Ein Buch, das Sehnsucht weckt

Eine Geschichte der Hoffnung für die Krisenzeit

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Lydia Siegenthaler (Bild: zVg)
Während acht Jahren schrieb Lydia Siegenthaler an einer Geschichte, welche Menschen auf einen Gott hinweisen sollte, der Neues schafft. So konnte in der Corona-Weihnachtszeit ein Hoffnungsbuch veröffentlicht werden.

Im November 2020 erschien mit «Am Anfang» ein Buch von Lydia Siegenthaler. Der Stil (nicht der Inhalt) erinnert an Bücher wie «Die Hütte», «Der Schrei der Wildgänse» oder «Narnia».

Gott macht alles neu

Lydia ist stark geprägt von einer Theologie von Gottes Reich, welches schon da ist, gleichzeitig aber auch erst kommen wird. Es war ihr ein Anliegen, den Blick auf Gottes Reich zu richten, welches schon heute Gestalt annimmt. «Gott schafft Neues im Hier und Jetzt», sagt sie. Und genau dies war ihre Motivation, mit dem Schreiben eines Buches zu beginnen. «Ich wollte auf die Tatsache hinweisen, dass Gott schon heute etwas 'neu macht'. Das ist die Hoffnungsbotschaft, die wir brauchen.»

Ein wahres Märchen für Menschenkinder

Mit dem Untertitel des Buches will Lydia dem Leser erklären, was auf sie wartet. «Ein wahres Märchen für Menschenkinder» – einerseits handelt die Schilderung von etwas Wahrem, wird aber gleichzeitig als Märchen bezeichnet. Nein, das Buch hat keinen Anspruch auf absolute Wahrheit, was bei einem Gleichnis auch schwierig wäre, sondern will den Leser zum Nachdenken anregen und ganz einfach Hoffnung vermitteln.

Die Geschichte handelt aus der Perspektive des zehnjährigen Joas. «Das Buch habe ich aber nicht für Kinder geschrieben, sondern für Erwachsene, die bereit sind, die Welt durch die Augen eines Kindes zu betrachten.»

Es gibt keine religiösen Ausdrücke

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Buch «Am Anfang» von Lydia Siegenthaler
Die Geschichte kommt gänzlich ohne religiöse Begriffe aus. Gott wird nie erwähnt und auch von Gebet, Gottesdienst oder ähnlichem ist nie die Rede. Vielmehr geht es um eine geheimnisvolle Musik, die nicht für jeden hörbar ist, aber eine positive Veränderung mit sich bringt. Und es geht um einen alten Mann, der auf jede Lebensfrage die Antwort kennt und um ein kleines Mädchen, das in irgendeinem Zusammenhang mit der geheimnisvollen Musik steht. Und dann gibt es noch den «Landstreicher», der irgendwie mit dem alten Mann und dem Mädchen verbunden ist und den Menschen einen Zugang zu den tiefen Geheimnissen schenken will.

Joas beobachtet unerklärliche Dinge: Eine kaputte Vase ist auf einmal unversehrt, ein Junge braucht seine Brille nicht mehr und vieles mehr. Diese Ereignisse stehen immer mit der Musik im Zusammenhang, welche aber nur diejenigen hören können, die dafür offen sind.

Ein Buch, das Hoffnung vermitteln soll

«Ich will Hoffnung vermitteln», erklärt Lydia. «Der Leser soll merken: Da ist jemand, der alles in der Hand hat und sich darum kümmert, dass am Ende alles gut kommt.» Das «Schmutzige» und das Leid des Lebens erhält nur wenig Betonung, dafür wird der Fokus umso mehr auf positive Einflüsse gelegt – wie erwähnt: Es ist eine Botschaft der Hoffnung, eine Geschichte, die Sehnsucht weckt.

«Der Lesser muss die Geschichte einfach auf sich wirken lassen», sagt Lydia, die sich sehr wohl bewusst ist, dass «Am Anfang» theologisch in alle Einzelheiten zerlegt und anschliessend kritisiert werden kann. Eine Diskussion über das Gelesene sei dann aber sehr wohl das Ziel. Lydia freut sich über Leser, die bereits weitere Exemplare als Geschenk für Freunde gekauft haben, um anschliessend mit ihnen darüber zu diskutieren.

Anregungen zum Nachdenken und zum Diskutieren

«Vielleicht sagt jemand: 'Das ist zu schön, um wahr zu sein!' Und genau hier kann eine wertvolle Diskussion beginnen.» Da keine religiösen Begriffe verwendet werden, kann das Gelesene unterschiedlich interpretiert werden. «Einzig zu Beginn und am Schluss des Buches habe ich einen Bibelvers platziert. Damit soll das Gleichnis in einen biblischen Kontext gebracht werden.» Ansonsten sollen aber gerade Gespräche mit Menschen ohne christlich-biblische Weltanschauung ermöglicht werden.

Acht Jahre Arbeit

Im Buchumschlag ist folgender Text zu lesen: «Das Manuskript zum Buch wurde über einen Zeitraum von knapp acht Jahren geschrieben, immer wieder unterbrochen vom Leben, das keine Rücksicht auf Buchprojekte nimmt. Als schliesslich noch die Festplatte crashte und das Backup sich als nicht funktional erwies, schien die Geschichte unwiderruflich verloren. Nur dank der Kompetenz eines amerikanischen Softwareunternehmens konnte die Geschichte gerettet werden.»

Und jetzt ist das Buch da! Es gäbe wohl keinen besseren Zeitpunkt für die Veröffentlichung eines hoffnungsspendenden Buches als an Weihnachten während der Corona-Zeit?

Zum Thema:
Jack Deeres Autobiografie: Schonungloses Leben zwischen Licht und Finsternis
Buchtipp: Arne Kopfermann: Auf zu neuen Ufern
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Datum: 24.12.2020
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Jesus.ch

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