Studentenmission

Kulturgrenzen überschreiten – Menschen gewinnen

«Grenzenlos berufen» war das Motto der diesjährigen Herbstkonferenz der SMD (Studentenmission in Deutschland). Als Beispiel dafür wurden die Sinti und Roma betrachtet, unter denen sich seit vielen Jahren ein geistlicher Aufbruch vollzieht. Gleichzeitig wurde die Notwendigkeit unterstrichen, auch innerhalb des eigenen Landes offen für Begegnungen mit anderen Kulturen zu sein.

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Romas finden zu Jesus
Die in Ungarn und Südafrika lehrende Missiologin Prof. Anne-Marie Kool berichtete auf der diesjährigen Herbstkonferenz der SMD von einer Erweckung unter den Sinti und Roma, die bereits in den 50er Jahren in Frankreich begonnen hatte. Seit damals hat sich die Zahl der Christen unter ihnen auf über zwei Millionen erhöht. Insgesamt gibt es um die zwölf Millionen Sinti und Roma, acht bis zehn Millionen davon leben in Europa, meist im Südosten. Kool sprach vor den 400 Besuchern der Konferenz von einer Missionsbewegung in dem Volk, das seit mehr als 600 Jahren in Europa lebt und immer wieder Verfolgungen ausgesetzt war. Die Missiologin kritisierte gleichzeitig die zunehmende Ausgrenzung von Sinti und Roma in vielen Ländern. Oft dienten sie als Sündenböcke und würden als Bedrohung dargestellt – bis hinein in europäische Kirchen.

Das Ziel ist ganzheitliche Mission

Kool betonte, dass Weltmission für jeden Christen in der Nachbarschaft beginnt: «Die Welt ist nicht mehr weit weg, sondern bei uns um die Ecke.» So hätten 37 Prozent der 1,4 Millionen Einwohner von München ausländische Wurzeln. In Berlin lebten Bürger aus 186 Staaten. Als Gefahr bezeichnete es Kool, Mission an wirtschaftlichen Grundsätzen zu orientieren und nicht an biblisch-theologischen Prinzipien. Sie dürfe nicht vorrangig an den Kriterien Erfolg, Quantität und Preis-Leistungs-Verhältnis gemessen werden. Mission sei oft keine Erfolgsgeschichte nach menschlichen Massstäben. Sie beginne nicht mit Programmen, sondern dem auferstandenen Christus. Kool warb für eine ganzheitliche Mission, die nicht zwischen Evangelisation und dem Einsatz für Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung trenne. Sie nannte es erfreulich, dass Evangelikale und Ökumeniker auf diesen Gebieten zunehmend zusammenarbeiten.

Einführungskurse in die deutsche Kultur

Stärker als bisher möchte die SMD in Zukunft interkulturell arbeiten. Dazu diene unter anderem ein Einführungskurs für ausländische Studenten in die deutsche Kultur mit dem Titel «Discover German Culture», erklärte Pfarrer Gernot Spies (Marburg), Generalsekretär der SMD, gegenüber der Nachrichtenagentur Idea. Der Kurs mit Modellcharakter sei bisher in fünf Städten übernommen worden. Laut Spies machten ein Viertel bis ein Drittel der SMD-Hochschulgruppen Angebote für Studenten aus anderen Ländern, etwa internationale Kreise, Cafés und Deutschkurse anhand der Bibel. Diesen Monat starten die SMD-Hochschulgruppen ihr missionarisches Projekt «uncover» (enthüllen). Dabei laden christliche Studenten ihre Freunde ein Jahr lang zum Bibellesen ein. Als Grundlage dient ein Studienheft mit sechs zentralen Texten aus dem Lukas-Evangelium.

Zur SMD gehören Hochschulgruppen in 70 Städten sowie 30 Regional- und Fachgruppen von Akademikern. Sie hat ausserdem Kontakt zu rund 600 Schülerbibelkreisen.

Zum Thema:
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100 Jahre «Schweizer Zigeunermission»: Erweckliche Aufbrüche unter Sinti und Roma

Datum: 14.10.2014
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / idea

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