Frank Skinner

Das Gebetsbuch eines Komikers

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Frank Skinner (Bild: theartsdesk.com)
In seinem Buch «A Comedian's Prayer Book» erzählt Frank Skinner als einer der bekanntesten englischen Komiker von seinen Gesprächen mit Gott. Er erforscht seinen Glauben und erklärt, warum es die Atheisten einmal schwer haben werden. Und er betet im Buch für die Atheisten.

Frank Skinner, 64, gilt als einer der legendärsten Comedians Grossbritanniens. Er ist bekannt für seine unglaubliche Präsenz in der Fantasy Football League sowie als Präsentator seiner phänomenalen TV-Talkshow und als langjähriger Moderator bei Absolute Radio. Skinner blickt auch auf eine erfolgreiche Karriere als Stand-up-Comedian, spielt leidenschaftlich Ukulele und schreibt Kolumnen für die «Times». Zu seinen Auszeichnungen gehören ein Perrier Award 1991 und 2001 wurde er als beste Comedy-Unterhaltungspersönlichkeit in Grossbritannien ausgezeichnet.

Geboren wurde er als Christopher Graham Collins und legte sich später den Künstlernamen Frank Skinner zu. Er ist auch Schriftsteller, Schauspieler und Co-Autor des wohl erfolgreichsten englischen Fussballsongs aller Zeiten «Three Lions». Er bringt das Publikum mit seinem bodenständigen Humor seit Jahren zum Lachen. Der Guardian-Journalist Paul Fleckney sagt über ihn: «Skinner ist eine warme, tadellose Gesellschaft und sein Umgang mit einer Pointe ist immer noch meisterhaft. Es gibt zahlreiche brillante Momente in seiner Stand-Up-Comedy. Ein Abend in Skinners Gesellschaft ist ein Genuss.»

Wenig Gläubige unter den Spassvögeln

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Das Gebetsbuch eines Komikers
Jetzt hat der praktizierende römisch-katholische Christ ein Gebetsbuch herausgebracht. Der Titel «Das Gebetsbuch eines Komikers» mag ein bisschen verwirren: Ist es ein Comedy-Buch, das das Gebet lediglich als Vehikel für Gags benutzt? Nein. Ist es also ein Gebetsbuch speziell für Komödianten? Auch nicht, sagt Frank Skinner in einer Kolumne auf der englischen Medienplattform inews: «Ich bin seit über 30 Jahren professioneller Komiker. In dieser Zeit hätten die Gläubigen, die ich unter meinen Spassvögeln kennengelernt habe, zusammengenommen gerade mal einen Opel Corsa füllen können. Warum sollte man sich die Mühe machen, ein ganzes Buch zu schreiben, wenn eine einfache Gruppen-E-Mail ausreichen würde?»

Gibt es einen Platz für Comedy im Gebet? Wenn es einen Platz für Comedy im Leben gibt, dann gibt es auch einen Platz für Comedy im Gebet, sagt Frank Skinner. Er weiss: «Gott ist ein anspruchsvoller Zuhörer, wenn es um hörbare Reaktionen geht. Aber ich liebe es, dass ich die Anspielungen nicht erklären muss.» In der Sammlung von Gebeten hat der beliebte Komiker versucht, die nackte Offenheit der Proberaum-Improvisation beizubehalten – um zu zeigen, wie sich der Glaube anfühlt, von innen heraus. Er hat sie mit all den Produktionswerten versehen, die erforderlich sind, um daraus eine passable öffentliche Unterhaltung zu machen. Darin sind seine Überzeugungen, seine Fragen, seine Ängste, seine Zweifel und sein Hochgefühl in einer lauschenden Form präsentiert.

Gläubige wie Atheisten notorisch verklemmt

Frank Skinner sagt zu seinem christlichen Glauben, zu dem er mit 28 Jahren zurückgefunden hatte: «In Wahrheit können sogar andere Christen uns Katholiken ein bisschen exotisch finden. Ich kann das verstehen. Ihnen fehlt unser kontinentaler Geschmack für Statuen-Küsse, zentrierte Heiligendarstellungen und Skelette in Brautschleiern. Das sind die Dinge, die ich am meisten liebe», so Skinner. «Ich habe das Wort 'Gläubiger' auf Thesaurus.com nachgeschlagen und die angebotenen Synonyme waren Anhänger, Hingegebener, Jünger, Mitläufer, Unterstützer, Eiferer, Konvertit und Freak. Ich denke, ich decke alle diese Begriffe in meinem Buch ab.» Natürlich seien Gläubige ebenso wie Atheisten notorisch verklemmt: «Also habe ich vielleicht eine Formel gefunden, die so ziemlich jeden befremdet und verärgert. Wenigstens kann mir niemand vorwerfen, zu kommerziell zu sein.»

Provozierend fragt Skinner: «Gott, ist es okay, für Atheisten zu beten? Eine Komplikation ist natürlich, dass meine atheistischen Freunde – also fast alle meine Freunde – nicht für sich beten lassen wollen.» Sie wären bestenfalls unbeeindruckt, wenn er es ihnen sagen würde. Vor allem, wenn er ihnen genau sagen würde, wofür er in ihrem Namen beten würde. Sie würden es ihm wahrscheinlich übelnehmen, wenn er Phrasen wie «zur Vernunft kommen», «endlich das Licht sehen» und «verlorene Seelen auf der Suche» benützt. Er habe diese Atheisten sicherlich nicht um Erlaubnis gebeten, für sie zu beten. Er treffe sie lieber auf ihrer blinden Seite.

Erleuchtungen wie Popcorn in der Pfanne

Frank Sinner provoziert weiter: «Wenn du heute Nachmittag die verdienten Gläubigen einsammeln würdest, gäbe es vermutlich eine ziemlich magere Ausbeute. Das Aussortieren der Geretteten wird sich anfühlen wie das Spiel 'Wo ist Wally?' Diese grimmige Knappheit ist wahrscheinlich meine beste Chance, zum Rosinenpicker für das Paradies zu werden. Wenn jedoch meine atheistischen Freunde auf mein Bitten hin anfangen, Erleuchtungen zu haben wie Popcorn in der Pfanne, wird der Wettbewerb viel härter werden.»

Wohin gehen Atheisten?

In die Zukunft blickend sagt Skinner: «Wenn der Tag der Herrlichkeit kommt, werden die Gläubigen ihre Qualen hinter sich lassen, wie wenn die Neuheiten in einem Vergnügungsautomaten durch eine herabsteigende Klaue von oben aus ihrer freudlosen Kammer des Materialismus gehoben werden. Die Atheisten dagegen haben eine Krankheit, die sie, wenn sie unbehandelt bleibt, zu Leidtragenden in alle Ewigkeit macht. Zeitliche Qualen körperlicher Natur sind ein kleines Bier im Vergleich zu einer erheblichen Gefährdung der Seele.»

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Datum: 03.05.2021
Autor: Markus Baumgartner
Quelle: DienstagsMail

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