Post» bekräftigte das Institut über das Wochenende, dass, sobald der Impfstoff entwickelt ist, es aber mindestens 90 Tage dauern wird, bis der Zulassungsprozess abgeschlossen ist.

Laut dem Zeitungsbericht stehen die Forscher an der Schwelle zur Entwicklung des ersten Impfstoffs gegen das neuartige Coronavirus, wie Israels Wissenschafts- und Technologieminister Ofir Akunis sich zitieren lässt. Läuft alles nach Plan, könne der Impfstoff in wenigen Wochen fertig und in weiteren 90 Tagen verfügbar sein.

Tauwetter gegenüber Iran

Nun äusserte sich überraschend mit Grossayatollah Naser Makarem Shirazi (93) eine der höchsten geistlichen Autoritäten des Iran. Laut der «Jüdischen Allgemeinen» erklärte er, dass es zwar verboten sei, mit dem jüdischen Staat Geschäfte zu machen. Sofern der Impfstoff aber alternativlos sei, würde es dennoch möglich sein.

Vor rund zehn Jahren nannte Naser Makarem Shirazi den Holocaust «nichts als Aberglaube (…). Und immer, wenn Forscher herausfinden wollen, ob er tatsächlich stattgefunden hat oder ihn die Juden nur erfunden haben, um sich als Opfer hinzustellen, stecken sie die Forscher ins Gefängnis.»

Iran von Virus hart betroffen

Dieses noch vor wenigen Wochen absolut undenkbare Tauwetter geht auf den vom Coronavirus hart betroffenen Iran zurück. Nach China und Italien ist der Iran die Nation mit der dritthöchsten Anzahl an Infizierten (Stand: 16. März).

Betroffene sind unter anderem Regierungsmitglieder wie Vizepräsidentin Massumeh Ebtekar. Die iranische Fussball-Nationalspielerin Elham Scheichi (23) starb gemäss der Nachrichtenagentur «Rokna» an Corona.

Grundstoff ist entwickelt

Das MIGAL Galilee Research Institute in Galiläa kennt Coronaviren bei Tieren schon lange. In den letzten vier Jahren arbeiteten Forscher an einem neuen Protein-Expressions-Vektor.

«Unser Grundkonzept bestand darin, die Technologie zu entwickeln und nicht speziell einen Impfstoff für diese oder jene Art von Virus», sagte Chen Katz, Leiter der Biotechnologie-Gruppe von MIGAL, gegenüber der «Jerusalem Post». «Der wissenschaftliche Rahmen für den Impfstoff basiert auf einem neuen Protein-Expressions-Vektor, der ein chimäres, lösliches Protein bildet und abgibt.» Über die Schleimhaut wird es an den Körper abgegeben, wo es Antikörper gegen das Virus bildet.

Ähnlicher Impfstoff wirkt

Dabei wurde ein Impfstoff entwickelt, dessen Wirksamkeit in präklinischen Studien am Veterinärinstitut nachgewiesen wurde. «Alles, was wir tun müssen, ist, das System an die neue Sequenz anzupassen», sagt Katz. «Wir befinden uns mitten in diesem Prozess, und hoffentlich haben wir den Impfstoff in einigen Wochen in unseren Händen: Ja, in einigen Wochen – wenn alles funktioniert – haben wir einen Impfstoff zur Verhinderung des Coronavirus.»

MIGAL wäre für die Entwicklung des neuen Impfstoffs verantwortlich, doch müsste danach der übliche Einführungsprozess durchlaufen werden. «Angesichts des dringenden weltweiten Bedarfs an einem humanen Coronavirus-Impfstoff tun wir alles, um die Entwicklung zu beschleunigen», erläutert David Zigdon, CEO von MIGAL. Der Impfstoff könnte «in 90 Tagen die Sicherheitszulassung erreichen».

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Datum: 16.03.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Jüdische Allgemeine / Jerusalem Post / Bild / Watson / Berliner Zeitung

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