Kinder in Ungarn

«Rolling Church» für Einsatz ausgezeichnet

Für die Kinder des Ghettos von Gyöngyös in Ungarn wird ein Traum wahr: Sie bekommen einen Spielplatz! Ihre Schweizer Partner von der Rolling Church, der mobilen Kirche, die verlorenen Menschen nachgeht, haben dafür den Hoffnungs-Award der Stadt erhalten.

Gehen die Menschen nicht mehr in die Kirche, kommt die Kirche zu ihnen. Dies ist der Grundgedanken der «Rolling Church», jenes Vereins, deren Mitarbeiter in Bauarbeiterkluft Menschen aufsuchen, die Hilfe benötigen. Sie kommen mit einem in eine blaue Kapelle umgebauten Wohnwagen.

Dem Hilferuf gefolgt

Als der Hilferuf der Heilsarmee von Gyöngyös Einsatzleiter Pastor Jo Scharwächter und Rolling-Church-Präsident Andreas Saurer erreichte, wurde rasch gehandelt: Die kleine Gemeinde war nämlich der mit geistlicher Leere gepaarten wachsenden Armut in der ungarischen Bevölkerung nicht mehr gewachsen.

Also machten sich im August elf Freiwillige auf eigene Kosten auf den Weg und leisteten einen zehntägigen Einsatz vor Ort – unter anderem im Ghetto von Gyöngyös: „54 Menschen durften den Weg zu Jesus finden. Wir stehen mit ihnen in Kontakt“, berichtete darauf hin Andras Hegendüs, Gemeindeleiter der Heilsarmee Gyöngyös.

Unter ihnen befindet sich auch Piroska Maka, die Sozialdirektorin der 90 Kilometer östlich von Budapest gelegenen Stadt.

Traurige Kinderaugen

Das Kinderheim im Ghetto von Gyöngyös ist ein trister Ort. Als die Mitarbeiter der «Rolling Church» dort auftauchen, finden einige Leiterinnen zum Glauben – und bleiben im Kontakt mit der Heilsarmee-Gemeinde vor Ort. Jo Scharwächter und sein Team lässt das Bild der traurigen Kinder nicht los.

Das Einsatzteam spendet 3850 Franken für das Heim und beschliesst, in der Schweiz Geld zu sammeln, um im Heim den Bau eines Kinderspielplatzes zu ermöglichen. Schon im Dezember ist es soweit, und die «Rolling Church» nimmt erneut den beschwerlichen Weg nach Gyöngyös unter die Räder – diesmal mit dem stattlichen Betrag von 15.000 Franken und zahlreichen Winterkleidern. Was sie dort antreffen, werden sie nie mehr vergessen.

Eine Ehrung, die tiefer geht

Jo Scharwächter überreicht der Sozialdirektorin Piroska Maka im Namen der «Rolling Church» den Erlös der Spendenaktion für den Bau eines Kinderspielplatzes sowie kistenweise Winterkleider. Dann fügt er noch das Versprechen an, im Sommer 2011 wiederzukommen.

Die Sozialdirektorin ist überwältigt: «Eure Liebe für andere Menschen beeindruckt mich.» Im Beisein des Bürgermeisters, verschiedener Personen des öffentlichen Lebens und der zahlreicher Medienvertreter überreicht sie Jo Scharwächter als Vertreter der «Rolling Church» und Andras Hegendüs als Einzelperson den Hoffnungs-Award 2010.

Diese Anerkennung wird einmal im Jahr von einem Förderkreis von Künstlern und sozialen Fachstellen in Zusammenarbeit mit der Stadt Gyöngyös verliehen.

Auch die Kinder im Ghetto trugen ihren Teil bei und führten ein Krippenspiel auf. Jo Scharwächter: «Den Preis erhalten zu haben, ist wunderschön. Noch schöner aber sind die Freudentränen einiger Heimleiterinnen, die es kaum fassen konnten, dass wir sie nicht vergessen hatten. Wir durften ihnen den Glauben an die Menschen zurückgeben.»

Andras Hegendüs ergänzt: «Das war ein Wunder für mich und für die Stadt Gyöngyös.»


Zum Thema:
Website der Heilsarmee Schweiz-Österreich-Ungarn

Datum: 05.01.2011
Autor: Gabrielle Keller
Quelle: Livenet.ch / Heilsarmee

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