Beziehungen, Single-sein, Sexualität, Heirat, LGBTQ,Pornografie und Missbrauch – um diese teils heissdiskutierten Themen geht es in der neuen Initiative fight4love.ch. Sie will die Jugend ansprechen und zeigen, dass biblische Ethik befreiend sein kann.
Wie im Buch «unverschämt biblisch» angekündigt, wurde ein
Movement für Jugendliche entwickelt, welches «die junge Generation in einen
tabu-freien und offenen Austausch führen» soll. Dazu werden auf der Webseite
Inhalte zu Themen wie Beziehungen, Single-sein, Sexualität, Heirat, LGBTQ,
Pornografie und Missbrauch veröffentlicht. Initiator ist Geru Furrer, der auch
im Buch «unverschämt biblisch» ein Kapitel geschrieben hat und das
Jugendmovement Blessed Thun leitet.
«Fragen zu Sexualität, Gender, Geschlecht und Beziehungen sind weltweit
heiss diskutierte Themen. Wir träumen von einer jungen Generation, die echte
sexuelle Freiheit und Erfüllung erlebt. Fight4love soll eine Bewegung werden,
welche jungen Menschen Vision gibt und sie herausfordert, Sexualität nach
biblischen Massstäben zu leben», heisst es in der Pressemitteilung der neuen
Webseite fight4love.ch.
Wir müssen darüber reden!
In seiner Arbeit mit Jugendlichen habe er gemerkt, dass die
biblische Sicht zum Thema Sexualität der Jugend auf eine gute Art zur Verfügung
gestellt werden müsse, berichtet Geru Furrer im Gespräch mit Livenet. «Die
Jungen lesen nicht unbedingt ein Buch und ich merke in der Jugendarbeit schon
lange, dass es mega wichtig ist, über Sexualität, Identität und Beziehung zu
reden.» Durch die Webseite glaubt er, einen Weg gefunden zu haben, diese
Sexualethik für die Jungen gut zugänglich zu machen.
Die Inhalte bestehen meist aus einem Video, in dem eine oder mehrere
Personen ihre Geschichte erzählen. Das Ganze wird
durch einen kurzen Text mit Fragen an den Leser abgerundet, die zur persönlichen Reflexion
anregen sollen. Auch eine Kommentarfunktion und die Möglichkeit zu
Kurzreaktionen dürfen natürlich nicht fehlen.
Kämpfer für die Liebe
Im ersten Video auf der neuen Webseite soll eine Grundlage gelegt
werden. «Wir sehen, dass die Welt ein Sexproblem hat, sind aber davon
überzeugt, dass Gott eine gewaltige Lösung dafür bereithält.» Die Bibel spreche
bei Sexualität und Beziehungen von einem Geschenk Gottes an den Menschen. Es
soll also etwas «Positives, Lebensspendendes, Befreiendes und Schönes» sein,
wie der Kommentar zum Video klarstellt. Dafür möchte das Team von fight4love
kämpfen und daher komme auch der Name.
Sexualität nach biblischem Massstab
Im Gespräch mit Livenet stellt Geru Furrer klar, er wolle sich gar
nicht unbedingt nur auf Themen wie Sex vor der Ehe oder Homosexualität
fokussieren. Viel wichtiger sei es, Sexualität als etwas Ganzheitliches
anzusehen und den grossen Handlungsstrang Gottes im Blick zu behalten. «Gott
hat am Anfang einen Bund mit den Menschen geschlossen, zuerst mit Abraham und
dann später mit Jesus. Dieser Bund wird im Neuen Testament auch mit dem Bund
der Ehe verglichen, beispielsweise in Epheser Kapitel 5.»
Der Grundsatz der
Kampagne sei die Agape, die göttliche Liebe. Diese Liebe stehe im kompletten
Gegensatz zur Liebe dieser Welt, welche vor allem nimmt, was sie begehrt. Die
Agape hingegen gibt sich hin und will das Beste für den Anderen. Daher
funktioniere sie nur innerhalb einer Bindung, wie beispielsweise der zwischen
Gott und dem Menschen oder zwischen Mann und Frau. Innerhalb dieser Bindung sei
auch der richtige Ort für Intimität und Sexualität.
Geru Furrer und sein Team rechnen durch diese Kampagne auch mit
Kritik, da gerade heute viel Wert auf Toleranz gelegt wird. «Ich glaube,
Jesus war extrem tolerant, in dem er auf Prostituierte, Ehebrecher und Zöllner
zuging. Aber Jesus war auch direkt und hat die Wahrheit immer wieder klar
dargelegt. Wir stehen zu den biblischen Grundsätzen und zu dem, was die Bibel
sagt», trotzdem sei dem Team Toleranz wichtig und die Menschen in erster Linie gern zu
haben.
Kein Verbot, sondern Befreiung
«Ich bin fasziniert von der biblischen Sexualethik», erklärt Geru
Furrer. «Vor etwa 2000 Jahren haben die Christen diese neue, revolutionäre
Sexualethik in eine römische Welt hineingebracht, deren Ethik noch viel freier war
als die heutige. Die meisten römischen Kaiser hatten nämlich sogenannte
Lustknaben, waren also bisexuell. Zudem gab es überall Tempelprostituierte.
Diese Lustknaben waren vor allem Kinder, die als Sklaven und
Prostituierte dienen mussten. Das Römische Reich hatte damit eine Sexualethik,
unter der Arme, Schwache, Frauen und Kinder leiden mussten.»
«In diese Situation hinein kamen die Christen mit dieser neuen
Ethik und das war eigentlich ein riesen Befreiungsschlag. Von diesem Gedanken
bin ich sehr begeistert.» Geru Furrer glaubt, die revolutionäre Sexualethik der
Bibel könne heute eine ähnliche Befreiung auslösen, denn in unserer Gesellschaft
werde jede dritte oder vierte Frau sexuell missbraucht. Zudem gebe es heute mehr
Sklaven auf der Welt als je zuvor. «Da brauchen wir diese befreiende neue
Ethik. Es geht uns nicht darum, ein paar Christen zu sagen, sie dürfen keinen
Sex vor der Ehe haben. Wir wollen damit der ganzen Gesellschaft dienen. Das ist
der grössere Traum, für den ich mich einsetzen möchte.»
Sehen Sie sich hier das erste Video der Kampagne an: