Queen Latifah

Jesus ist mein Gangsta

Sie war die erste Hip-Hop-Musikerin, die auf dem «Walk of Fame» in Hollywood einen Stern bekommen hat: Queen Latifah. Kein Wunder, denn ihr erstes Album „All Hail The Queen" gilt als eines der besten Hip-Hop-Alben aller Zeiten. Auch als Schauspielerin feiert sie Erfolge, mit einer Oscar-Nominierung und einem Grammy-Award. Aber Auszeichnungen alleine und ein Leben als Star reichen ihr nicht. Sie weiss, dass nur eine Beziehung zu Gott echte Erfüllung bringt.

Wie würden Sie ihren Glauben beschreiben?
Queen Latifah: Ich bin als Baptist getauft worden, aber ehrlich gesagt bin ich schlicht und einfach Christ. Ich geh in jede Kirche und es ist mir egal, ob das Baptisten, Katholiken oder evangelische Christen sind.

Gab es Phasen in Ihrem Leben, wo Ihr Glaube auf die Probe gestellt wurde?
Ja, als mein Bruder gestorben ist, habe ich immer wieder gefragt: «Gott, warum?» Vielleicht war es sogar nur ein: «Warum ich?» Jedenfalls war da ein riesengrosses «Warum». Aber Gott sei Dank konnte ich das irgendwann überwinden und mich wieder dem göttlichen Design aller Dinge öffnen. Wir hatten einfach nicht mit dem Tod gerechnet. Ich war gerade mal 22 Jahre alt, mein Bruder 24 und ich dachte nur: «Gott wie kannst du das meiner Mutter antun, sie ist so ein guter Mensch!» Das alles ging mir durch den Kopf. Manchmal denke ich, dass er vielleicht vor schlimmeren Dingen bewahrt wurde - er war Polizist. Man weiss es nie. Aber ich glaube, dass alles seinen Grund hat. Man versteht es vielleicht nicht immer, aber man muss Gottes Wege akzeptieren.

Ich glaube, dass Gott diese ganze Zeit seine Hände über mir hatte und auch über meiner Familie. Wir haben es durchgestanden, und es gab Momente, da hätten wir nicht geglaubt, dass wir es schaffen würden. Ich habe auch viel gelernt in dieser Zeit. Ich erinnere mich genau an einen Gedanken, der wie in mich gepflanzt wurde - und ich glaube, das war Gott: «Lass dich nicht gehen und hör nicht auf zu leben. Denn du wirst das packen können.» Es kamen einige Leute damals zu mir und sagten «Tut mir leid, das mit deinem Bruder - kann ich ein Autogramm haben?», und ich dachte nur, die scheren sich wirklich um nichts als ein blödes Autogramm. Ich erkannte, dass ich für die gar kein Mensch bin. Das hat mich echt umgehaun und ich hätte meinen Job fast an den Nagel gehängt. Aber andere haben mich sehr aufgebaut, echte Freunde eben.

Wie beten Sie?
Ich liebe das Vaterunser. Das ist mein tiefes Gebet. Irgendwann habe ich das Gebet des Jabez gelernt, das ist auch sehr cool: «Gott segne mich reichlich und erweitere mein Gebiet. Lass deine Hand mit mir sein und halte das Übel von mir fern, das kein Schmerz mich trifft!» Aber meistens rede ich einfach mit Gott. Ich danke ihm erst für alles. Und dann reden wir, über was auch immer mir auf dem Herzen liegt. Ich bete, dass Gott mir hilft und manchmal unterhalten wir uns einfach. Wir rocken das Leben. Gott ist mein Homeboy, Jesus ist mein Homeboy. Meine Mutter mochte das nie, wenn ich so rede und ich bin froh, dass es irgendwann mal jemand auf ein T-Shirt gedruckt hat. Ich hab das schon immer gesagt. «Mom, Jesus war ein Gangsta.» Denkt doch mal, wie er gelebt hat. Wenn er gepredigt hat, hat er ne Crew um sich gesammelt. Also, 12 Typen, die zusammen durch die Gegend ziehen, das klingt für mich nach Gang. Eine Gang für Gott, eine Gang für Jesus, komplett gut. Natürlich kann sich Jesus in die Armen und einfachen Menschen einfühlen.

Was ist Ihr Lieblingsgebet?
Himmlischer Vater, danke für das Essen, für die Nahrung meines Körpers, in Jesu Namen, lasst uns Essen!

Eine Lebensweisheit, die Sie uns mitgeben können?
Sich selbst nicht zu wichtig nehmen. Und beruflich nicht alles auf eine Karte setzen. Als ich anfing Musik zu machen, hab ich mir das zu Herzen genommen. Ich liebe es, Musik zu machen, aber ich fühlte mich nie, als wäre ich die Beste da draussen. Also hab ich meine Augen und meinen Geist immer offen gehalten für weitere Gelegenheiten. Manche Leute warten auf Gelegenheiten, manche suchen sie. Und ich bin der Typ, der ihnen nachjagt.

Was würden Sie machen, wenn Sie nur noch drei Wochen zu leben hätten?
Ich würde die Zeit mit meiner Familie verbringen. Ich würde mein ganzes Geld verschenken. Und ich würde vielleicht eine Safari machen oder eine Reise, die ich schon immer mal machen wollte, zur Chinesischen Mauer, oder nach Jamaica. Das Wasser geniessen, Natur geniessen. Ich würde in den Himmel schauen, schwimmen und Babys halten, weil ich keine Zeit mehr hätte, selbst welche zu bekommen. Ich würde mit Kindern lachen, weil sie über alles lachen und mich das ansteckt. Und ich würde mich für da oben bereit machen und dann: Raus aus diesem Leben!

Datum: 28.07.2008
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch

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