Christian Hohl

Zum Aargauer des Jahres nominiert

Christian Hohl (63) aus Erlinsbach ist im Rennen um den Titel «Aargauer des Jahres 2012». Sein Verdienst: Seine Familie nahm Kinder auf, die einen Platz zum Leben brauchten. Der Preis wird am 24. November verliehen.

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Christian Hohl
Über 21 Jahre war sein Haus offen für Kinder in Not, die meisten nennen ihn «Papi». In Erlinsbach gingen sie zur Schule, und die drei Kinder der Hohl-Familie waren wie Geschwister für sie.

«Als gläubiger Mensch, der anderen schon immer gerne geholfen hat, war Christian Hohl für die Probleme von Menschen sensibilisiert. Er hatte die Not vieler unschuldiger Kinder gesehen, die aus den verschiedensten Gründen Hilfe benötigten», heisst es auf der Webseite des Preisverleihers.

Ihm war wichtig, dass die Kinder in einer intakten Familie aufwachsen konnten, um später im Leben bestehen zu können. Traumatisierte Kinder blühten auf und fanden sich ohne Therapie zurecht. Viele nennen ihn heute noch «Papi».

Die Zuschüsse der Gemeinden reichten nicht aus, dies aber war nie ein Grund, ein Kind nicht aufzunehmen.

Plötzlich drei neue Kinder

Zusammen mit acht anderen ist Christian Hohl nun nominiert für den Titel «Aargauer des Jahres 2012», eine Ehre und Anerkennung seiner Arbeit.

Mit seiner Familie bot er elf bewilligte Pflegeplätze, dazu kommen einige Notplätze – über die Jahre konnten dadurch viele Kinder und Jugendliche in einer intakten Familie aufwachsen.

Die «Aargauer Zeitung» schildert eine Episode: Am frühen Morgen klingelte das Telefon bei Hohls. Dringend wurden Pflegeplätze für drei Kinder gesucht, weil die Mutter wegen einem Unfall ins Spital musste. Doch die elf Pflegeplätze waren bereits belegt. «Also zogen meine Frau und ich damals los und kauften drei Betten, am Abend hatten die Kleinen ein neues Zuhause.»

Oft litten die ursprünglichen Eltern an psychischen oder physischen Krankheiten, waren alleinerziehend oder hatten andere schwer-wiegende Probleme.

25 Kinder

Der gelernte Dachdecker baute seinem Haus zwei Zimmer an, später wurde erneut ausgebaut. Eine gewöhnliche Familie sei man gewesen, einfach etwas grösser. Von den eigentlich Eltern wurden 20 bis 30 Franken verlangt, mehr nicht. Christian Hohl in der «Aargauer Zeitung»: «Wir wollten einfach nicht, dass die Eltern noch Schulden aufbauen.»

Von 1981 bis 2002 lebten 25 Kinder bei Hohls, zwischen drei Monaten und 18 Jahren. Bis zu 16 Menschen nahmen gemeinsam die Mahlzeiten ein und fuhren mit dem VW-Bus in die Toscana in die Ferien. Die Kinder gründeten später eigene Familien. Christian Hohl: «Wir liessen das Grossprojekt langsam und geordnet auslaufen und starteten ein neues.»

Vor bald zehn Jahren baute das Ehepaar eine Beratungsstelle auf, für Menschen mit Problemen und Paare in der Krise auf. «Basierend auf unseren christlichen Grundwerten wollen wir insbesondere Paare begleiten.» Christian Hohl ist auch Eheberater bei «livenet.ch».

Als weiterer prominenter Aargauer findet sich Hanspeter Lang, der Gründer und Präsident der Stiftung Wendepunkt auf der Liste der Nominierten. 

Zum Thema:
Der Aargauer des Jahres Preis

Datum: 31.10.2012
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch / Aargauer Zeitung / NAB-Award

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