«1 cross + 3 nails = 4given»

Wenn das Trottoir zur Bibel wird

In Zürich entschieden sich zwei junge Türken für ein Leben mit Jesus. Auslöser waren Texte, die mit Strassenkreide geschrieben wurden. Nicht selten werden die Schreiber schon während ihrer Arbeit auf ihren Glauben angesprochen. Davon berichtet Christoph Schum, der selbst oft Einsätze mit den Studenten des ISTL leitet.

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Christoph Schum
«Wir wollen positiv provozieren, damit die Menschen über ihr persönliches Verlorensein und die Erlösung durch Jesus nachdenken», berichtet Christoph Schum vom Leitungsteam der Schule für Theologie, Leiterschaft und Evangelisation ISTL. Dies geschieht mit peppigen Sprüchen. «Jesus hat sein eigenes Blut vergossen, nicht das Blut anderer», lautet einer, «Greenpeace rettet die Wale – wer rettet dich?» ein anderer.

Der Effekt ist am grössten, wenn mehrere Sprüche in einer Stadt auftauchen. Wenn zehn Leute zehn Texte schreiben, dann hat man in einer Stunde hundert Sprüche. Manchmal werde auch die Internetadresse wie Gottkennen.ch an den Boden geschrieben. Die Texte bleiben oft lange stehen.

Positive Erfahrungen

Oft wird man bereits beim Schreiben von Passanten angesprochen. Daraus ergeben sich dann Gespräche, oft über Jesus und ein Erlösungswerk.

So hat zum Beispiel eine Gruppe von zwanzig Leuten eine Stunde lang in Zürich Sprüche geschrieben. Christoph Schum berichtet: «Zwei junge Türken, die in der Schweiz leben, lasen den Text, den wir am Schreiben waren. Wir konnten nicht einmal fertig schreiben, schon kamen wir mit ihnen ins Gespräch. Sie wollten wissen, was es mit Jesus auf sich hat. Für sie war er ein Prophet. Wir erklärten, was die Bibel über Jesus sagt, dass Vergebung möglich ist und man ein Kind von Gott werden kann. Am meisten hat sie bewegt, dass wir uns sicher sind, dass wir die Ewigkeit in der Gegenwart Gottes verbringen werden.

Beim Hinweis, dass auch sie diese Sicherheit erlangen können, bekamen sie glänzende Augen. So erklärten wir ihnen, wie sie Frieden mit Gott schliessen und Jesus in ihr Leben einladen können. Einer der beiden war sofort bereit, dies mit einem Gebet zu tun. Ich musste nicht einmal vorbeten. Mit eigenen Worten hat er sich bei Gott für seine Sünden entschuldigt und anschliessend Jesus eingeladen, sein Erlöser zu sein. Er spürte augenblicklich eine befreiende Veränderung und seine Augen begannen zu leuchten. Auch sein Freund machte diese Beobachtung und wollte das auch erleben. So kam es, dass an diesem Nachmittag beide Jesus als ihren persönlichen Retter kennen lernen konnten. Wir sprachen noch lange zusammen und tauschten schlussendlich unsere Adressen aus.» Diese Geschichte hat mit einer Strassenkreide und einem guten Text begonnen.

Schwierige Erfahrungen

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Ein Strassenkreide-Spruch in Langenthal.
Es gab auch schon schwierige Erfahrungen. «Eine Gruppe schrieb Bibelstellen mit Strassenkreide. Ein Text war in der Nähe eines Hotels. Da kam der Manager heraus und meinte: 'Der Dachvorsprung schützt dieses Trottoir vor Regen. Dadurch wird die Kreide nie weggewaschen...' Der Manager brachte einen Kessel mit Wasser und einer Bürste. Die Schreiber wuschen die Kreide weg. Hier war ein Standort schlecht gewählt – unser Fehler. Wir wollen fair sein: Sprüche an Mauern wo es nicht hin regnet oder auf Privatgrundstück sei nicht geeignet. Was sich eignet sind Trottoir, Plätze oder öffentlicher Boden vor Einkaufszentren.

Eine einfache Möglichkeit

Interessant an diesem Einsatz ist: Jeder kann es tun. Man muss nicht Profi sein! Idealerweise stellt man sich zuerst eine Liste mit Texten oder Bibelverse zusammen. Zum Beispiel Johannes 3,16. Hilfreich ist, wenn man Visitenkarten von gottkennen.ch in der Tasche hat: So kann man den Menschen etwas mitgeben, das sie zu Hause näher zu Gott führt.

Einer der treffenden Sprüche auf dem Pflaster von Zürich ist: «Seinen Anfang nimmt der Glaube damit, dass der Mensch beginnt, an sich selbst zu verzweifeln und einzusehen, dass er auf Gott allein vertrauen muss - Huldrych Zwingli.» Als Zürcher Reformator weckt Zwingli auch heute noch Menschen zum Nachdenken an. Ein andere Spruch lautet: «Du bist ein genialer Gedanke Gottes - was denkst du dazu?» Wenn solche Texte in einer Linie auf dem Trottoir geschrieben sind, werden etliche Passanten die Botschaft beim Gehen lesen.

Studenten von ISTL-Zürich haben einen Katalog von Texten und Bibelversen zusammengestellt, der sich in der Praxis bewährt hat. Die Ausbildung bei ISTL verbindet solides theologisches Arbeiten, Leiterschaft und die Dringlichkeit der Evangelisation. Das Studium basiert auf einem Gemeinde-integrierten Ausbildungskonzept. Neu ist auch ein Ausbildungszentrum in Spiez in Betrieb.

Webseite:
ISTL

Zum Thema:
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Datum: 14.07.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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