Der Glaube verbindet

«Jesus Freaks» feiern bei Kopten-Bischof

«Die älteste Kirche der Welt umarmt die jüngste christliche Gemeinschaft», sagte der ägyptische Generalbischof Anba Damian über das Jahresfestival 2009. In diesem Sommer soll es im deutschen Höxter zu einer weiteren Umarmung kommen.Mehrere tausend «Jesus Freaks» feierten im Juli 2009 ihr jährliches Festival auf dem Gelände der koptischen Kirche in Borgentreich bei Höxter. Das war «eine Riesenriesenfreude. Es war so schön, dass sie sagten, dass sie in jedem Jahr wieder zu uns nach Borgentreich kommen wollen», meint Anba Damian, Generalbischof der Koptischen Kirche Deutschlands, rückblickend zu diesem Ereignis. «Es ging so weit, dass sie sogar ein Lied über mich gedichtet haben, das ‚Holy Copter' heisst.»

Die «Jesus-Freaks» als evangelische Jugendbewegung haben sich also für ihr Jahrestreffen mit den Kopten zusammengetan, ägyptischen Christen verschiedener Schattierungen. «Es war eine ökumenische Begegnung», erklärt Damian.

Zuerst hätten die Jesus Freaks einige kleinere Versammlungen auf seinem Areal durchgeführt. «Dann fragten sie, ob sie nicht ihr jährliches Festival bei uns veranstalten können.» Ende Juli 2010 soll es wieder soweit sein. Platz haben die Jugendlichen auf dem Gelände genug. Damian: «Wir führen ein grosses Zentrum, wir haben eine ehemalige Militärkaserne gekauft.»

Freaks im Kloster

Zum Festival im vergangenen Jahr seien 3000 Jugendliche aus mehreren Kontinenten gekommen. Sie hätten gesungen, Gottesdienste gefeiert, Workshops besucht, Konferenzen für Kinder abgehalten, Sport getrieben und gebetet sowie zahlreiche Konzerte erlebt.

«Wir haben auch einige Ausflüge in das kopitsche Kloster in Höxter gemacht. Dort haben wir von der Geschichte der koptischen Kirche erzählt und wie wir leben. Das war eine fabelhafte Umarmung der ältesten Kirche dieser Erde mit der jüngsten christlichen Bewegung. Eine lebendige Ökumene, die nicht nur aus Worten bestand, sondern in der Tat. Menschen, die durch Vorurteile über etablierte Konfessionen abgestempelt waren, diese Menschen waren auf einmal beliebt. Wir haben ehrliche tolle Christen erlebt.»

Auch der Bürgermeister von Borgentreich sei auf dem Festival erschienen und habe die Freaks eingeladen, wieder zu kommen - was nun in wenigen Wochen geschieht: vom 28. Juli bis 1. August 2010.

Bischof predigt zu den Freaks

Im Rahmen des Festivals habe der Bischof die Besucher begrüsst und auch eine Predigt gehalten. «Ich habe ihre Fragen beantwortet, eine Führung gemacht, und wir haben miteinander ein bescheidenes ägyptisches Essen genossen. Die jungen Menschen waren so offen, so brillant - ich denke wir haben viele Freunde gewonnen. Sie waren an allem interessiert, auch an der Lage der Christen in Ägypten.»

Die Christen sind im Land der Pharaonen unter Druck, verschiedene Beobachter sowie auch Bischof Damian und seine Vertrauten sprechen von «Bürgern zweiter Klasse».

Zur Begegnung mit den «Jesus-Freaks» erklärt der gutgelaunte Bischof: «Die Liebe Gottes erfahren wir alle und loben ihn mit jeder Stimme auf unterschiedenliche Art und Weise, aber Jesus Christus ist der Mittelpunkt unseres Lebens.»

Zugleich Zentrum für erneuerbare Energie

Als 120.000 Quadratmeter gross beziffert Anba Damian das Areal, das die koptische Kirche von der deutschen Luftwaffe erworben hat. Das Kasernengelände zähle 29 Gebäude, in denen zum Beispiel Workshops durchgeführt wurden; die Jugendlichen übernachteten in Zelten.

«Es wird nun auch ein Zentrum für erneuerbare Energie, also ein ökumenisches und ökologisches Zentrum.» Der koptische Generalbischof spricht von einer fabelhaften Zusammenarbeit mit der Universität Kassel. «Alle Formen der erneuerbaren Energie werden angesiedelt. Im letzten Jahren wurde bereits auf zwei Dächern Fotovoltaik installiert.»

In Zukunft entwickle sich ein ökologisches Dorf. «Meine Aufgabe als Diener der Kirche ist nicht nur, den Menschen das Gebet und das Lesen der Bibel beizubringen, wichtig ist auch, ihnen die Liebe zur Umwelt zu lehren. Denn die Bewahrung der Schöpfung ist ein wichtiges Anliegen der Christenheit. Und wir als Kirche müssen ein Vorbild zeigen. Ich bin froh, dass wir einen Beitrag dazu leisten können.»

Einst Facharzt, heute Bischof

Anba Damian ist Generalbischof der koptischen Kirche. In Deutschland bildete sich der gebürtige Ägypter zum Facharzt in der Radiologie aus. Dann arbeitete er als erster Oberarzt in der Radiologie im Kreiskrankenhaus in der Stadt Mühlacker im Landkreis Enzkreis in Baden-Württemberg. 1991 zog er sich ins Kloster St. Bischoi in der westlichen Wüste Ägyptens zurück, zwei Jahre später wurde er vom koptischen Papst Shenouda III. zum Priester geweiht. Seit 1995 amtiert er als Generalbischof der Kopten in Deutschland.

Lesen Sie auch:
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Der «Schweizer Moses» ist tot

Webseiten:
www.koptisches-kloster-hoexter.de
www.freakstock.de

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Datum: 22.05.2010
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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