Schauspielerin Katja Giammona

Gott gibt mehr als Glamour und Karriere

Sie ist gut im Geschäft und doch bedeutet für Katja Giammona das Leben in der TV- und Glamour-Welt nicht alles. Die Schauspielerin über ihren Weg zu Gott und ihr Leben als bekennende Christin.

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Katja Giammona
Von klein auf wusste ich, dass hinter dieser schwarzen Decke, die wir Himmel nennen, etwas sein muss. Aber ich wusste nicht, wie ich dort hinkomme. Ich hatte das Gefühl, der Himmel sei aus Beton. Mir wurde geraten, mich taufen zu lassen, aber eigentlich wollte ich zu keiner Religion gehören. Ich hatte einfach schlechte Erfahrungen gemacht. Da ich aber Jesus liebte, der sich auch taufen liess, entschied ich mich dann mit 15 Jahren doch für die Taufe.

Eine Entscheidung mit Folgen

Schon bei meiner Entscheidung für die Taufe spürte ich eine Auswirkung. An diesem Tag war es, als ob der Himmel sich weitet, er war ganz blau, er erdrückte mich nicht mehr. Ich spürte Freude und Glück, die in mein Herz kamen. Ich wurde verwandelt. Schon mit dem Entschluss wurde ich ein neuer Mensch und die introvertierte Katja wurde extrovertiert und lebensbejahend.

Ich litt damals unter Depressionen, verspürte Sinnlosigkeit, hatte Asthma und Migräne. Nach der Taufe fühlte ich mich wie befreit. Auf einmal waren alle Beschwerden völlig weg. Es war, als ob mir die Ketten weggerissen wurden. Als ob ich vorher Hunderte von Kilos gewogen hätte und plötzlich leicht bin wie eine Feder.

Ich bin hundertprozentig sicher, dass das bei jeder Taufe passiert. Ich durfte das unmittelbar spüren und wahrnehmen. Aber das passiert auch, wenn man sich nicht erinnert. Es gibt so viele Sachen, an die wir uns nicht mehr erinnern können, wenn wir erwachsen sind.

Trost und Beistand in schweren Zeiten

Mit neunzehn Jahren wurde ich das erste Mal Mutter. Die Schwangerschaft war sehr schwer. Viele rieten mir zu einem Abbruch. Doch mir war von Anfang an klar, dass ich das Kind haben möchte.

Es war ein grosses Wunder, dass meine Tochter lebendig und gesund auf die Welt kam. Die Ärzte gaben ihr wegen allerlei Komplikationen keine grossen Chancen. Ab dem fünften Monat wuchs sie nicht richtig, ich hatte oft Fieber. Das war emotional, geistig und physisch gesehen ein Krieg. Die Ärzte und andere sagten mir, ich muss «es» gehen lassen, damit ich nicht psychisch zu Grunde gehe, wenn ich es verliere. Aber ich habe immer geantwortet: Nein, lasst mich in Ruhe! Mein Kind lebt!

In den Psalmen und in der Bibel suchte ich meine Zuflucht. Für mich war klar: Ich, mein Kind und Gott gegen den Rest der Welt. In dieser Zeit hat meine Mutter zum katholischen Glauben zurückgefunden, gerade wegen meiner Schwangerschaft. Ich selbst hatte die Gewissheit, dass Gott seine Augen auf mich und mein Kind geworfen hat.

Erste Erfolge als Schauspielerin

In meinen ersten Jahren als Schauspielerin habe ich ein bisschen über die Stränge geschlagen und auch Gott vergessen. Ich habe viel erlebt, liess mich von diesem Glamour verzaubern. Doch vor lauter Aktivität, vor lauter Spass und Feiern habe ich die Verbindung zu Gott verloren.

Auf einer Wallfahrt merkte ich, dass ich in all dem Glanz und Glamour doch auf eine Art und Weise alleine war. Auch ich selbst war Anderen nicht unbedingt die beste Freundin. Meine Beziehungen waren sehr oberflächlich, Konsum und Feiern beherrschten mein Leben. Ich spürte, dass zum Leben mehr gehört. Es wuchs eine innere Sehnsucht nach Tiefe und nach Menschen, die genauso gottgläubig sind wie ich. Und so habe ich mich noch mehr mit der Kirche verbunden. Mit Christen, die auch brennende, bekennende Christen sind. Das hat mich erfüllt und es war sehr schön, einfach offen über diese Erfahrungen reden zu können.

Leben mit Gott

Das hat vor allem meine Tochter bemerkt. Irgendwann hat sie zu ihren Freundinnen gesagt: «Wollt ihr auch eine liebe Mama haben, dann geht mit ihr in die Kirche.» Ich wurde ruhiger, liebevoller, aufmerksamer, war nicht mehr so hektisch und nahm mir auch mehr Zeit für meine Tochter.

Nach diesem Wandel habe ich mir zuerst einmal ein paar Monate Auszeit für Stille, Kontemplation und Gebet genommen. Danach habe ich mich von vielen Menschen verabschiedet, die einfach nur zum Feiern da waren. Ich bin meinen eigenen Weg gegangen, mit einer gewissen Distanz zu meinem bisherigen Umfeld. Ich habe neue Menschen kennen gelernt, auch neue Arbeitskollegen, und so hat mich der Heilige Geist allmählich zum «neuen Menschen» gemacht.

Ich habe den Gottesdienstbesuch in meinen Lebensrhythmus integriert. Das ist mir genauso wichtig wie Atmen und Essen. Die schönen Dinge des Lebens bleiben, durch den Glauben kann ich sie sogar tiefer, dankbarer und freudiger geniessen.

Zum Thema:
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Datum: 06.01.2014
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: kath.net

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