In unserem Nachbarland fand die grösste christliche
Jugendveranstaltung des Jahres statt, die auch an 750 Orte Europas übertragen
wurde. Laut Veranstaltern nahmen 160.000 Teilnehmer an «JesusHouse» teil.
Auf starke Resonanz ist JesusHouse, die größte
christliche Jugendveranstaltung des Jahres in Deutschland, gestossen. Nach
Angaben der Veranstalter wurden etwa 10.000 seelsorgerliche Gespräche geführt.
Darunter seien zahlreiche Entscheidungen für den christlichen Glauben gewesen.
JesusHouse wurde an den Abenden vom 30. März bis 2. April von Stuttgart aus an
400 Übertragungsorte in Deutschland sowie an über 100 weitere Orte in sieben
europäischen Ländern ausgestrahlt. Die Teilnehmerzahl lag bei 160.000. Zum
Vergleich: Im April 2007 wurde JesusHouse von Hamburg aus an 750 Orte Europas
übertragen und erreichte 400.000 Teilnehmer. Der JesusHouse-Geschäftsstelle
(Kassel) zufolge sind die Zahlen nicht vergleichbar, da man auch die
dezentralen JesusHouse-Veranstaltungen berücksichtigen müsse, die im Herbst
2010 erstmals an 220 Orten stattfanden. Da bei diesen Einzelveranstaltungen die
Gäste nicht gezählt wurden, könne man keine Gesamtteilnehmerzahl nennen, so die
Geschäftsstelle. JesusHouse-Leiter Klaus Göttler (Wuppertal) erklärte gegenüber
idea, die eigenen Erwartungen seien deutlich übertroffen worden. So habe man am
letzten Abend in der Stuttgarter Porsche-Arena Jugendliche wegen zu grossem
Andrang abweisen müssen, obwohl man zusätzlich eine Nebenhalle geöffnet habe.
Offensichtlich sei JesusHouse eine Veranstaltung gewesen, zu der man
Nicht-Christen guten Gewissens einladen könne. Er habe den Eindruck gewonnen,
dass viele Jugendliche sich mit Gott und dem Glauben beschäftigen wollen, so
Göttler. Gegenüber der JesusHouse-Veranstaltung 2007 in Hamburg habe sich das
Programm qualitativ noch einmal gesteigert. Es habe eine gute Kombination aus
tiefgehenden Gesprächen, Verkündigung sowie Lockerheit und Gelassenheit
geboten. Man habe deutlich zum christlichen Glauben eingeladen, ohne zu drängen.
Kommentare und Fragen per Internet
JesusHouse fand zum fünften Mal statt. Die zentralen
Veranstaltungen konnte man auch im Fernsehkanal ERF1 sowie im Internet
verfolgen. Zudem war es möglich, über die Internetseiten von Facebook und
JesusHouse oder per SMS Kommentare und Fragen abzugeben, die teilweise an den
Abenden beantwortet wurden. Auf der Internet-Plattform Youtube gehörten die
JesusHouse-Beiträge zeitweise zu den 100 am meisten gesehenen Filmen. Am
zentralen Veranstaltungsort in Stuttgart zählte JesusHouse zwischen 3.500 und
6.000 Besucher. Die Predigten hielt Pastor Matthias Clausen, der am Institut
zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung in Greifswald als
wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. Durch die Abende führte der Sky- und
ZDF-Moderator Tim Niedernolte. Zu den Gästen zählten unter anderem
Fussballnationalspieler Cacau (VfB Stuttgart), der Musiker Samuel Harfst und
der ohne Arme und Beine geborene Australier Nick Vujicic.
Kollekten für soziale Projekte
Etwa 1.500 Kirchen, Freikirchen und Jugendgruppen
hatten sich für das Projekt zusammengeschlossen; pro Veranstaltungsort
kooperierten im Schnitt drei Kirchen. Etwa 15.000 ehrenamtliche Mitarbeiter
waren im Einsatz. Die Gesamtkosten von rund drei Millionen Euro werden zu 80
bis 90 Prozent aus Spenden finanziert. Zuschüsse gab es von der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD) und der württembergischen Landeskirche. Die
Kollekten der Abendveranstaltungen wurden für drei soziale Projekte in
Deutschland und Brasilien bestimmt. JesusHouse ist aus der christlichen
Initiative ProChrist hervorgegangen. Dahinter steht ein Trägerkreis mit
Personen aus Politik sowie Landes- und Freikirchen, darunter der Präsident des
Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek, die Bischöfe Hans-Jürgen Abromeit
(Pommern), Jochen Bohl (Sachsen), Ulrich Fischer (Baden), Frank Otfried July
(Württemberg) sowie der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden,
Ansgar Hörsting (Witten). Übertragen wurde das Programm aus Stuttgart nicht nur
in Deutschland, sondern auch in Österreich, Polen, Rumänien, der Schweiz, der
Slowakei, Slowenien und Tschechien. Die Veranstalter kündigten an, JesusHouse
fortzusetzen. Zunächst solle es im Jahr 2013 jedoch mit der nächsten
ProChrist-Evangelisation ein „JesusHouse für Erwachsene“ geben, das ebenfalls
aus Stuttgart übertragen werden soll.