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Markus Majowski: «Ich rede gern von Jesus»

Markus Majowski ist 1964 in Berlin geboren, verheiratet und hat einen Sohn. Er arbeitet als Schauspieler, Regisseur, Autor und Produzent. Bekannt geworden ist er besonders durch die Comedy-Serie «Die Dreisten Drei». In der neuen Ausgabe des Christlichen Medienmagazins pro gibt er einen Einblick in sein persönliches Glaubensleben.

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Schauspieler und Komiker Markus Majowski
Stefanie Ramsperger für pro: Haben Sie sich jemals gegen Gags entschieden, weil die sich gegen den christlichen Glauben gerichtet haben?
Ja, ich habe tatsächlich den ein oder anderen Sketch, vor allem in jüngerer Vergangenheit, nicht machen wollen. Wir hatten zum Beispiel eine Rubrik bei den dreisten Dreien, die hiess «der durchgeknallte Pfarrer». Das kam mir schon immer ein bisschen spanisch vor, dass wir da vor dem Altar rumgetanzt sind und Lieder gesungen haben, die überhaupt nichts mit der Kirche zu tun hatten. Irgendwann kam meine Grossmutter auf mich zu und sagte: 'Sag mal, ich weiss nicht, ob du's weisst, aber es gibt durchaus Menschen, die sich dadurch auf den Schlips getreten fühlen. Versuch doch einfach mal, das nicht zu machen.' Ich habe das bei meinem Chef durchgesetzt und dann wurde tatsächlich diese Rubrik bei den dreisten Dreien eingestellt. Ich bekam dann eine neue Rubrik, die hiess «die durchgeknallte Transe». Das fand meine Grossmutter auch nicht so toll.

Und Sie?
Mir hat's Spass gemacht.

Wie ist das mit Gags, die sich gegen den Islam richten?
Ich würde es bevorzugen, keine Sketche gegen den Islam zu machen, einfach weil ich Angst habe. Weil ich vermute, dass mir das krumm genommen wird. Ich hab da wirklich mehr Angst als Respekt.

Verstehen Christen dagegen mehr Spass – oder sind sie vielleicht sogar spassfreier?
Ich weiss es nicht. Der berühmte jüdische Witz entsteht direkt im Volk. Die Juden können auf jeden Fall die besten, schrägsten Witze über sich erzählen, und Christen können eben nicht so gut Witze über sich erzählen, weil sie es vielleicht dann doch ein bisschen zu bierernst nehmen. Es gibt auch Comedians, die Witze über den Islam machen, aber die sind noch sehr streng. Denn sie dürfen den Namen ihres Propheten ja gar nicht verunglimpfen. Bei den Christen ist das weniger streng.

Wer hat mehr Humor? Gott oder Sie?
Gott auf jeden Fall. Immer wenn ich mir was einfallen lasse, wenn ich irgendwelche Pläne mache, lacht er sich schief. Das erinnert mich daran, dass ich nicht alles alleine schaffe. Dass er immer noch da ist und letztendlich den Lösungsschlüssel hat.

Wie reden Sie mit Gott?
Ich sage eher danke, als dass ich etwas einfordere. Neulich hat mich erst jemand darauf aufmerksam gemacht, dass es auch Klagepsalmen gibt. Das werde ich noch lernen müssen, denn manchmal weiss ich mit dem Kummer gar nicht wohin. Dann rufe ich meinen besten Freund an und erzähle ihm das alles, aber ich will versuchen noch ernster zu nehmen, dass mein erster Ansprechpartner Gott im Gebet ist. Und dazu gehört eben auch die Klage. Und wenn ich mal einen besonderen Wunsch habe, dann sage ich: Herr, du weisst jetzt ganz genau, wie ich es gerne hätte. Aber mach du es bitte am Ende des Tages so, wie du es für richtig hältst. Punkt.

Wie haben Ihre Kollegen darauf reagiert, als Sie ihnen erzählt haben, dass Sie Jesus für sich entdeckt haben?
Manche sagen Hallelujah, wenn's dir hilft. Und dann gibt's Leute, die wollen richtig darüber reden. Die sagen, hey, mein Vater war Pfarrer und ich habe den Missbrauch erlebt, der in den Kirchen stattfindet. Hör mir bloss auf mit der Kirche. Ich hab für all das auch keine Antwort. Ich kann nur von mir erzählen und dass ich das tägliche Gebet als Dialog empfinde.

Und wie erklären Sie den?
Das kann ich nicht. Das fängt da an, wenn ich in meiner Garage stehe und denke, warum springt dieses Scheissauto jetzt nicht an? Zehn Minuten später fahre ich aus der Garage raus und auf der Strasse vor mir ist ein fürchterlicher Unfall passiert. Dann sage ich: Jetzt hab ich verstanden. So passieren ganz viele Sachen.

Ich bin aber auf jeden Fall froh, dass ich in der protestantischen Kirche den Dialog direkt führen und mich direkt an Jesus wenden kann. Dass ich nicht in den Beichtstuhl gehen und irgendein Brimborium mitmachen muss. Aber auch davor hab ich Respekt. Mein Papa war katholisch, meine Mama protestantisch, ich bin evangelisch getauft, meine Frau ist katholisch und wir haben ökumenisch geheiratet. Das war die beste Party, ich ich überhaupt je erlebt habe.

Legen Sie Wert darauf, Menschen von Jesus zu erzählen?
Ich verstehe gar nicht, warum man das nicht tun sollte. Warum man Angst davor haben sollte, dass die anderen denken könnten, wenn man von Jesus und Gott erzählt, 'der ist jetzt plötzlich gläubig'. Was soll das eigentlich heissen? Na und? Es gibt Leute, die reden den ganzen Tag nur über Fussball – lasst mich doch von Jesus und Gott erzählen. Von Jesus Christus, der sich geopfert hat und der alle Schuld auf sich genommen hat. Ich nehme dieses Geschenk wirklich dankend an.

Wieso hat er das gemacht?
Er hat die Aufgabe bekommen. Gott hat mit ihm gemeinsam entschieden, den Menschen das Gefühl zu geben, dass sie ihre Schuld nicht immer mit sich herumtragen müssen. Ich erinnere mich oft an die Stunden, in denen ich viele Drogen genommen und nur noch auf mich geguckt habe. Und ich wusste am Abend manchmal nicht, wie ich die Schuld aushalten sollte. Die Welt, in die Jesus hineingeschickt wurde, war auch völler Götzen und Opfer und einem Heidendurcheinander – und da wurde die kluge Idee gefasst, dass dieses Schreckliche alles passieren muss – dieses Kreuzigen. Und dann aber die Wiederauferstehung. Die Botschaft, die Welten tragen wird. Aber dann ging auch wieder was schief. Weil da plötzlich Menschen waren, die daraus einen Fanatismus gemacht und Menschen im Namen des Kreuzes abgeschlachtet haben. Aber all das ist menschengemacht.

Wie bewerten Sie die dramaturgische Spannung der Bibel?
Ja, wow. So gut, dass man auch quer einsteigen kann. Jedes Mal, wenn ich die Bibel aufschlage, funktioniert es. Greift sofort, irgendein Schlüssel wird umgedreht und meistens sind es auch Sachen, von denen ich immer dachte: Das ist dir ja ohnehin schon klar. Und wenn ich's dann nochmal lese, ist es doppelt so spannend

Das neue Pro ist da! Das Pro Medienmagazin erscheint sechsmal jährlich kostenfrei: Bestellung.

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Datum: 13.08.2014
Autor: Stefanie Ramsperger
Quelle: Christliches Medienmagazin pro | www.pro-medienmagazin.de

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