Gaza: Gott spricht durch Handy-Nummer

Pete* erlebt Gott in Gaza. Einmal sprach Gott sogar durch seine Handy-Nummer zu ihm. Petes Alltag ist schwer. Mehrmals schon wollte man ihn verjagen und umbringen. Aber er bleibt. Aus Liebe zu diesen Menschen.

«Es ist für mich sehr schwer, hier zu leben», sagt Pete, der palästinensisch-amerikanischer Doppelbürger ist.* «Die Kultur ist sehr unchristlich. Mehrfach versuchte man, mich zu töten, mehrmals wollte man mich entführen. Auf mich wurde auch schon geschossen. Mein Auto wurde von Palästinensern zerschossen, die Gitarre von Israeli. Es ist nicht leicht hier. Aber ich sehe, wie Gott hier am Wirken ist. Nur aus diesem Grund bin ich hier und bleibe ich auch hier.»

Pete atmet tief durch. Die Emotionen lassen seine Stimme beben. Wir sitzen in einem Haus nahe Khan Junis. Hier treffen sich Christen, singen zusammen, beten, lesen miteinander in der Bibel. Aber nicht alle sehen das gerne; weder die Hamas noch Fatah; auch nicht der Islamische Dschihad, die Al-Aksa-Brigaden oder andere Gruppen. Auch wenn Pete diese Menschen liebt.

«Gott, mein Vater, ist am Wirken»

«Emotional ist es sehr hart, aber ich bleibe. Ich sehe, wie Gott Menschen verändert. Darum kann ich nicht fort. Gott tut Wunder. Trotz und in all diesen politischen Problemen, dem radikalem Islam, der Hamas und allem ist Gott, mein Vater, am Wirken.»

Mit Träumen, durch Heilungen und über Hilfe bei finanziellen Engpässen erreiche Gott die Menschen. «Er wirkt auch bei Leuten, von denen man denkt, dass sie viel zu weit weg seien von ihm. Aber er tut es, ganz machtvoll. Was ich hier mitbekomme, das hab ich noch nirgendwo sonst auf der Welt gesehen. Und die Menschen erkennen, dass sie es mit Jesus selbst zu tun haben.»

Gott spricht durch Handy-Nummer

Vor vier Jahren sei ein Freund zu einer Weihnachtsfeier erschienen. «Er ist Moslem und war für einen Radiosender da. Die Botschaft bei unserer Feier berührte ihn. Bei einem Gebetstreffen kamen wir ein weiteres Mal zusammen. Er meinte, beim Gesang sei es für ihn gewesen, als seien Engel gekommen. Ich sagte ihm: Ja, sie waren da und beten immer mit uns an.»

Petes Freund arbeitet mit Taubstummen. Er und sein Bruder haben eigens einen Verein für sie gegründet. «Sie fragten mich, ob ich ihnen helfen wolle. Sie arbeiten aber am anderen Ende des Gazastreifens, und ich hatte schon viel zu tun. Darum wollte ich nicht. Aber eines Tages ging ich dann doch hin.»

Göttliches Zahlenspiel

Und das kam so: In Gaza-Stadt wurde Petes Handy gestohlen. Er kaufte sich ein neues und bekam dafür auch eine neue Nummer. «Die letzten sechs Ziffern waren 356 438. Nur konnte ich mir die Nummer nicht merken. Da dachte ich, ich schaue mal nach, was unter dieser Nummer in der Bibel steht, in Jesaja 43,8. Das gibt mir vielleicht eine Eselsbrücke. Dort steht: „Führe die Menschen heraus, die Ohren haben, aber nicht hören können.“ Ich dachte: „Hey, Gott macht mich auf die Arbeit mit den Taubstummen aufmerksam.“

Ich rief einem Freund in Amerika an und erzählte ihm das. Da sagte er, er schaue seinerseits mal in Jesaja 35,6 nach; 356 gehört ja ebenfalls zu meiner Telefonnummer. – „Die Zunge des Stummen soll singen.“ Es waren also zwei ganz klare Stellen über die Ohren und über die Zunge.»

Ohren und Herzen gehen auf

Voller Freude erzählte Pete jenem Freund und Vereinsgründer von diesen beiden Bibelversen. «Das hat ihn bis ins Mark getroffen, und er gab sein Leben Christus. Vier der Taubstummen brachte er dann in mein Haus und meinte, ich solle auch ihnen das weitergeben, was ich bereits ihm über Jesus erzählt hatte. Er übersetzte das in die Gebärdensprache. Alle vier fanden zum Glauben an Christus. Ich erklärte ihnen, dass nach der Bibel die Ohren der Tauben geöffnet werden sollen, und fragte sie, ob ich für sie beten dürfe. Sie sagten ja. Dann salbte ich ihre Ohren mit Öl und betete für sie.

Eine Woche später begegnete ich einem von ihnen auf der Strasse. Er sagte mir, dass er jetzt die Autos an ihm vorbeifahren höre! Viele der Taubstummen erfuhren davon, und 15 von ihnen fanden zu Christus.»

Nächtlicher Besuch

Dann erhielt Pete Besuch von einem anderen Mitarbeiter, einem strengen Moslem. Er übernachtete mit anderen Moslems bei ihm. «Am Morgen fragte er seine Freunde: «Wer von euch kam letzte Nacht zu mir ins Zimmer und sagte: „Ich bin Christus, und ich warte auf Dich!“? Seine Freunde sagten, sie seien es nicht gewesen. Er aber beharrte darauf, dass jemand an seinem Bett gestanden sei und das gesagt habe. Ich erklärte ihm diesen merkwürdigen Vorfall und sagte ihm, dass das eine Vision von Jesus selber gewesen sei. Er wurde daraufhin zwar nicht Christ, aber er wusste nun Bescheid.

Ich wünsche mir, dass viele Menschen für diese Taubstummen beten. Sie haben viele Wunder erlebt und glauben deshalb an Jesus. Ihr Glaube beruht auf der Treue von Gott.»

Pete, der Barde

Pete singt über seine Erlebnisse und veröffentlichte auch eine CD mit dem Titel «The Wounds of a friend» – «Die Wunden eines Freundes»; gemeint ist Jesus. Die insgesamt 18 Lieder hat er zusammen mit arabischen Sängern und Kindern aufgenommen. Pete: «Eines der Lieder heisst „Juju‘s Dancing“. Juju ist die Tochter eines Freundes.*

Einmal wurde Gaza-Stadt heftig bombardiert, nachdem sich in Israel mehrere Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt hatten. Am Himmel waren viele F-16-Düsenjäger. Die Elektrizität fiel aus, und die explodierenden Bomben dröhnten. Aber das kleine Mädchen tanzte zu meiner Gitarre. Ich hatte Angst um sie, aber sie hatte keine Angst. Sie tanzte einfach weiter, trotz der Bomben. Das Lied nun besagt: Wenn Juju tanzt, dann ist alles in Ordnung. Solange die Kinder tanzen können, ist noch Hoffnung da.»

* Namen aus Sicherheitsgründen geändert.

Lesen Sie dazu auch den ersten Teil dieser Serie: «Die meisten Palästinenser lehnen meine Worte ab»
Lesen Sie dazu den auch den zweiten Teil dieser Serie: «Was hast du im Haus von dem Christen gemacht?» fragte die Stimme

Weiterführende Links:
Gaza: Hoffnung für die Dschihad-Generation
Good Morning Gaza: Cobra-MG und Friedenstaube
Good morning Gaza: Taufe mit F-16
Petes Song anhören Juju’s Dancing

Datum: 14.10.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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