Am 23. Oktober 2011 werden National- und Ständerat neu gewählt.
In einer Livenet-Umfrage gehen Kandidatinnen und Kandidaten auf acht
Fragen ein und sagen, was sie motiviert und was sie in Bern verändern möchten.
Welchen Zusammenhang gibt es für Sie zwischen Glaube und Politik?
Es ist das Streben nach Gerechtigkeit und Frieden. Was der Glaube dem Individuum bringt, soll die Politik der Gesellschaft ermöglichen.
Welche Eigenschaften unseres Gemeinwesens, der Eidgenossenschaft, möchten Sie als Politiker aus christlicher Überzeugung stärken?
Die Solidarität, die Bescheidenheit und die Nächstenliebe.
Was ist zu tun, damit die Sozialwerke saniert werden können?
Den Sozialwerken geht es nicht so schlecht. Sie können gut saniert werden, wenn die Reichen bereit sind, mehr Lasten zu tragen und der Missbrauch konsequent bekämpft wird.
Was muss getan werden, damit die Schweiz einen sauberen Finanzplatz hat?
Die Banken müssen verpflichtet werden, den Steuerbehörden die nötigen Informationen weiterzugeben, um sicherzustellen, dass unehrliche Menschen ihr Geld an den Steuerbehörden verbeischmuggeln.
Was muss getan werden, um die Jugend vor Süchten aller Art zu schützen?
Die Eltern und die Gesellschaft müssen ihnen Sinn, Halt und Werte vermitteln und klare Grenzen setzen. Die Schule muss ihre sozialen Kompetenzen fördern, ihnen kreative Entfaltungsmöglichkeiten und Sport näher bringen und ihnen Perspektiven eröffnen indem sie sie optimal auf das Berufsleben vorbereitet.
Was muss getan werden, damit die Stromversorgung der Schweiz sicher bleibt?
Der Atomausstieg muss konsequent umgesetzt werden. Dafür braucht es kostendeckende Einspeisevergütungen für erneuerbare Energien wie in Deutschland. Es braucht Auflagen an die Stromversorger, dass sich Stromsparen für sie und ihre Kunden lohnt.
Zudem braucht es Obligatorien: Alle Elektroheizungen müssen bis 2025 durch Solar- oder Erdwärme ersetzt werden und alle grossen Ö-l und Gasheizungen durch stromproduzierende Wärmekraftkopplungsanlagen.
Was möchten Sie als Parlamentsmitglied in Bern verändern?
Ich möchte, dass christliche Werte wie Solidarität, Bescheidenheit und Nächstenliebe auch staatliches Handeln bestimmen.
Wie würde Jesus, wenn er als Wanderprediger heute ins Bundeshaus käme, auftreten – und was ansprechen?
Er würde «viele zum Teufel jagen», wie damals die Händler im Tempel, weil vielen Parlamentariern die Bereicherung wichtiger ist, als das Wohl aller.