Das Zürcher Stimmvolk verwarf am 17. Juni mit 70,7 Prozent die FDP-Initiative «Der Kunde ist König», welche eine vollständige Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten verlangte.
Auch wenn die Initiative angenommen worden wäre, hätte sich aufgrund der schweizweit geltenden Regelung der Sonntagsarbeit konkret kaum etwa verändert. Die Tankstellenshops, Geschäfte an Bahnhöfen und am Flughafen können weiterhin in einem gewissen Rahmen an Sonn- und Feiertagen offen halten. Alle anderen Geschäfte müssen nachts und – mit Ausnahme bewilligter Sonntagsverkäufe – an Sonn- und Feiertagen geschlossen bleiben.
Die Sonntagsallianz, ein breiter Zusammenschluss von Kirchen, Gewerkschaften, Frauenorganisationen und Arbeitsmedizinern, hatte erst kürzlich darauf hingewiesen, dass die Sonntagsarbeit keine neuen Arbeitsplätze schaffe, sondern die bestehenden verschlechtere. Nach Angaben der Allianz sei die Zahl der Arbeitenden am Sonntag zwischen 2003 und 2009 um 12 Prozent auf über 400'000 gewachsen. Dieser Umstand gefährde den gesellschaftlichen Zusammenhalt und fördere eine «schleichende soziale Desintegration».
Keine längeren Ladenöffnungszeiten
Einen ähnlichen Erfolg konnten die Gegner von längeren Ladenöffnungszeiten im Kanton Luzern verbuchen. Dort wurde eine Revision des Ladenschlussgesetzes mit knapp 61'000 zu rund 50'800 Stimmen abgelehnt. Verlangt wurde eine Öffnungszeit der Läden am Samstag bis 17.00 Uhr und eine Öffnung der Geschäfte an Vorabenden vor öffentlichen Ruhetagen bis 18.30 Uhr. Eine Sonntagsöffnung wurde nicht gefordert.