Petition für Verlegung der Schweizer Botschaft nach Jerusalem
Die Eidgenössische Demokratische Union (EDU) hat Ende Januar
eine Petition zugunsten einer Verlegung der Schweizer Botschaft von Tel
Aviv nach Jerusalem lanciert. Die rechtskonservative Kleinpartei fordert
die Verlegung nach eigenen Angaben seit ihrer Gründung 1975. Die
umstrittene Jerusalem-Entscheidung von US-Präsident Donald Trump hat sie
offensichtlich ermutigt, nun in die Offensive zu gehen.
Schweizer Botschaft in Tel Aviv
Im Dezember haben die USA Jerusalem offiziell als Hauptstadt Israels
anerkannt. Trump kündigte an, die US-Botschaft von Tel Aviv nach
Jerusalem zu verlegen. «Der Entscheid von Präsident Trump ist logisch,
nötig und richtig», teilte die EDU mit.
Partei beruft sich auf König David
Eine Verlegung auch der Schweizer Botschaft nach Jerusalem sei
«logisch», weil seit der Staatsgründung von Israel Jerusalem die
Hauptstadt des Landes sei, schreibt die Partei auf der Webseite www.schweizer-botschaft-nach-jerusalem.ch.
Sie beruft sich auch auf König David. Bereits dieser habe Jerusalem vor
3000 Jahren «zur Hauptstadt von Israel ernannt». Seither sei die Stadt
nie Hauptstadt einer anderen Nation gewesen.
15'000 Unterschriften angestrebt
Die Petition, die online unterzeichnet werden kann, richtet sich an
Bundesrat und Parlament. Die Partei hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende
April 15'000 Unterschriften zu sammeln. Aktuell (Stand 5. Februar, 14.40
Uhr) haben 1'403 Personen die Bittschrift unterzeichnet.
Zwei-Staaten-Lösung «zu oft» gescheitert
Die EDU weist auf der Petitions-Webseite auch darauf hin, dass in den
1950er-Jahren mehr als 15 Staaten ihre Botschaften in Jerusalem
eröffnet hätten. Aus ihrer Mitteilung
vom 2. Februar wird klar, dass sie nicht an eine Zwei-Staaten-Lösung
glaubt. Eine solche sei «zu oft» daran gescheitert, «dass die
Palästinenser-Führung jedes noch so grosse Zugeständnis ausgeschlagen
hat». Die Edu ist seit 2011 nicht mehr im Eidgenössischen Parlament
vertreten.