Geheime Untergrundkirche?

«In China gibt es keinen 'Untergrund'»

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Chinesische Christen (Bild: Facebook)
Aufgrund des Mediengesetzes, das im März in China in Kraft getreten ist, registrieren viele Gemeinden ihre Webseiten. efährdGet das nicht ihren Dienst? Können sie dadurch nicht schneller ausfindig gemacht werden?

Seit dem 1. März stehen Christen und Gemeinden in China noch stärker unter Druck und müssen stark aufpassen, was sie online veröffentlichen. Doch gerade während der Covid-Lockdowns sind viele auf Online-Ressourcen umgestiegen. Nun haben unzählige Gemeinden ihre Webseiten registrieren lassen. Zieht das nicht die Aufmerksamkeit der Behörden noch mehr auf sie?

Nichts ist «geheim»

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Erik Burklin
Die Antwort auf diese Frage von Erik Burklin, Leiter der Organisation «China Partner», erstaunt: «In China gibt es keinen 'Untergrund'. Ich erinnere mich vor Jahren, wie ein (chinesischer) Pastor mir sagte: 'Ihr Amerikaner, die ihr nach China kommt, seid interessant: Ihr sucht immer nach der Untergrundkirche. Ihr schwärmt richtig für das Geheime der Untergrundkirche…'» Dabei seien die Kirchen Chinas gar nicht «geheim». Die chinesische Regierung wisse ganz genau, wo sich die Hausgemeinden befinden – und oftmals sei genau dies der Grund, weshalb sie weniger eingreifen.

Angst vor dem Einsturz des Systems

Die Regierung sei aber ständig nervös, erklärt Burklin. «Nicht so sehr, weil das Christentum wächst, sondern weil sie Angst haben, dass es so sehr wachsen könnte, dass es das kommunistische System angreift und dann das kommunistische System eines Tages zusammenfallen könnte. Davor fürchten sie sich. Sie wollen die Kontrolle darüber, dass ihr System ewig besteht.» Ein Grund sei etwa, was nach dem Mauerfall in Osteuropa passiert ist. «Das alles wurde von vielen, vielen Christen angeführt.»

Christen machten Machthaber immer nervös, nicht so sehr, weil sie Revolutionen beginnen, sondern weil sie die Gesellschaft auf Dauer verändern, erklärt Burklin. Jesu Liebe verändere Menschenherzen und destabilisiere ungerechte Machtsysteme. Doch er bittet auch um Gebet für die chinesischen Christen. «Sie sind entmutigt, so wie wir es auch wären. Aber ich möchte auch herausfordern, für Präsident Xi und die Anführer in unserem und in ihrem Land zu beten.»

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Zum Thema:
Darum hat die Partei Angst: China: 300 Millionen gläubige Christen bis 2030?
Würgegriff verstärkt: China: Regierung macht Kirchen zu Kulturzentren
«Erregt Ärgernis»: China: Wort «Christus» in sozialen Medien verboten

Datum: 19.09.2022
Autor: Kevin Zeller / Rebekka Schmidt
Quelle: MNN / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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